Hertha BSC: Verheerende Bilanz - droht der Lizenzentzug?
- Aktualisiert: 06.03.2023
- 20:45 Uhr
- ran.de
Hertha BSC kämpft nicht nur sportlich gegen den Abstieg aus der Bundesliga. Auch die neuesten wirtschaftlichen Zahlen geben Anlass zur Sorge. Droht den Berlinern der Lizenzentzug?
Es sind wahrlich keine rosigen Zeiten bei Hertha BSC.
Sportlich irrt der Hauptstadtklub im dunklen Tabellenkeller der Bundesliga umher, wirtschaftlich droht im schlimmsten Fall sogar der Lizenzentzug.
Laut einem Bericht des "kicker" könnten die Berliner große Probleme bekommen, die Lizenzierungsunterlagen für die nächste Saison fristgerecht einzureichen.
Bis zum 15. März hat Hertha dafür Zeit. Doch wichtige Voraussetzungen für die Erteilung der Spielberechtigung fehlen offenbar.
Alte Anleihe belastet Hertha BSC wohl bis heute
Die Rede ist gleich von mehreren großen finanziellen Schwierigkeiten. So müsse der Bundesligist bis November eine Anleihe über knapp 55 Millionen Euro zurückzahlen. Die hatte er 2018 aufgelegt, um den Einstieg von Investor Lars Windhorst zu ermöglichen.
Wie die Hertha dieses Geld rechtzeitig zurückzahlen will, werde aber im Halbjahresbericht der Kapitalgesellschaft des Bundesligisten gar nicht erwähnt.
Außerdem stiegen durch die Anleihe die Verbindlichkeiten von 91 Millionen Euro auf einen dreistelligen Millionenbetrag.
Die DFL, die bis April einen Plan erwartet, wie die kommende Spielzeit durchfinanziert wird, dürfte die derzeitige Situation im Westen Berlins mit Argusaugen beobachten.
Schließlich hat die Hertha noch weitere gravierende wirtschaftliche Probleme.
Ist 777-Partners immer noch vom Einstieg überzeugt?
So ist der anvisierte Deal mit dem neuen Investor 777-Partners, der frisches Geld in den Klub pumpen könnte, immer noch nicht unterschrieben.
Angeblich gebe es unter den Investoren mittlerweile Zweifel, ob sich ein Einstieg bei der Hertha tatsächlich lohnen würde, angesichts der offensichtlich verbrannten 374 Millionen Euro des scheidenden Investors Windhorst.
Dazu kommt, dass die Hertha im ersten Halbjahr der laufendenden Saison einen überraschend hohen Verlust von 44,6 Millionen Euro bilanzierte – bei Personalkosten auf Rekordniveau von knapp 98 Millionen Euro in der Vorsaison.
Selbst der erwirtschaftete Transferüberschuss im Sommer von 15,8 Millionen stellt sich nun offenbar nur als die halbe Wahrheit heraus. Denn auf der anderen Seite der Bilanz stehen dem Bericht zufolge Millionen-Aufwendungen für Spieler-Einkäufe und -Abschreibungen.
Angesichts der Vielzahl an offenen finanziellen Fragen, wird die Hertha in dieser Saison nicht nur auf dem Rasen um den Klassenverbleib zittern müssen.