DFB-Kapitän bleibt beim Rekordmeister
FC Bayern München: Verlängerung von Joshua Kimmich ist eine Herzensentscheidung - ein Kommentar
- Aktualisiert: 14.03.2025
- 12:32 Uhr
- Kai Esser
Nach einer langen Hängepartie hat Joshua Kimmich seinen Vertrag beim FC Bayern München verlängert. Das ist für alle Beteiligten wichtig - und für den Herzensmenschen Kimmich eine Herzensentscheidung.
Von Kai Esser
Dass Fußballdeutschland mal so von einer Yucca-Palme bewegt werden würde, hatten wohl die wenigsten Fans und Experten auf ihrer Bingo-Karte für 2025.
Symbolisch pflanzte Joshua Kimmich einen Josuabaum in frische, Münchner Erde, um seine Vertragsverlängerung bis 2029 beim FC Bayern München zu zelebrieren.
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Freilich, der Weg dahin war nicht leicht. Lange zog sich der Vertragspoker hin. Der FCB wollte mit Kimmich bereits verlängern, da war das aktuelle Regiment um Max Eberl und Christoph Freund noch gar nicht in Amt und Würden.
Dass es jetzt gelungen ist, ist ein Gewinn für den Klub. Aber auch eine Erleichterung für alle Beteiligten.
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FC Bayern München und Joshua Kimmich: Eine sensible Beziehung
Die Bayern sind beileibe kein einfacher Klub. Das weiß jeder Protagonist in jenem Klub wahrscheinlich selbst am besten, egal ob Kapitän Manuel Neuer oder Auszubildende im Fanshop.
Dementsprechend bröckelig war das Verhältnis des Klubs mit Kimmich teilweise. In einer Doku-Reihe offenbarte der mittlerweile 30-Jährige einst, dass er sich während der Corona-Pandemie und aufkommenden Debatten um seinen Impfstatus vom Rekordmeister im Stich gelassen fühlte.
Dort zeigte Kimmich auch eine Seite von sich, die nicht nur den Fußballer abbildet. Sondern auch den Ehemann, Vater und Menschen Joshua. Eine Seite, die beim ehrgeizigen Weltklasse-Spieler oftmals auch zu kurz kommt. Dementsprechend Halt suchte er in seinem Team, den er nun endgültig bekommen hat.
Nicht umsonst betonte Eberl stets, dass es nie ums Finanzielle ging. Kimmich sei "auf keinen Fall gierig", betonte der Sportvorstand bis zuletzt.
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Joshua Kimmichs letzter großer Vertrag: Das Ausland kann warten
Es war wohl auch einer der Gründe, wieso Kimmich es nicht zum FC Barcelona zog. Freilich, Barca kann jeden zentralen Mittelfeldspieler, der als Heranwachsender mit Ronaldinho, Xavi, Iniesta und Deco bei der Blaugrana aufgewachsen ist, nur reizen.
Was allerdings nicht reizt, ist die Ungewissheit, ob der Verein überhaupt die finanziellen Möglichkeiten hat, den eigenen Vertrag bei der Liga zu registrieren. Da hilft auch nicht die Anziehungskraft von Hansi Flick, der Kimmichs bisher einzigen Champions-League-Titel zu verantworten hat.
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Unsicherheiten, die der emotionale Mensch Kimmich sich, seiner Familie und seinen vier Kindern nicht zumuten wollte. Verständlicherweise.
In diesem Februar feierte der DFB-Kapitän seinen 30. Geburtstag, der neu geschlossene Kontrakt beim FC Bayern wird mutmaßlich der letzte langfristige Vertrag seiner Karriere sein.
2029 sieht die Welt dann auch wieder anders aus. Aber aktuell kann das Ausland warten.