Bundesliga
FC Bayern München vs. Bayer Leverkusen: Das Restprogramm in der Analyse - wo liegen die Stolperfallen?
- Aktualisiert: 31.03.2025
- 14:29 Uhr
- Keenan Schieck & Chris Lugert
Die Saison der Bundesliga neigt sich dem Ende zu, noch sieben Spieltage stehen an. Grund genug, einmal auf das Restprogramm im Meisterschaftskampf zu schauen.
Von Keenan Schieck, Oliver Jensen und Chris Lugert
Bayern Leverkusen hat die Meisterschaft trotz eines Rückstands von sechs Punkten noch nicht aufgegeben.
"Wenn wir alle Spiele gewinnen, wird die Meisterschaft spannend", sagte Leverkusen-Boss Fernando Carro bei "DAZN". Sportboss Simon Rolfes gab sich ebenfalls angriffslustig: "Was sollen wir für ein anderes Ziel ausgeben als nach oben? Und da gibt es nur einen Platz, der über uns ist."
Aleix Garcia unterstrich am Freitagabend nach dem 3:1 gegen den VfL Bochum noch einmal: "Der Druck auf Bayern wird bis zum Ende da sein. Für uns ist jetzt jedes Spiel ein Finale."
Das Wichtigste zum Spitzen-Duo
Bayern mit klar besserer Tordifferenz
Da die Bayern die klar bessere Tordifferenz (+52) im Vergleich zu den Rheinländern (+28) haben und sich in den sieben Spielen an diesem Vorteil auch nichts mehr ändern dürfte, muss Leverkusen faktisch sieben Punkte mehr holen als die Münchner, um erneut Meister zu werden.
Rechnerische Konstellationen gibt es dafür einige. Mit einem Remis würden die Bayern zwei Punkte abgeben, mit einer Niederlage drei - vorausgesetzt, Leverkusen macht es besser und gewinnt die eigenen Spiele.
Aber wie sieht das Restprogramm der beiden Teams überhaupt aus? Wo liegen mögliche Stolperfallen?
ran wirft einen Blick auf die verbleibenden Gegner der Bayern und von Leverkusen.
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Restprogramm des FC Bayern: Zwei CL-Klubs und viel Unangenehmes
- 28. Spieltag: FC Augsburg (A, Tabellenplatz 8)
- 29. Spieltag: Borussia Dortmund (H, Tabellenplatz 10)
- 30. Spieltag: 1. FC Heidenheim (A, Tabellenplatz 16)
- 31. Spieltag: 1. FSV Mainz 05 (H, Tabellenplatz 4)
- 32. Spieltag: RB Leipzig (A, Tabellenplatz 6)
- 33. Spieltag: Borussia Mönchengladbach (H, Tabellenplatz 5)
- 34. Spieltag: TSG Hoffenheim (A, Tabellenplatz 14)
Freitag steht das äußerst unangenehme Auswärtsspiel beim FC Augsburg auf dem Programm.
Die bayerischen Schwaben haben vor dem 1:1 am Samstag gegen die TSG Hoffenheim sechs Bundesligaspiele lang kein Gegentor bekommen und machen den Bayern seit jeher das Leben schwer, vor allem zu Hause. Hier besteht akute Stolpergefahr, zumal wenige Tage später das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Inter Mailand ansteht.
Zwischen den beiden Partien in der Königsklasse kommt es zum "Klassiker" gegen Borussia Dortmund. Rein sportlich ist der BVB in der aktuellen Situation - gerade in der Bundesliga - kein Gegner zum Fürchten. Doch sie könnten sich nach dem 3:1 gegen den 1. FSV Mainz im Auftrieb befinden und noch immer nach Europa schielen.
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Weiter geht es mit einem Auswärtsspiel bei Kellerkind 1. FC Heidenheim mit den Bayern-Leihgaben Paul Wanner und Frans Krätzig. Versauen am Ende die eigenen Spieler den Bayern den Titel? Hier gibt es keine Ausreden, drei Punkte sind Pflicht.
Danach geht es gegen Mainz - in der aktuellen Form definitiv nicht einfach. Immerhin: Die Bayern haben ein Heimspiel und sind daher klarer Favorit. Ein Schlüsselspiel könnte die Partie in Leipzig am 32. Spieltag werden. Wenn die Sachsen ihre Form noch einmal finden, ist RB ein harter Brocken. In den vergangenen beiden Saisons blieben die Bayern in Leipzig ohne Ligasieg.
