Anzeige

Jetzt attackiert auch Lahm Kritiker Sammer

  • Aktualisiert: 01.10.2013
  • 15:09 Uhr
  • SID
Article Image Media
© SID-FIRO

Bayern Münchens Kapitän findet das Vorgehen des emotionalen Sportvorstands falsch. Er sorgt sich, dass Sammer sich unglaubwürdig macht.

München - Sportvorstand Matthias Sammer weht bei Bayern München nach seiner öffentlichen Kritik am Spielstil der Mannschaft weiter ein scharfer Wind ins Gesicht. Nun hat sich auch Kapitän Philipp Lahm zu Wort gemeldet. Wenn ein Verantwortlicher das Gefühl habe, die Mannschaft kritisieren zu müssen, "dann soll der das doch bitte intern machen", sagte Lahm vor dem Champions-League-Spiel am Mittwoch (ab 20:30 Uhr im Liveticker) bei Manchester City der Wochenzeitung "Die Zeit".

Wenn sich jemand trotzdem für eine öffentliche Wutrede entscheide, dann müssten Einsatz und Art sehr gut überlegt sein, führte der 29-Jährige weiter aus: "Es dauert, bis man ein Gefühl dafür entwickelt, wann der richtige Zeitpunkt für diese Form gekommen ist und in welchem Ton man das macht. Im Moment der Kritik muss man die Emotionen zurückhalten können. Wenn der Chef zu emotional ist, dann verliert der irgendwann. Dann ist er nicht mehr so glaubwürdig."

Anzeige
Anzeige

Lahm: Moderieren statt diktieren

Sammer hatte nach dem 2:0 des Triple-Gewinners gegen Hannover 96 harsche Kritik an den Stars geübt und ihnen "Dienst nach Vorschrift" vorgeworfen. Daraufhin war er bereits von Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gerüffelt worden.

"Für uns Athleten spielt das, was die Verantwortlichen in der Öffentlichkeit sagen, nicht die ganz große Rolle", sagte Lahm weiter. Für sie sei wichtiger, wie die Führungsfigur nach innen agiere. "Ein guter Trainer und Kapitän moderiert, er diktiert nicht. Schon gar nicht mithilfe der Öffentlichkeit."

Anzeige
Anzeige

Lahm relativiert Aussage

Am Dienstag ruderte Lahm allerdings etwas zurück. "Das heißt nicht, dass ich den Vorstand kritisiert habe. Es heißt, dass interne Kritik den Spielern nähergeht als öffentlich geäußerte", sagte er bei "Sky Sport News HD".

Lahm selbst hatte den FC Bayern allerdings vor zwei Jahren in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" öffentlich attackiert und dafür eine saftige Geldstrafe erhalten.