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FC Bayern München: Sieg in Bremen ist kein Maßstab - ein Kommentar
- Aktualisiert: 19.08.2023
- 14:49 Uhr
- Martin Volkmar
Der FC Bayern feiert zum Bundesligastart einen ungefährdeten Kantersieg gegen Werder Bremen. Zu denken, die vielen Probleme der vergangenen Monate seien damit auf einen Schlag behoben, ist aber ein Trugschluss. Ein Kommentar.
Aus Bremen berichtet Martin Volkmar
Krise? Welche Krise?
So könnten Spieler und Fans des FC Bayern nach dem souveränen 4:0 gegen Werder Bremen zur Saisoneröffnung denken.
Es war ein Erfolg, der der zuletzt geschundenen FCB-Seele natürlich gutgetan hat.
Nur eine Woche nach dem 0:3-Heimdebakel im Supercup gegen RB Leipzig endlich wieder drei Punkte, endlich wieder zu null gespielt, endlich wieder ein Zeichen der Stärke an die zuletzt hoffnungsvolle Konkurrenz.
Zumal auf den ersten Blick personell alle Maßnahmen des nach der RB-Pleite so ratlosen Trainer Thomas Tuchel aufgingen: Die neue Ersatz-Nummer 1 Sven Ulreich war ein sicherer Rückhalt, der zuletzt aussortierte Leon Goretzka nutzte seine Chance in der Startelf, der zuletzt schwer in der Kritik stehende Leroy Sane wurde mit zwei Treffern gar zum Matchwinner.
Nicht zu vergessen 100-Millionen-Neuzugang Harry Kane, der mit einer Vorlage und einem Tor kaum einen besseren Liga-Einstand hätte haben können.
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FC Bayern: Auch in Bremen mit Problemen
Und dennoch war Werder Bremen sicher kein Maßstab dafür, ob die jüngsten Probleme nun beigelegt sind und die Bayern zumindest national nicht mehr zu stoppen sind. Denn die Gastgeber sind mittlerweile seit 14 Pflichtspielen ohne Sieg, die Münchner haben also lediglich ihre Hausaufgaben erledigt.
Zumal der Rekordmeister trotz der frühen Führung in der Folgezeit wieder große Probleme hatte, den Vorsprung nicht wie zuletzt so häufig zu verspielen, ganz besonders zu Beginn der zweiten Halbzeit.
Da wackelte die Defensive mit 50-Millionen-Mann Minjae Kim und dem erneut schwächelnden Dayot Upamecano doch bedenklich und man bekam wieder einen Eindruck, warum Tuchel liebend gerne einen anderen Sechser hätte als Joshua Kimmich.
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FC Bayern: Pflichtsieg, nicht mehr und nicht weniger
Und ohne die letzten beiden Treffer in der Nachspielzeit gegen auseinander fallene Bremer wäre das Endergebnis etwas realistischer gewesen. Ein Pflichtsieg, nicht mehr und nicht weniger.
Den Bayern wird das aber aus nachvollziehbaren Gründen aber egal sein. Denn der Erfolg bringt Selbstvertrauen zurück und sorgt dafür, dass Tuchel wieder in Ruhe an den nach wie vor vorhandenen Defiziten arbeiten kann.