Bundesliga
FC Bayern München will Alexander Nübel als Manuel Neuer-Ersatz: Rückkehr nur unter Bedingungen
- Aktualisiert: 14.12.2022
- 14:54 Uhr
- ran.de
Nach der schweren Verletzung von Manuel Neuer denkt der FC Bayern nach ran-Informationen konkret über eine Rückholaktion von Alexander Nübel nach. Doch der Ex-Schalker würde nur unter Bedingungen zurückkommen.
München – Der FC Bayern München hat nach dem Saison-Aus von Manuel Neuer ein Torwart-Problem.
Zwar hat sich Sven Ulreich in der Vergangenheit als verlässlicher Backup erwiesen, der den Stammkeeper nach dessen Schultereckgelenksverletzung auch vor der WM-Pause in acht Spielen relativ souverän ersetzte.
Daher wurde mit dem 34-Jährigen auch gerade erst der auslaufende Vertrag bis 2024 verlängert - auch weil sich Ulreich bei einem Neuer-Comeback sofort wieder klaglos auf die Bank setzen würde.
FC Bayern: Schenk ohne Profi-Erfahrung, beide U-23-Torhüter verletzt
Aber: Was machen die Münchner, wenn sich auch Ulreich verletzten sollte? Auf der Bank sitzt im 19 Jahre alten Johannes Schenk ein hochtalentierter, aber auf höchstem Niveau komplett unerfahrener Youngster.
Und darüber hinaus sind die beiden U-23-Keeper ebenfalls verletzt: Lukas Schneller (21) wurde gerade am Oberschenkel operiert, Manuel Kainz (20) hat sich erneut am Ellbogen verletzt.
FC Bayern: Offenbar erste Gespräche mit AS Monaco über Alex Nübel
Die naheliegendste Lösung daher: Den aktuell an die AS Monaco ausgeliehenen Nübel vorzeitig an die Säbener Straße zurückholen. Dies soll derzeit eine Überlegung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic und dem Technischen Direktor Marco Neppe sein.
Er habe von der Bayern-Seite bisher nichts gehört, sagt Nübels Berater Stefan Backs zwar auf Nachfrage.
Doch nach Informationen von ran gibt es bereits erste Gespräche der Bayern mit Nübels Klub AS Monaco, dem der deutsche Rekordmeister eine Ablöse zahlen müsste. Die Frage ist allerdings, ob der Tabellensechste der Ligue 1 bereit ist, mitten in der Saison auf seine klare Nummer 1 zu verzichten.
Externer Inhalt
FC Bayern: Nübel kehrt nicht als Nummer 2 zurück
Nübel, dessen Team nur vier Punkte hinter dem Champions-League-Qualifikationsrang drei liegt, hat für Monaco alle Pflichtspiele in dieser Saison bestritten und teilweise starke Leistungen gezeigt, wie beim 1:1 gegen Paris St. Germain.
Im Sommer würde die zweijährige Leihe bei den Monegassen auslaufen, danach hat er noch bis 2025 Vertrag bei Bayern.
Allerdings hatte Nübel mehrfach klar gemacht, dass er auf gar keinen Fall als Nummer 2 hinter Neuer zum FCB zurückkehren würde.
FC Bayern: Nübel will Rückendeckung des Trainerteams
Genau hier liegt die entscheidende Hürde für eine Rückkehr: Selbst wenn sich Monaco und Bayern einigen sollten, wird Nübel nicht zwangsläufig die Rückrunde für die Münchner bestreiten. Vielmehr will der 26-Jährige klare Rückendeckung aus dem Trainerteam und konkrete Zusagen auf Spielpraxis.
Diese fehlt ihm bisher von Julian Nagelsmann und dem mit Neuer seit Schalker Zeiten sehr eng verbundenen Torwartcoach Toni Tapalovic, die beide seit der Leihe nach Monaco keinen Austausch mehr mit Nübel haben sollen.
Salihamidzic und Neppe dagegen sehen Nübel nach wie vor als künftige Nummer 1 im Bayern-Tor und könnten sich daher sogar vorstellen, den Vertrag vorzeitig zu verlängern.
Manuel Neuer: Mit bald 37 und nach OP noch auf höchstem Nivau?
Denn Neuer wird mit bald 37 Jahren und aufgrund der Folgen seiner Unterschenkeloperation sicher nicht mehr ewig auf allerhöchstem Niveau spielen. Schon die eher durchwachsenen Leistungen bei der WM (fünf Gegentore bei zwölf Schüssen) hat in den vergangenen Tagen ungewohnte Kritik nach sich gezogen.
Dennoch ist der DFB-Torhüter weder bereit, aus der Nationalmannschaft vor der Heim-EM 2024 zurückzutreten, noch auf Einsätze beim FC Bayern zu verzichten. Genau das war ein wesentlicher Grund für Nübels Abgang aus München gewesen, nachdem er die ihm vorher zugesicherten Einsätze nicht bekommen hatte und nach seinem Wechsel in der Saison 2020/2021 lediglich zu vier Pflichtspieleinsätzen gekommen war.
Bayern-Alternativen zu Nübel: Livakovic oder Keylor Navas
Können die Bayern aber Nübel nicht überzeugen, werden sie sich aufgrund der dünnen Personaldecke wahrscheinlich nach einem anderen Ersatz umschauen. Als erster Kandidat gilt der kroatische Nationaltorwart Dominik Livakovic. Der 27-Jährige spielt eine starke WM und entnervte die Brasilianer im Viertelfinale im Elfmeterschießen.
Zudem wäre er bei Dinamo Zagreb wohl einigermaßen günstig loszueisen, da die Mannschaft nach dem letzten Platz in der Champions-League-Gruppenphase nicht mehr international vertreten ist. Als Indiz für das Münchner Interesse gilt der Besuch von Vorstandsboss Oliver Kahn beim Brasilien-Spiel, wo er sich auf der Tribüne Notizen machte.
Alternativ könnte auch Costa Ricas Nationalkeeper Keylor Navas (35) ein Thema werden, der mit Real Madrid schon die Champions League gewann und aktuell bei Paris St. Germain keine Chance gegen Gianluigi Donnarumma hat. Ob aber ausgerechnet Bayerns Rivale im Achtelfinale der Champions League den Gegner stärken würde, ist fraglich.