Anzeige
Topspiel RB Leipzig gegen FC Bayern am 20. Januar live in Sat.1 und auf ran.de

FC Bayern München: Verzicht auf Manuel Neuer darf kein Tabu mehr sein - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 11.01.2023
  • 12:42 Uhr
  • ran.de / Tobias Wiltschek
Article Image Media
© Imago

Der langfristige Ausfall von Manuel Neuer stellt den FC Bayern vor große Probleme. Er muss aber auch ein Weckruf sein im Hinblick auf den zukünftigen Umgang mit dem Kapitän. Ein Kommentar.

Von Tobias Wiltschek

Unter den Fußball-Profis gehört Manuel Neuer in die Kategorie Diplomat.

Seine Aussagen sind häufig so gewählt, dass er damit so wenig wie möglich Angriffsfläche bietet. Konflikte sind – zumindest öffentlich – nicht so seine Sache.

Dennoch gibt es Themen, da zeigt selbst Neuer klare Kante, äußert sich deutlich und lässt keinen Interpretationsspielraum zu.

Bestes Beispiel: seine eigene sportliche Perspektive. Sei es in der Nationalmannschaft oder beim FC Bayern. Die Nummer 1 bin ich und bleibe ich, so lange ich spiele! Basta! Das war schon immer sein Motto.

Anzeige
Anzeige

Neuers Nimbus ist verlorengegangen

Dieses Selbstverständnis war jahrelang der Schlüssel für seine herausragenden Leistungen. Und so lange er die regelmäßig zeigte, gab es auch keinen Grund, an ihm und seinen Fähigkeiten zu zweifeln.

Anzeige
Anzeige
Yann Sommer Daniel Farke
News

Entscheidet sich der Sommer-Poker in Frankreich?

Wenn es nach dem Willen des FC Bayern geht, wird der Schweizer Nationalkeeper Yann Sommer der Ersatz für den maladen Manuel Neuer. Doch noch sind die Fronten zwischen Bayern und Borussia Mönchengladbach in der Causa Sommer verhärtet. Aufweichen könnte sie nach ran-Informationen ein französischer Klub. Doch der scheint sich (noch) zu weigern.

  • 10.01.2023
  • 17:32 Uhr

Das aber hat sich in dieser Saison drastisch geändert. Bei der WM sah er gleich bei mehreren Gegentreffern nicht glücklich aus, und auch in der Bundesliga hat er den Status der Unantastbarkeit verloren.

Nur bei den Bayern ist er immer noch unumstritten. Eine Einschätzung, die zwar jahrelang ihre Berechtigung hatte, nun aber den Verantwortlichen des Rekordmeisters krachend auf die eigenen Füße fällt.

Neuers schwerer Skiunfall nach der WM, so tragisch er auch für alle Beteiligten sein mag, muss den Bayern nun endgültig die Augen öffnen. Die Zeiten, in denen sie einen zweiten Torwart nur zum Auffüllen des Kaders und zu einigen, wenigen Einsätzen in unbedeutenden Spielen brauchen, sind vorbei.

Dafür ist Neuer nicht mehr gut genug, zu verletzungsanfällig und zu alt. Im März schon wird er 37 Jahre alt. Dazu häuften sich zuletzt Meldungen, wonach seine Rückkehr zu Beginn der nächsten Saison alles andere als sicher sei.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Zweifel an Neuer wachsen

Mit seiner Verletzungshistorie und in seinem Alter müssen zumindest Zweifel erlaubt sein, ob der ehemalige Welttorhüter überhaupt wieder auf aller höchstem Niveau wird spielen können.

Zweifel, die sicherlich auch die Verantwortlichen beim FC Bayern umtreiben. Das große Problem aber: Niemand wagt sich bislang, diese Zweifel klar und deutlich auch öffentlich zu artikulieren. Zu groß wäre wohl die Angst davor, als derjenige dazustehen, der es wagt, am Denkmal Neuer zu rütteln.

Diese Angst mag sogar berechtigt sein, bedenkt man, dass Neuer nicht nur Kapitän ist, sondern auch nach wie vor viele Fürsprecher im Team hat: allen voran Torwarttrainer Toni Tapalovic, der seit Jahren mit Neuer befreundet ist und auch seine Freizeit häufig zusammen mit Neuer verbringt.

Anzeige

FC Bayern müsste nicht nur Neuer degradieren

Sollten sie Neuer also wirklich den Status der unangefochtenen Nummer 1 entziehen wollen, müssten die Bosse wohl oder übel auch seinen Coach degradieren. Nur so wären die Voraussetzungen für einen offenen Konkurrenzkampf im Tor gegeben.

Über kurz oder lang wird ihnen nichts anderes übrigbleiben, wenn sie auch in Zukunft eine starke Nummer 1 haben wollen. Derzeit bekommen sie ja schmerzhaft vor Augen geführt, wie schwer es ist, einen adäquaten Ersatz für Neuer zu finden.

Das liegt natürlich einerseits am schwierigen Zeitpunkt mitten in der Saison, andererseits aber eben auch daran, dass sie den Kandidaten gar keine klare Perspektive aufzeigen können. Das war offenbar schon im vergangenen Sommer mit Bielefelds Torwart Stefan Ortega der Fall, der dann lieber zu Manchester City wechselte.

Anzeige
8.1.

Stanisic und Pavard im Abwehr-Konkurrenzkampf - Update zu Mazraoui

Julian Nagelsmann lobt die Entwicklung von Josip Stanisic und spricht den Konkurrenzkampf mit Benjamin Pavard auf der Rechtsverteidigerposition an. Außerdem gibt er ein Update zu Noussair Mazraoui.

  • Video
  • 03:07 Min
  • Ab 0

Und auch bei Alexander Nübel und Yann Sommer steht ihnen womöglich das selbst errichtete Denkmal Neuer im Weg. Der nach Monaco ausgeliehene Nübel hat schon klar gemacht, dass er sich nicht noch einmal klaglos auf die Bayern-Bank setzen würde, von Sommer ist bei dessen Qualität ähnliches zu erwarten.

Nur die Aussicht darauf, länger als bis zum Ende der laufenden Saison das Bayern-Tor zu hüten, wäre ein echter Wechselanreiz für starke Keeper.

Den müssen die Bayern jetzt auch bieten. Und koste es die letzten Jahre von Neuers Karriere!