FCB-Legende vor dem Aus?
FC Bayern München: Müller-Wende doch noch möglich? Klare Tendenz, aber noch keine Entscheidung
- Aktualisiert: 02.04.2025
- 10:23 Uhr
- Martin Volkmar
Während die Vertragsgespräche zwischen Vorstand und Thomas Müller noch nicht abgeschlossen sind, positioniert sich der Aufsichtsrat gegen eine Verlängerung. Das könnte zum Problem werden.
Vom FC Bayern berichtet Martin Volkmar
25 Jahre sind es im Sommer, seit Thomas Müller als damals Zehnjähriger von seinem Heimatklub TSV Pähl in die D-Jugend des FC Bayern wechselte.
Nach einem Vierteljahrhundert dürfte seine schon jetzt legendäre Karriere beim Rekordmeister als Titelsammler und Publikumsliebling nach dieser Saison enden.
Zwar sind die Berichte, dass Müllers Aus feststeht, nach ran-Informationen nicht zutreffend - aber die Tendenz geht eindeutig in die Richtung, dass der auslaufende Vertrag des 35-Jährigen nicht verlängert wird.
Noch gibt es aber von der sportlichen Leitung mit Max Eberl und Christoph Freund, die die Verhandlungen mit der Müller-Seite führt, keine Bestätigung für ein Ende der Zusammenarbeit.
"Wie wir schon mehrfach gesagt haben, sind wir mit Thomas Müller, wie auch mit anderen Spielern, im Gespräch. Wir werden, wie in den letzten Wochen und Monaten auch, erst dann etwas verkünden, wenn es etwas zu verkünden gibt", sagte Eberl der "Bild".
Das Wichtigste in Kürze
Thomas Müller: Sehr wahrscheinlich kein Bayern-Angebot
Offenbar soll es diese Woche noch ein weiteres Treffen geben, dann allerdings wird sich Müller aller Voraussicht nach mit der Tatsache abfinden müssen, dass er kein neues Angebot als Spieler bekommen wird.
Denn offenbar gibt es im Aufsichtsrat mit Uli Hoeneß, Karlheinz Rummenigge und Co. mehrheitlich die Meinung, dass man für eine Verlängerung mit Müller kein grünes Licht geben wird.
Somit steht die Entscheidung praktisch fest und wurde so auch an einige Medien lanciert - nur Müller wusste angeblich nichts davon und auch der momentan an einer schweren Erkältung erkrankte Eberl wurde kalt erwischt.
Externer Inhalt
Matthäus: "Eberl und Hoeneß sprechen nicht alles ab"
"Ich glaube, Max Eberl und Uli Hoeneß sprechen nicht alles ab. Es sieht so aus, als würde die Chemie nicht ganz stimmen, als sei es nicht so harmonisch in der Führung, wie man es sich in einem Unternehmen, das der FC Bayern ja ist, wünscht", meinte Lothar Matthäus zur Causa Thomas Müller in der "Bild".
Schließlich hatte der Sportvorstand mehrfach öffentlich den Eindruck erweckt, Müller könne selbst über seine Zukunft entscheiden, dann sei eine Einigung nur Formsache.
"Er braucht ja nicht großartig verhandeln. Wenn er sagt, er hat Lust weiterzumachen, dann werden wir uns tief in die Augen schauen, schauen uns den Kader an und dann wird es weitergehen", hatte Eberl noch am 10. Januar erklärt.
Das sagten Eberl und Kompany zu Müllers Zukunft
FC Bayern: Eberl und Müller wollten wohl weitermachen
Wie ran erfuhr, wollte der 51-Jährige Müller eigentlich nochmal einen Einjahresvertrag geben, wenn dieser auf einen Teil seines bislang im Bereich von rund 17 Millionen Euro geschätzten Jahresgehalts verzichtet hätte.
Doch im Aufsichtsrat will man mit Blick auf die kostspieligen jüngsten Verlängerungen mit Jamal Musiala, Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Manuel Neuer nun endlich Einsparungen sehen.
Hauptgrund ist mehreren Berichten zufolge das Minus in der Kasse beim lange wirtschaftlich so erfolgreichen FCB.
Die hohen Gehaltssprünge unter Eberls Vorgänger Hasan Salihamidzic sollen das einst legendäre Festgeldkonto deutlich reduziert haben.
FC Bayern: Plus nur dank Klub-WM?
Laut "kicker" sorgt nur die enorme Antrittsgage bei der Klub-WM von rund 30 Millionen Dollar dafür, dass Bayern keine negativen Bilanzen schreibt.
Schon bei Kimmich stand der wochenlange Poker kurz vor dem Scheitern, gegen Müller spricht nun dessen im Vergleich zum DFB-Kapitän stark gefallene sportliche Bedeutung.
Der Routinier, der im September 36 Jahre alt wird, ist nur noch Edelreservist und kommt meist erst in den letzten Minuten zum Einsatz.
Lediglich zwölfmal stand er diese Saison in der Startelf, davon in der bisherigen Rückrunde sogar nur dreimal.
Müller mit Karriereende? Das sagen Robben und Elber
Hoeneß-Botschaft an Müller: "Einer großen Karriere nicht würdig"
Daher hatte Hoeneß schon ausgerechnet auf der Premiere von Müllers "Amazon"-Doku "Einer wie keiner" eine klare Botschaft gesendet.
"Wenn die Situation so ist, dass er nur noch Aus- oder Einwechselspieler ist, dann würde ich ihm raten, aufzuhören. Das ist einer großen Karriere nicht würdig, als Ersatzspieler auf der Bank zu sitzen", sagte der Klubpatron da.
Müller hingegen wollte sich weder an diesem Abend noch in den Wochen danach festlegen, weil er dem Vernehmen nach gerne noch ein Jahr drangehängt hätte.
Entsprechend verärgert war er laut "Bild" über die am Sonntag verbreitete Trennungsmeldung, die nicht im Einklang mit den Aussagen in den noch laufenden Gesprächen stehen soll.
FC Bayern bei Müller im Dilemma
Die Bayern, die die Vereinsikone gerne so bald wie möglich in anderer Funktion zwischen Markenbotschafter und (späterem) Vorstandsmitglied weiter an sich binden wollen, stecken daher nun im Dilemma.
Denn wenn beide Seiten tatsächlich zeitnah keine Übereinkunft mitsamt einer gemeinsamen öffentlichen Erklärung über einen würdevollen Abschied hinbekommen würden, könnte es im schlimmsten Fall sogar zum Knall kommen.
Ein öffentlicher Disput würde nicht nur in den Medien, sondern auch bei den Fans für heftigen Wirbel sorgen.
"Bayern darf es auf keinen Fall verpassen, die Beziehung mit Thomas so zu pflegen, dass er später bereit ist, einen wichtigen Posten im Verein zu übernehmen", mahnte Matthäus daher.
Auch interessant: Florian Wirtz nicht zum FC Bayern? TV-Experte tippt auf einen anderen Topklub
Und: Hamann kritisiert FC Bayern wegen Musiala
Eine gesichtswahrende Lösung für beide Seiten ist aber nach den jüngsten Vorkommnissen nicht einfacher geworden.