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Bundesliga - Der FC Bayern sollte dringend auf einen Transfer von Dani Olmo verzichten! Ein Kommentar
- Aktualisiert: 07.01.2025
- 10:15 Uhr
- Carolin Blüchel
Weil der FC Barcelona die Registrierung von Dani Olmo vermasselt hat, könnte der FC Bayern München ablösefrei zuschlagen. Dieser Verlockung sollte der Rekordmeister unbedingt widerstehen - ein Kommentar.
von Carolin Blüchel
Nach dem Desaster um die fehlgeschlagene Registrierung von Dani Olmo beim FC Barcelona könnte der Spanier den Klub sofort ablösefrei verlassen.
Auf den ersten Blick eine nahezu unwiderstehliche Verlockung für sämtliche Topklubs. Besonders für den FC Bayern München, der in der Vergangenheit vergeblich um den 26-Jährigen gebuhlt hatte.
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Es ist fast zu schön, um wahr zu sein, wenn man es nicht mit dem FC Barcelona hält. Doch das Lockvogel-Angebot beinhaltet eine Bauchschmerz-Garantie, weshalb man dem FC Bayern zurufen möchte: "Finger weg von Dani Olmo! Tappt nicht in die Falle!" Warum? Es gibt drei gute Gründe.
Das Wichtigste in Kürze
Olmo kann kein "Mia san Mia"
Olmos Berater Andy Bara betont gebetsmühlenartig, dass sein Schützling nur für Barcelona spielen wolle. "Dani hat sich entschieden. Wir ziehen keine andere Option in Betracht", so der Agent zuletzt im Gespräch mit Transferexperte Fabrizio Romano.
Olmo will aber vermutlich auch kein halbes Jahr tatenlos auf der Tribüne versauern. Bedeutet: Zaubert Barca keine Überraschungslösung aus dem Hut, könnte die Stimmung blitzschnell kippen. Schließlich hatte sich Olmo - offenbar in weiser Voraussicht - eine Ablösefrei-Klausel in seinen Vertrag integrieren lassen, die im eingetretenen Fall einen vorzeitigen Abschied erst ermöglicht.
Es ist allerdings nur sehr schwer vorstellbar, dass ein Spieler, dessen Herz so stark an seinem Jugendklub hängt, plötzlich das bayerische "Mia san Mia" verinnerlicht. Es klänge eher nach Vernunftsehe als nach Liebesheirat aus Olmos Sicht. Mit Schwere im Herzen - und immer mit einem Fuß in der Tür, sobald sich die erstbeste realistische Gelegenheit einer Barca-Rückkehr ergeben würde.
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"Ja" zu Olmo heißt "Nein" zu Wirtz
Vielleicht noch wichtiger als das Emotionale ist die sportliche Ausgangssituation der Bayern. Als sie Olmo vor dessen Unterschrift bei RB Leipzig im Jahr 2020 an die Säbener Straße locken wollten, gab es noch keinen Jamal Musiala in Sensationsform beim Rekordmeister.
Mittlerweile füllt der 21-Jährige die Olmo-Position besser aus als das Original. Der Bedarf bei Bayern ist dementsprechend nicht zwingend vorhanden.
Zumal mit Florian Wirtz ein weiterer Zauberfuß fürs offensive Mittelfeld auf dem Zettel steht. Bei einer Verpflichtung des Spaniers würden die Chancen auf einen Wechsel des Leverkuseners aber wohl auf Null sinken. Das passt so gar nicht zum Selbstverständnis des Rekordmeisters, dessen Anspruch es ist, die besten deutschen Nationalspieler zu stellen.
Zwar gibt es keine Garantie, dass Wirtz in den nächsten Jahren tatsächlich unterschreibt. Jüngsten Medienberichten zufolge soll Ehrenpräsident Uli Hoeneß aber schon länger guten Kontakt zur gesamten Wirtz-Familie pflegen und sogar in eine mögliche Vertragsverlängerung bei Bayer Leverkusen mit eingebunden werden.
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Olmo ist zu verletzungsanfällig
Zurück zu Olmo und einem dritten Grund, der gegen eine Verpflichtung spricht: die Verletzungsanfälligkeit des Europameisters. In der Hinrunde verpasste der 26-Jährige wettbewerbsübergreifend sechs Spiele aufgrund muskulärer Probleme. Eine feste Größe in der Startelf von Trainer Hansi Flick war er demnach nur in gut einem Drittel aller Spiele.
Noch stärker bekam das Verletzungspech zuvor RB Leipzig zu spüren. In den letzten beiden Vertragsjahren hatte sich eine Blessur an die nächste gereiht. Musste Olmo in der Saison 2022/23 17 Spiele pausieren, waren es 2023/24 sogar 20.
Zwischen einer langwierigen Knieverletzung und einer Schultereckgelenkssprengung lagen damals mickrige 32 Spielminuten. Es bedarf keines Propheten, um zu erkennen, dass mit Olmo auch immer eine latente Ausfallgefahr einhergeht.
Fehlendes "Mia-san-Mia"-Potenzial, die Systemfrage bei Bayern und die Verletzungsanfälligkeit. Qualität hin oder her - drei Bauchschmerzfaktoren sind einfach zu viel für einen Spieler, dessen Jahresgehalt sich im Bereich der Topverdiener bewegen dürfte.