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Bundesliga

Jan Aage Fjörtoft über die Hoeneß-Kritik an Thomas Tuchel, Ralf Rangnick als möglichem Bayern-Trainer und die Chancen gegen Real Madrid in der ran Bundesliga Webshow

  • Aktualisiert: 29.04.2024
  • 18:36 Uhr
  • ran

Am Montag war Jan Aage Fjörtoft in der ran Bundesliga Webshow zu Gast. Der ehemalige Stürmerstar von Eintracht Frankfurt äußerte sich unter anderem zur Kritik von Uli Hoeneß an Thomas Tuchel, Ralf Rangnick als möglichem neuen Bayern-Trainer und dem Duell mit Real Madrid.

Vor den Wochen der Wahrheit kracht es beim FC Bayern München. Die Probleme sind jedoch größtenteils hausgemacht und auch für Experte Jan Aage Fjörtoft nur schwer nachvollziehbar.

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In der ran Bundesliga Webshow hat sich der 57-Jährige unter anderem zur Kritik von Uli Hoeneß an Thomas Tuchel, zu Ralf Rangnick als möglichem neuen Bayern-Trainer und zum Duell mit Real Madrid in der Champions League geäußert.

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Jan Aage Fjörtoft über ...

… Uli Hoeneß‘ Kritik an Trainer Thomas Tuchel:

"Wenn Uli Hoeneß meint, dass Tuchel kein Entwickler ist, sondern ein Käufer, dann ist das sein Recht, diese Meinung zu haben. Dann muss man sich aber fragen: Wenn du diese Meinung hast, warum sagst du sie drei, vier Tage vor dem wichtigsten Spiel der Bayern in dieser Saison?"

… Tuchel als Entwickler von Spielern:

"Er hat schon Spieler entwickelt. Auch aus Pavlovic hat er einen Team-Spieler gemacht, den vorher keiner kannte. Ich habe mich von Hoeneß immer inspirieren lassen. Aber ich glaube, was er am Freitag im Interview gesagt hat, war ein strategischer Fehler. Wenn er Recht hätte, warum jetzt? Tuchel geht ja im Sommer. Es geht nicht um Politik, er muss sich ja nicht verteidigen. Ich verstehe nicht, warum Hoeneß das sagt. Man kann sagen, typisch Hoeneß, aber ich verstehe nicht, warum man Probleme vor einem wichtigen Spiel gegen Real Madrid kreiert."

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… Tuchels Reaktion auf die Kritik:

"Ich glaube, jeder Trainer würde so reagieren wie Tuchel. Nur wäre nicht jeder Trainer in einer Position, sich so zu trauen wie Tuchel. Aber der geht ja jetzt weg und kann machen, was er will. Wenn einer sagt, dass du keiner bist, der Leute entwickelt, dann geht das auf seine Ehre. Alle haben ein Recht auf ihre Meinung, aber dass Tuchel so reagiert, finde ich ganz, ganz in Ordnung."

… Hoeneß‘ Verdienste in der Vergangenheit:

"Der Führungsstil, die strategische Arbeit von Hoeneß, gibt es in keinem Handbuch. Aber durch diese strategische Arbeit von Hoeneß hat er Bayern groß gemacht. Dass Uli Hoeneß sich nicht entschuldigt und sagt, dass er weiter entschlossen ist, seine Meinung zu sagen, das ist ja in Ordnung und keine Überraschung. Nur verstehe ich trotzdem nicht, warum jetzt."

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… das schlechte Timing von Uli Hoeneß:

"In 24 Stunden spielt man gegen Real Madrid. Das wichtigste Spiel in einer Saison, in der Bayern ausgesehen hat wie die Reserve-Mannschaft von Bayer Leverkusen. Die letzte Chance, die Saison zu retten, nachdem man auch aus dem Pokal ausgeschieden ist. Dann spielt man gegen Real im Halbfinale der großen Champions League und trotzdem schafft man es nicht, die Klappe zu halten. Egal ob Uli Hoeneß sich den Rechtsanwalt von OJ Simpson oder der ganzen Welt holt, er wird trotzdem nie davon freigesprochen, dass sein Timing eine Katastrophe ist."

… die Rolle des Uli Hoeneß:

"Hast du der Pate gesehen mit Marlon Brando? Der Pate würde niemals aufhören. Es gibt so viele Titel in Deutschland: Vorsitzender, Präsident, Manager, Sportverantwortlicher, was weiß ich. Aber bei Bayern entscheidet Uli Hoeneß. Und das wird immer so bleiben. Da können wir von außen sagen: 'Wäre es nicht besser …', aber das würden die niemals machen. Der Marlon Brando sitzt. Der Pate sitzt. Don Corleone wird da immer bleiben."

