Bundesliga
FC Bayern München – Eintracht Frankfurt: Thomas Müller über Aliens, die Matthäus-Kritik, seine Zukunft und die FCB-Probleme
- Aktualisiert: 24.02.2025
- 12:06 Uhr
- Martin Volkmar
Thomas Müller analysiert nach dem Erfolg des FC Bayern über Frankfurt die jüngsten Probleme, will sich aber nicht zu allem äußern. Oder muss erstmal nachdenken.
Vom FC Bayern berichtet Martin Volkmar
Thomas Müller war etwas heiser, aber nach dem souveränen 4:0 der Bayern in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt gut drauf.
Nachdem der Routinier zunächst am ran-Mikro und dann in der Mixed Zone der Allianz Arena ausführlich Rede und Antwort gestanden hatte, machte ihn die letzte Frage dann aber doch noch sprachlos.
Zumindest kurzzeitig.
"Wenn die Aliens morgen die Erde angreifen und sie unterdrücken die Menschheit, aber sagen: 'Ihr habt noch eine Chance. Ihr dürft euch eine Mannschaft aus der Bundesliga aussuchen, die gegen die beste Alien-Mannschaft spielt.' Wen würden Sie wählen – FC Bayern München oder Bayer Leverkusen?"
Das Wichtigste in Kürze
Das sei, sagte der verblüffte Müller, "einer der besten Versuche, etwas rauszulocken", nämlich zur Konkurrenz zwischen dem Rekordmeister und dem Verfolger und nächsten Champions-League-Gegner aus Leverkusen.
"Meine Antwort ist ja völlig klar. Ganz klar wir", legte sich der Routinier fest, um dann im Weggehen den Journalisten noch eine mitzugeben und für schallendes Gelächter zu sorgen:
"Ich habe ja täglich mit euch zu tun. Deswegen kenne ich mich mit Aliens aus."
FC Bayern: Thomas Müller zu seiner Zukunft
Eine typische Müller-Reaktion und ganz ähnlich seiner Aussage, mit der er kurz zuvor eine Antwort zu seiner nach wie vor ungeklärten Zukunft umgangen hatte.
"Wenn du das nicht weißt, woher soll ich das dann wissen?", sagte er dem "Sky"-Journalisten.
Bei der Nachfrage, ob er im Sommer als Profi aufhören werde, musste der leicht verschnupfte Müller dann husten und nutzte dies geschickt aus:
"Oh je. Also so wie ich mich gerade anhöre, geht es wirklich nicht weiter", beendete er das Gespräch
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Thomas Müller: "Müsste einen Dreijahresvertrag bekommen"
Um sich dann noch einmal vor der Rückkehr in die Kabine umzudrehen, um scherzhaft nachzulegen:
"So wie ich heute gespielt habe, müsste ich einen Dreijahresvertrag bekommen."
Der 35-Jährige, so viel ist klar, möchte sich nach wie vor nicht äußern, ob er seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nochmal verlängern oder die Karriere beenden wird.
Aber er zeigte gegen Frankfurt in den 64 Minuten bis zu seiner Auswechslung, in denen er den angeschlagenen Harry Kane in der Sturmspitze ersetzte, dass er nach wie vor zumindest ein wichtiger Backup im Bayern-Kader sein kann.
Dies sah ja gegen Celtic Glasgow anders aus, als Vincent Kompany trotz 0:1-Rückstands und Kanes Ausfall Müller lange ignoriert und nach dem 1:1 nur noch für wenige Sekunden gebracht hatte.
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Demütigung? Thomas Müller weist Matthäus-Vorwurf zurück
Der frühere Bayern-Kapitän Lothar Matthäus sprach danach von einer Demütigung Müllers – was dieser am Sonntag allerdings weit zurückwies.
"Ich weiß so ein bisschen was er meinte, aber es gibt da verschiedene Spieler und auch Spielertypen", meinte der Mittelfeldspieler:
"Und ich gehöre jetzt nicht zu denen, die da irgendwelche Befindlichkeiten haben. Sondern wenn der Trainer entscheidet, dann entscheidet er. Ich spiele lieber 15 Sekunden als gar nicht und das weiß der Trainer auch."
Lieber spielt aber natürlich auch ein Müller von Beginn an und liefert seinen Beitrag, so wie beim Statement-Sieg über den Tabellendritten.
"Du hast jedes Spiel eine neue Chance, allen zu zeigen, dass du die Nummer eins bist", sagte Müller. "Heute war eins der Spiele, in denen wir das getan haben."
Thomas Müller über FC Bayern: Letzte Wochen "nicht so mit dieser Leichtigkeit"
Zudem gab er zu, dass die Partien in Leverkusen (0:0) und gegen Celtic nicht den eigenen Ansprüchen entsprochen haben.
"Wir sind ja auch nicht blöd, wir schauen ja auch unser Spiel und haben ein Gefühl. Also wenn du nicht aufs Tor schießt oder 0,02 expected Goals hast, das fühlt sich nicht gut an", sagte Müller.
"Aber es muss sich auch nicht immer alles gut anfühlen. In erster Linie geht es in der Bundesliga mal darum, die Tabelle zu interpretieren. Und acht Punkte vor Leverkusen zu stehen, das musst du dir verdient haben. Dass die letzten Wochen nicht so mit dieser Leichtigkeit und diesem Glanzvorstellungen abgelaufen sind, wissen wir auch."
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FC Bayern: Das versteht Müller bei manchen FCB-Profis nicht
Es habe zu seiner eigenen Überraschung in den letzten Wochen bei einigen Spielern "ein bisschen dieses Urvertrauen gefehlt", erklärte Müller:
"Obwohl ja jeder, der beim FC Bayern unter Vertrag steht, irgendwas Besonderes können muss. Ansonsten wäre ich nicht hier, das ist nämlich schon eine ganz enorme Auslese, die hier spielt, und da wundere ich mich tatsächlich auch manchmal, dass wir da nicht grundsätzlich noch mehr Selbstvertrauen haben."
Allerdings seien solche Schwankungen auch menschlich, ergänzte der langjährige Profi aus eigener Erfahrung. "Nach einem schlechten Spiel sitze ich auch daheim und man fühlt sich vielleicht kurz wie der größte Versager", sagte er.
"Und nach einem anderen Spiel, wo es läuft, da denkst Du: Wieso ist der rote Teppich nicht bis zum Haus ausgerollt?"
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