Es folgen zwei Spiele zum Abschluss, die eigentlich kein Problem darstellen dürften. Borussia Mönchengladbach muss trotz der beachtlichen Saison der "Fohlen" zu Hause geschlagen werden, anschließend geht es nach Sinsheim zur TSG Hoffenheim. Dort verspielten die Bayern in der Vorsaison - ebenfalls am letzten Spieltag - die Vizemeisterschaft.
In diesem Jahr sind die Kraichgauer deutlich schwächer unterwegs, am 34. Spieltag geht es womöglich noch um den Klassenerhalt. In dieser Konstellation wäre die Reise für die Bayern durchaus brisant, vor allem, wenn die Meisterschaft ebenfalls noch offen sein sollte. Qualitativ liegen aber Welten zwischen den Kadern.
Fazit: Das Programm der Bayern hat es an einigen Stellen noch in sich. Ob hier aber wirklich das Potenzial liegt, sieben Punkte weniger zu holen als Leverkusen, ist fraglich.
Restprogramm von Bayer Leverkusen: Hartes Trio am Ende
- 28. Spieltag: 1. FC Heidenheim (A, Tabellenplatz 16)
- 29. Spieltag: Union Berlin (H, Tabellenplatz 13)
- 30. Spieltag: FC St. Pauli (A, Tabellenplatz 15)
- 31. Spieltag: FC Augsburg (H, Tabellenplatz 8)
- 32. Spieltag: SC Freiburg (A, Tabellenplatz 7)
- 33. Spieltag: Borussia Dortmund (H, Tabellenplatz 10)
- 34. Spieltag: 1. FSV Mainz 05 (A, Tabellenplatz 4)
Zumal ja auch Leverkusen selbst erst einmal seine Aufgaben meistern muss. Rein tabellarisch ist das Restprogramm von Leverkusen etwas einfacher. Während die übrigen Gegner des FC Bayern im Schnitt Tabellenplatz 9,0 belegen, stehen die Gegner von Leverkusen im Schnitt auf Rang 10,4.
Die Spiele in Heidenheim, gegen Union Berlin und auf St. Pauli stellen eigentlich keine Stolpergefahr für Bayer dar.
Im Gegensatz zu den Münchnern hat Leverkusen den Vorteil, die unangenehme Reise nach Augsburg bereits hinter sich zu haben. Stattdessen kommen die Fuggerstädter ins Rheinland. Im Vorjahr machte Leverkusen am letzten Spieltag zu Hause gegen den FCA die historische Bundesligasaison ohne Niederlage perfekt.
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Leverkusen sollte nach dem 31. Spieltag aber besser deutlich an die Bayern herangerückt sein und sich in Schlagdistanz befinden, denn die finalen drei Saisonspiele haben es mehr als nur in sich. Zunächst geht es nach Freiburg, dann kommt der BVB nach Leverkusen und am letzten Spieltag muss Bayer nach Mainz.
Freiburg und Mainz sind dabei natürlich Wildcards. Können die beiden Klubs ihre aktuell starke Form bis in den Mai hineinretten? Dann warten auf Leverkusen zwei knüppelharte Auswärtsspiele. Oder geht dem SCF und dem FSV vorher die Luft aus? Dann hätte Leverkusen bis auf das Dortmund-Spiel fast nur machbare Aufgaben vor sich. Und auch der BVB ist schlagbar.
Was Bayer in die Karten spielen könnte: Rechtzeitig zu den entscheidenden Wochen dürfte Superstar Florian Wirtz zurückkehren. Mit dem Offensivzauberer steigen die Chancen auf Siege deutlich. Ob das am Ende aber für den Titel reicht?
Fazit: Leverkusen sollte an den nächsten drei Spieltagen noch einmal näher an die Bayern heranrücken, damit die wirklich noch einmal den Atem des aktuellen Meisters spüren. Im Grunde darf sich Bayer selbst gar keinen Ausrutscher mehr erlauben. Eine Titelverteidigung von Leverkusen ist unwahrscheinlich - aber eben nicht unmöglich.