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Gladbach und seine zwei Gesichter

  • Aktualisiert: 28.10.2013
  • 13:04 Uhr
  • SID
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© getty

Zuhause hui, auswärts pfui: Borussia Mönchengladbach feiert gegen Eintracht Frankfurt seinen fünften Heimsieg in Folge und will nun auch auf fremden Plätzen sein "Heimgesicht" zeigen.

Mönchengladbach - Lucien Favre war sichtlich genervt und flüchtete sich in Ironie. "Wenn wir zu Hause alles gewinnen, können wir auswärts alles verlieren", sagte der Trainer von Borussia Mönchengladbach nach dem erneut beeindruckenden Heimauftritt beim 4:1 (2:1) gegen Eintracht Frankfurt. Eine Erklärung für die Diskrepanz zwischen Spielen im Borussia-Park und auf fremden Plätzen hatte der Schweizer aber auch nicht parat. Die Borussia gibt sich selber Rätsel auf.

"Warum, weiß ich auch nicht", sagte Max Kruse, der in der momentanen Lage aber auch eine Gefahr sieht. "Wir müssen aufpassen, dass bei uns nicht in den Kopf reingeht, dass wir zu Hause gut sind und auswärts nicht", so der Nationalspieler.

Fünf Spiele, fünf Siege, 17:3 Tore - der fünfmalige deutsche Meister spielt im eigenen Stadion alles in Grund und Boden. Auswärts hat die Borussia bisher erst ein mickriges Pünktchen geholt, nur Hannover 96 ist ohne Zähler in der Fremde noch schlechter.

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Zauber-Quartett begeistert erneut

"Wir müssen es hinbekommen, dass wir auch auswärts so auftreten und dann auch mal in Führung gehen. Wir sind vielleicht zu Hause ein bisschen konzentrierter", sagte Patrick Herrmann. Kruse hofft im nächsten Spiel beim Hamburger SV auf einen Befreiungsschlag für Kopf und Seele: "Klar, wir haben eine gute Heimbilanz. Aber auswärts aus fünf Spielen erst einen Punkt. Wir müssen hart daran arbeiten, dass das schnell besser wird - am besten schon in Hamburg."

Gegen Frankfurt begeisterte die Offensivabteilung um Kruse, Herrmann, Raffael und Juan Arango mit ihren schnellen Kombinationen. Die Treffer von Arango (11.), Oscar Wendt (18.), Herrmann (60.) und Raffael (66.) waren die logische Konsequenz und bescherten der Mannschaft mit den zwei Gesichtern den Sprung auf Platz vier.

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Eberl fordert Auswärtspunkte

Dies sei ihm aber scheißegal, so Favre, dem die Diskussionen über Heim- und Auswärtsauftritte nicht gefielen: "Vielleicht dauert es sechs Monate bis wir auswärts gewinnen, manchmal müssen wir auch mal einen Punkt mitnehmen." Dies gelang in dieser Spielzeit nur beim FC Augsburg (2:2).

Angesichts der Ausgeglichenheit der Liga hinter dem bereits weit enteilten Führungstrio Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen würde der ein oder andere Zähler in der Fremde schon helfen, um die eigenen Europacup-Ambitionen zu untermauern. "Zu Hause spielen wir stark, sind stabil und verteidigen gut. Jetzt müssen wir auch mal auswärts Punkte sammeln, damit wir in den Heimspielen nicht immer so unter Druck stehen", forderte Sportdirektor Max Eberl.