FC Bayern München
FC Bayern München: Weg für Nachwuchs zu den Profis soll verkürzt werden
- Aktualisiert: 03.01.2023
- 08:15 Uhr
- ran.de / Oliver Jensen
Drei Spieler, die im FC Bayern Campus ausgebildet wurden, standen bei der Weltmeisterschaft in Katar auf dem Platz. Campus-Leiter Jochen Sauer verrät, wie die jungen Talente gefördert werden und welche Entwicklung die Leihspieler genommen haben.
Jochen Sauer blickte mit einem positiven Gefühl auf die Weltmeisterschaft in Katar zurück. In Jamal Musiala (Deutschland), Josip Stanisic (Kroatien) und Wooyeong Jeong (Südkorea, an den SC Freiburg verliehen) nahmen gleich drei Spieler an dem Turnier teil, die in dem im Jahre 2017 eröffneten Campus des FC Bayern ausgebildet wurden.
"Unsere Nachwuchsspieler in den Profi-Fußball zu bringen ist unser höchstes Ziel. Wenn sie dann auch noch zum A-Nationalspieler aufsteigen und bei einer Weltmeisterschaft dabei sind, freut uns das natürlich umso mehr", sagt der Campusleiter im Interview auf "fcbayern.com".
"Josip hat mit Kroatien in einem prestigeträchtigen Spiel um Platz drei 90 Minuten absolviert und auch seinen Teil dazu beigetragen, dass sein Land am Ende mit einer Medaille auf Platz drei landet", resümiert Sauer. "Jamal hat bei Deutschland eine tragende Rolle gespielt, Wooyeong war mit Südkorea im Achtelfinale. Das macht einen schon stolz, zumal alle Spieler noch vor wenigen Jahren täglich bei uns am Campus waren."
Mit Paul Wanner, Gabriel Vidović und Lucas Copado gab es auch im Jahre 2022 Nachwuchsspieler, die ihr Profi-Debüt beim FC Bayern gaben. "Unsere Aufgabe ist immer, die Jungs nachhaltig im Profifußball unterzubringen", sagt Sauer. Grundsätzlich hätten es junge Spieler beim FC Bayern schwer, "weil die Leistungsdichte extrem hoch ist. Darüber hinaus hat sich der FC Bayern im Sommer in Puncto Transfers hochklassig verstärkt, was es nicht einfacher macht."
Malik Tillman & Co: Sauer lobt die Leihspieler
Gerade in jungen Jahren könnte eine Ausleihe der richtige Schritt sein, um Spielpraxis zu sammeln. Beispiele wie David Alaba oder Philipp Lahm haben bewiesen, wie sinnvoll dies sein kann. Auch in dieser Saison wurden mehrere Talente verliehen.
"Bei unseren Leihspielern kann man in dieser Spielzeit und bei ihren aktuellen Vereinen meist eine sehr gute Entwicklung erkennen. Malik Tillman hat sich bei Glasgow festgespielt und durfte bereits Champions League spielen, Vidovic spielt bei Arnheim eine gute Rolle, Torben Rhein hat sich in Lustenau in der Startelf etabliert oder auch Marvin Cuni schießt seine Tore in der 3. Liga. Alle unsere Leihspieler kommen voran, das gefällt mir sehr gut", sagt Sauer.
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"Zudem konnten wir unsere ehemaligen Leihspieler wie Joshua Zirkzee und Chris Richards mit sehr guten Transferentschädigungen an zwei Erstligisten in zwei Top-Ligen in Europa vermitteln. Wir können also durchaus ein positives Fazit ziehen."
Der mögliche Erfolgsschlüssel: "Frühzeitige Etablierung im nächsthöheren Jahrgang"
Um weitere Talente im Campus auszubilden, will Sauer diese bereits im jungen Alter bestmöglich fördern und fordern. Sowohl die 2. Mannschaft in der Regionalliga wie auch die U19 werden daher mit jungen Spielern besetzt. "Die Ausgangssituation beim FC Bayern ist klar: Die Spieler müssen den Schritt aus der Regionalliga-Mannschaft zu einem Team schaffen, welches jedes Jahr die Ambition hat, die Champions League zu gewinnen", erklärt Sauer.
"Diesen maximal langen Weg wollen und müssen wir verkürzen. Ein Mittel, um dieses Ziel zu erreichen, ist die frühzeitige Etablierung im nächsthöheren Jahrgang, wenn der Spieler über das fußballerische Talent und die körperlichen Voraussetzungen verfügt."
Möglicherweise werden dann bei der nächsten WM noch weitere Spieler aus dem Bayern-Campus auflaufen.