FC Bayern München: Thomas Tuchel ist unnötig dünnhäutig - ein Kommentar
- Aktualisiert: 07.11.2023
- 18:55 Uhr
- Stefan Kumberger
In der Auseinandersetzung mit Lothar Matthäus und Didi Hamann schaltet Thomas Tuchel in einen seltsamen Modus, den er gar nicht nötig hat. Ein Kommentar.
Ein Kommentar von Stefan Kumberger
Gleich mehrmals suchte Thomas Tuchel am Samstagabend die Konfrontation. Vor dem Spiel im Interview mit "Sky"-Reporter Patrick Wasserziehr, nach dem Spiel am Tisch bei Lothar Matthäus, bei diversen Interviews und schließlich auch auf der Pressekonferenz.
Am griffigsten dabei seine Aussage vor den versammelten Journalisten im Mediencenter des Dortmunder Stadions.
"Soll ich Didi und Lothar zitieren? Für eine Mannschaft ohne Weiterentwicklung und mit schlechtem Innenverhältnis zwischen Spielern und Trainer, sah es ganz okay aus. Den Rest erfahrt ihr von den Experten ja direkt", sagte Tuchel.
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Doch der Bayern-Trainer wirkte dabei nicht süffisant und amüsiert, sondern eher giftig und beleidigt.
Tuchel hat den Fehde-Handschuh aufgenommen – jetzt folgt eine Rumms-Aussage nach der anderen.
Tuchel hat die Trümpfe eigentlich in der Hand
Doch tut sich der Bayern-Trainer damit wirklich einen Gefallen? Fakt ist doch aktuell: Noch kann er mit seiner Mannschaft zwei Titel holen. In der Bundesliga sind die Münchner ungeschlagen, in der Champions League hat man bisher alle drei Spiele gewonnen.
Tuchel hat gerade jetzt nach dem 4:0-Sieg in Dortmund alle Trümpfe in der Hand. Seine Mannschaft hat beim BVB brilliert und dem Coach damit wichtige Argumente geliefert.
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"Grundgesetz des FC Bayern"
Wozu also diese unnötige Dünnhäutigkeit?
Tuchel als Medien-Profi darf sich doch nicht ernsthaft darüber wundern, dass es an der Säbener Straße (und drumherum) schnell ungemütlich wird, wenn die Mannschaft nicht die gewünschte totale Dominanz ausstrahlt. Er selbst bezeichnete dies jüngst als eine Art "Grundgesetz des FC Bayern".
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Wie man gelassen auf die Experten vom Bezahlfernsehen reagiert, zeigte derweil Leon Goretzka am ran-Mikro: "Das ist Teil des Geschäfts. Das gehört einfach dazu und ist nicht erst seit gestern so. Am Ende des Tages gehört das alles zu diesem Zirkus hier".
Tuchel kann Dünnhäutigkeit nicht gebrauchen
Diese Gelassenheit, dieses zur Schau gestellte Schulterzucken wäre ab sofort auch der richtige Weg für Thomas Tuchel. Dünnhäutigkeit führt in München vor allem dazu, dass der Fokus auf das Sportliche verloren geht.
Und das kann der Bayern-Trainer sicher gar nicht gebrauchen.