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FC Bayern: Schluss mit dem Wegducken! Ein Kommentar
- Aktualisiert: 10.12.2023
- 01:23 Uhr
- Stefan Kumberger
Nach der herben Niederlage in Frankfurt hüllen sich allzu viele Spieler in Schweigen - mal wieder. Einige Bayern-Profis müssen endlich ihr Profil schärfen. Ein Kommentar.
Von Stefan Kumberger
Thomas Müller war da. Natürlich. Wie immer.
Der 34-Jährige stellte sich nach der 1:5-Pleite bei der Eintracht diversen Interviews. Die Besonderheit: Er war der einzige Bayern-Spieler, der den Mumm dazu hatte.
"Das gehört zum Job dazu. Du stellst ja auch schon seit fünf, zehn oder 15 Jahren immer wieder Fragen – egal wie das Ergebnis ist", sagte Müller im Interview zum ran-Reporter und fügte an: "Wir beide lieben unseren Job und da gehört das auch dazu. Auch wenn wir natürlich ungern verlieren."
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Müller drückt die Frage nach seinen stummen Kollegen charmant zu Seite. Doch mittlerweile wird es überdeutlich: Diese Mannschaft hat nach außen ein Führungsproblem!
Offenkundig hatte keiner der Stars das Bedürfnis, die teils absurden Fehler zu erklären oder sich zumindest bei den zahlreich nach Frankfurt mitgereisten Fans zu entschuldigen. Wegducken war stattdessen angesagt. Niemand will die Führungsrolle wenn es mal schlecht läuft. Niemand will im eigenen Interesse das Profil schärfen.
Müller begründete seine Rolle als "Last Man Standing" mit seiner Erfahrung in Interviews – kann man machen… Aber sind Männer wie Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Leroy Sane oder Dayot Upamecano nicht auch in dieser Hinsicht erfahren und gefragt?
Die Entwicklung, dass nur noch Müller (oder Kapitän Manuel Neuer) direkt nach Niederlagen öffentlich das Wort ergreifen, ist gefährlich.
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Gerade für Müller, der seinen Stammplatz verloren hat, ist es eine Zumutung, Fehler erklären zu müssen, die er nur von der Bank aus erlebt hat. Ihm gegenüber verhalten sich die Kollegen unfair.
Die Zeiten, als sich fußballerische Größen wie Arjen Robben, Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger immer den Fragen von Fans und Medien stellten, sind beim FC Bayern scheinbar vorbei.
Thomas Müller ist allem Anschein nach der letzte Spieler einer Bayern-Generation, die im wahrsten Sinne des Wortes ihren Mann stand.
Schade.