Bundesliga
FC Bayern patzt in Berlin: Noch so einen Aussetzer sollte sich der FCB nicht leisten - ein Kommentar
- Aktualisiert: 15.03.2025
- 22:44 Uhr
- Carolin Blüchel
Zum zweiten Mal in Folge lässt der FC Bayern in der Bundesliga nach einer Führung Federn. Es sollte das letzte Mal gewesen sein, will man die Saisonziele nicht leichtfertig riskieren. Ein Kommentar.
von Carolin Blüchel
Der FC Bayern strauchelt. Schon wieder.
Eine Woche nach dem blamablen 2:3 gegen Abstiegskandidat VfL Bochum verspielte der Rekordmeister beim 1:1 bei Union Berlin erneut eine Führung. Diesmal trotz drückender Überlegenheit und dank eines Patzers von Neuer-Vertreter Jonas Urbig.
Zwei Bundesliga-Spieltage in Folge ohne Sieg – eine Negativläufchen mit Seltenheitswert. Und der Beweis, dass es derzeit zwei Bayern-Gesichter gibt:
Die Bundesliga-Elf - unkonzentriert, verhältnismäßig torungefährlich, müde - die versucht, den komfortablen Vorsprung auf Verfolger Bayer Leverkusen im Titel-Endspurt zu verwalten. Und die Champions-League-Bayern. On fire, hellwach, alles daran setzend, sich den Traum vom Finale Dahoam 2.0 zu erfüllen.
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Anders ist es kaum zu erklären, dass sich Pleiten gegen eher unterdurchschnittliche Bundesligisten mit Gala-Vorstellungen in der Königsklasse, wie zuletzt gegen Leverkusen, abwechseln.
Angesichts der Ausgangslage ist das menschlich und verständlich. Doch noch so einen Aussetzer wie heute an der Alten Försterei sollten sich die Bayern ab sofort nicht mehr leisten. Aus zweierlei Gründen.
Das Wichtigste in Kürze
Ohne Rhythmus kein Henkelpott
Erstens: Für das große Ziel – den Henkelpott im eigenen Stadion - braucht es neben Fußballkunst und dem Quäntchen Glück besonders Konzentration, Konstanz, Automatismen und Selbstvertrauen.
Nicht umsonst gilt das ungeschriebene Gesetz: Wer versucht, Kräfte zu sparen, opfert den eigenen Rhythmus und riskiert, im entscheidenden Moment den Schalter nicht mehr umlegen zu können. Mit Blick auf den nächsten Champions-League-Gegner im Viertelfinale, Inter Mailand (Hinspiel am 8. April ab 21 Uhr im Liveticker), ein gefährliches Unterfangen.
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Leverkusen kann frei aufspielen
Und Zweitens: Bayer Leverkusen hat nach dem Aus in der Königsklasse in der Bundesliga nichts mehr zu verlieren . Bei einem Sieg in Stuttgart am Sonntag (ab 19.30 Uhr im Liveticker) würde der amtierende Meister bis auf sechs Zähler an die Bayern heranrücken.
Zugegeben. Bei noch acht verbleibenden Spieltagen ist das immer noch ein sattes Polster. Zumal nach der bevorstehenden Länderspielpause mit Manuel Neuer vermutlich auch wieder ein wenig mehr Sicherheit in die Bayern-Defensive zurückkehren dürfte.
Doch wie man in der Bundesliga Führungen verspielt, das haben die Bayern ja zuletzt eindrucksvoll bewiesen.