DFB-Kapitän bleibt beim Rekordmeister
FC Bayern München: Bei der Verlängerung von Joshua Kimmich gibt es nur Gewinner - ein Kommentar
- Aktualisiert: 14.03.2025
- 16:51 Uhr
- Kai Esser
Nach einer langen Hängepartie hat Joshua Kimmich seinen Vertrag beim FC Bayern München verlängert. Das ist für alle Beteiligten wichtig - bei dem Deal gibt es quasi nur Gewinner.
Von Kai Esser
Dass Fußballdeutschland mal so von einer Yucca-Palme bewegt werden würde, hatten wohl die wenigsten Fans und Experten auf ihrer Bingo-Karte für 2025.
Symbolisch pflanzte Joshua Kimmich einen Josuabaum in frische, Münchner Erde, um seine Vertragsverlängerung bis 2029 beim FC Bayern München zu zelebrieren.
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Freilich, der Weg dahin war nicht leicht. Lange zog sich der Vertragspoker hin. Der FCB wollte mit Kimmich bereits verlängern, da war das aktuelle Regiment um Max Eberl und Christoph Freund noch gar nicht in Amt und Würden.
Dass es jetzt gelungen ist, ist ein Gewinn für den Klub. Aber nicht nur für den: Auch Kimmich und die ganze Bundesliga profitieren!
Das Wichtigste zur Bundesliga
FC Bayern München kann nächsten Leistungsträger an sich binden
Die Bayern sind der logische Gewinner, binden sie nicht nur ihren wohl besten Spieler der Saison langfristig, sondern auch den Kapitän der Nationalelf und den zukünftigen Spielführer des FCB, sollte Neuer seine Karriere irgendwann beenden.
Zudem ist es ein Signal an den Weltfußball: Kimmich entscheidet sich für den FC Bayern, nicht etwa das Geld von PSG, die Macht von Real Madrid oder die Bühne des FC Liverpool. Es ist nicht davon auszugehen, dass der Rekordmeister das finanziell attraktivste Angebot gemacht hat.
Was auch den Sportvorstand um Eberl zu Gewinnern macht. Nicht nur halten die Münchner damit nach Alphonso Davies und Jamal Musiala den nächsten Top-Spieler langfristig, den gerne auch andere Vereine gehabt hätten.
Sie halten ihn offenbar zu Konditionen, die im Rahmen erscheinen und von dem abweichen, was die Seite des DFB-Kapitäns sich vorgestellt hatte. Ohne, dass er am Hungertuch nagen müsste.
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Joshua Kimmich: Auch DFB-Elf tut Verbleib gut
Nicht zuletzt dürfte Kimmich mit Bundestrainer Julian Nagelsmann über seine Zukunft gesprochen haben.
Nagelsmann kann es nur Recht sein, dass ein Anführer seiner Mannschaft kurz vor dem WM-Jahr 2026 keine große Umstellung vollzieht und im Bayern-Block des DFB-Teams bleibt.
Der DFB-Kader für die Länderspiele gegen Italien
Damit gehört er auch weiterhin zu der größten Fraktion in der Mannschaft, die der Bundesliga-Spieler. Zwar dürfte man in Leverkusen und Dortmund insgeheim gehofft haben, dass es Kimmich ins Ausland zieht, dennoch ist seine Verlängerung auch für den Stellenwert der Liga durchaus wichtig.
Vor allem, da Kimmich im Ausland deutlich höher angesehen ist, als in Deutschland. Er ist nicht der Erste, den dieses Schicksal ereilt.
Berühmt wurde Diego Simeones Zitat über Kimmich: "Er verliert keine Bälle. Wissen Sie, wann er Bälle verliert? Wenn er im Garten mit seinem Sohn spielt. Sonst nie." Mehr Wertschätzung vom heißblütigen Cheftrainer Atletico Madrids geht fast gar nicht.
Joshua Kimmichs letzter großer Vertrag: Das Ausland kann warten
Heimatverbundenheit war wohl auch einer der Gründe, wieso Kimmich es nicht zum FC Barcelona zog. Freilich, Barca kann jeden zentralen Mittelfeldspieler, der als Heranwachsender mit Ronaldinho, Xavi, Iniesta und Deco bei der Blaugrana aufgewachsen ist, nur reizen.
Was allerdings nicht reizt, ist die Ungewissheit, ob der Verein überhaupt die finanziellen Möglichkeiten hat, den eigenen Vertrag bei der Liga zu registrieren. Da hilft auch nicht die Anziehungskraft von Hansi Flick, der Kimmichs bisher einzigen Champions-League-Titel zu verantworten hat.
Unsicherheiten, die der emotionale Mensch Kimmich sich, seiner Familie und seinen vier Kindern nicht zumuten wollte. Verständlicherweise.
In diesem Februar feierte der DFB-Kapitän seinen 30. Geburtstag, der neu geschlossene Kontrakt beim FC Bayern wird mutmaßlich der letzte langfristige Vertrag seiner Karriere sein.
2029 sieht die Welt dann auch wieder anders aus. Aber aktuell kann das Ausland warten.