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… Bayerns Chancen gegen Real Madrid:

"Die Chancen stehen gut. Wenn man die Mannschaft von Bayern durchgeht, was das für eine Klasse ist. Hinten Neuer am Ende, Kane vorne. Das sind Weltklasse-Spieler. Ein Kimmich, der weiter da spielt, wo er spielen soll. Ein Mittelfeld, das viel läuft. Ein Goretzka, der viel zu beweisen hat. Ein Leroy Sane. Da sind viele Trainer neidisch, dass so einer bei Bayern ist. Es passt zu dieser Saison, dass man es in der Champions League schafft, das Beste rauszuholen. Das ist die große Stärke der Bayern, war in dieser Saison aber vielleicht auch die größte Schwäche. Heißt: Da muss man im Sommer vielleicht andere Spieler-Typen reinbringen."

… den Halbfinal-Gegner Real Madrid:

"Gegen Real Madrid zu spielen ist eine einmalige Chance. Wie oft haben wir gesagt, Real Madrid hat nicht die Klasse von früher und dann sagen wir das, bis die mit der Champions-League-Trophäe dastehen. Auch das Spiel gegen Manchester City: Hätte Mourinho so gespielt, hätte man gesagt: Real hat nicht nur einen Bus geparkt, die haben zwei Busse geparkt. Madrid hat Top-Spieler auf jeder Position, es gibt aber auch Schwächen. Ich würde sagen, es ist eine fünfzig-fünfzig-Chance. Ein sehr offenes Spiel."

… Ralf Rangnick als neuen Bayern-Trainer:

"Ich mag Ralf Rangnick. Von seiner Generation vielleicht einer der intelligentesten Trainer, die es gibt. Er hat über Jahre gezeigt, wie er Vereine aufbauen kann. Ich habe ihn nahe bei Manchester United verfolgt. Leider hatte er nicht die Chance gehabt, den ganzen Verein zu führen. Das ist vielleicht die Schwäche in seiner Position bei Bayern München. Weil Rangnick viel mehr ist als ein Trainer. Schwer zu sehen, dass er zu Bayern kommt und dort nur Trainer ist. Er ist eigentlich Eberl, Freund, Hainer, Hoeneß, Rummenigge, Dreesen in einer Position."

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… Rangnicks mögliche Rolle bei den Bayern:

"Ich glaube schon, dass die Bayern ihm mehr Macht geben könnten. Das hat mit Erfahrung zu tun. Aber: Er muss Spiele gewinnen. Er muss sofort Spiele gewinnen, wenn er kommt. Er kommt ja nicht nur, um ein Trainer zu sein. Ich glaube schon, dass er der richtige ist, aber ich sage auch: Der Schlüsseltag ist Mittwoch oder Donnerstag. Das muss jetzt sehr, sehr schnell gehen. Je länger es dauert, desto mehr wird er als dritte, vierte Alternative auf der Position angesehen. Rangnick ist einer von wenigen, die auch Bayern absagen würden."

… weitere Trainer-Alternativen für den FC Bayern München:

"Solskjaer kommt nicht. Ich glaube, Rangnick wird Trainer bei Bayern. Bei den deutschen Medien war Alonso der perfekte Trainer, alle haben gesagt, er kommt. Dann die Nagelsmann-Rückholaktion und jetzt Rangnick. Stell dir vor, Bayern muss wieder von vorne anfangen. Diese Gefahr wird es erzwingen, dass Rangnick Bayern-Trainer wird."

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… die Schwäche der Premier League im internationalen Geschäft:

"Das wird auch in England wahnsinnig viel diskutiert. Wie immer ist das erste Argument: Es werden zu viel Spiele bestritten. Es gibt keine freien Tage vor wichtigen Partien – zum Beispiel Real Madrid gegen Manchester City. Da hatte Real neun Tage spielfrei und City in dieser Zeit zwei Spiele. Aber City hat auch letzte Saison die Champions League gewonnen. Ich glaube, es ist auf der einen Seite Zufall, dass die englischen Teams weg sind. Ich sage es aber auch mit Respekt, dass Dortmund und Bayern so weit gekommen sind. Sie haben es irgendwie geschafft, in der Champions League mit einer freien Seele zu spielen. Auch Leverkusen in der Europa League. Wenn man keine Spiele verliert, kommt man eben weit.

… Borussia Dortmund in der Champions League:

"Ich glaube, dass 'dann-und-wann-Fans' unterschätzen, wie wichtig die mentale Einstellung ist. Dortmund ist im Halbfinale. Das haben sie sich verdient. Sie hatten auch eine sehr schwierige Gruppe. Sie spielen frei raus, und das Gefühl kann man mitnehmen. Alles ist Bonus. Dann spielen sie gegen PSG, die seit Ewigkeiten mit Öl und Gas versuchen, die Champions League zu gewinnen. Die müssen es mehr erzwingen. Das kann ein Vorteil für Dortmund sein. Aber wir wissen natürlich, wie viele Einzelspieler PSG hat, die Tore schießen können."

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… Leverkusens Last-Minute-Tore:

"Das ist überhaupt kein Glück. Glück kann man erzwingen. Das ist eine Konsequenz von super Arbeit. Das Spiel dieses Wochenende. Die gehen nach vorne und glauben dran."

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