Heynckes wieder Trainer in München
Juppy Heynckes beim FC Bayern München: Die wichtigsten Fragen zum Trainer-Comeback
- Aktualisiert: 22.02.2018
- 15:13 Uhr
- ran.de / Kevin Obermaier
Das Comeback von Jupp Heynckes beim FC Bayern München bringt viele Fragen mit sich. Was wird aus Willy Sagnol? Wer leitet das Nachwuchsleistungszentrum? Wie gestaltet sich die weitere Trainersuche? ran.de fasst die wichtigsten Fragen zusammen.
München - Es ist offiziell: Jupp Heynckes übernimmt bis zum Saisonende das Traineramt beim FC Bayern München. Ein, so Heynckes, "Freundschaftsdienst" für den Klub, dem er "unglaublich viel zu verdanken" habe.
Und der umgekehrt auch Heynckes einiges zu verdanken hat. Unter dem 72-Jährigen spielte der FCB 2012/2013 mit dem Gewinn des Triples die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte. Viele Bayern-Fans dürften mit Blick auf die jüngere Vergangenheit also mit Freude auf das Comeback reagiert haben.
Doch die Verpflichtung von Heynckes bringt auch Fragen mit sich. Was wird aus Willy Sagnol? Wer leitet das Nachwuchsleistungszentrum? Und wie gestaltet sich die weitere Trainersuche?
ran.de fasst die wichtigsten Fragen zusammen.
Was wird aus Willy Sagnol?
Peter Hermann und Hermann Gerland werden Jupp Heynckes' Assistenten bis Saisonende. Mit den beiden hatte Heynckes bereits in seiner letzten Amtszeit beim FCB zwischen 2011 und 2013 zusammengearbeitet.
Der bisherige Co-Trainer Willy Sagnol, der das Team nach der Entlassung von Carlo Ancelotti im Bundesligaspiel bei Hertha BSC interimsweise betreut hatte, wird in der offiziellen Pressemitteilung der Bayern zum Heynckes-Comeback mit keinem Wort erwähnt.
Was wird also aus dem Franzosen, der beim FCB einen Vertrag bis 2019 besitzt? Nach Informationen der "Bild" will Sagnol selbst unbedingt im Verein bleiben, auch der Klub scheint dem nicht abgeneigt. Welchen Posten der 40-Jährige fortan übernimmt, ist aber wohl noch offen.
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Wer leitet das Nachwuchsleistungszentrum?
Am Ende der Saison 2016/2017 schied Hermann Gerland aus dem Trainerteam von Ancelotti aus, um die sportliche Leitung im neuen FCB-Nachwuchsleistungszentrum zu übernehmen. Insbesondere Gerlands Verdienste in der Jugendarbeit des Vereins waren ausschlaggebend für die Entscheidung, den "Tiger" quasi zurück zu seinen Wurzeln zu schicken.
Nun die Kehrtwende: Gerland lässt die Tätigkeit im Nachwuchsbereich ruhen, um Heynckes als Co-Trainer des Profiteams zu unterstützen. Diese Lösung ist allerdings nur vorübergehend. Mit Heynckes Vertragsende im Juli 2018 wird auch Gerland wieder zur Jugendarbeit zurückkehren.
Jochen Sauer bleibt bis dahin Geschäftsführer des Nachwuchsleistungszentrums. Doch wer übernimmt während Gerlands Abwesenheit die sportliche Leitung? Kehrt der im vergangenen Sommer in den Ruhestand verabschiedete Wolfgang Dremmler zurück? Wird einer der Jugendtrainer befördert? Oder könnte hier Willy Sagnol seinen neuen Platz im Klub finden? Auch hierzu hat sich der Klub noch nicht geäußert.
Wie wird Düsseldorf für Hermann entschädigt?
Um Heynckes sein altbewährtes Trainerteam zur Verfügung stellen zu können, musste der FC Bayern Peter Hermann von Fortuna Düsseldorf loseisen.
Düsseldorfs Vorstandschef Robert Schäfer dementierte Berichte, wonach die Fortuna im Gegenzug für ihren 65 Jahre alten Co-Trainer ein Freundschaftsspiel mit den Bayern bekomme.
Schäfer: "Die Verhandlungen mit dem FC Bayern München waren fair und konstruktiv. Wir haben ein Ergebnis erzielt, mit dem alle Seiten zufrieden sein können." Die "Bild" berichtet von einer Ablösesumme in Höhe von 1,75 Millionen Euro. Diese könne im Erfolgsfall auf zwei Millionen Euro anwachsen.
Hermann selbst sagte zu seinem Wechsel: "Es fällt mir sehr, sehr schwer. Aber mich verbindet mit Jupp Heynckes sehr viel und ich möchte ihm den Gefallen tun."
Was bedeutet das Heynckes-Comeback für die Trainersuche?
Die Bayern erhalten mit Heynckes nicht nur einen Trainer, der in der Vergangenheit bereits Erfolge mit dem Verein feiern konnte und der viele Spieler kennt. Der Rekordmeister kauft sich außerdem auch ein paar Monate mehr Zeit, die richtige Dauerlösung zu finden.
So ist auch die Aussage von Karl-Heinz Rummenigge zu verstehen, für den Heynckes "zum jetzigen Zeitpunkt der ideale Bayern-Trainer" ist. Zum jetzigen Zeitpunkt. Bei anderen Kandidaten, die als Ancelotti-Nachfolger gehandelt wurden, war der jetzige Zeitpunkt wohl nicht ideal.
Thomas Tuchel wollte den FCB offenbar nicht in der laufenden Saison übernehmen. Uli Hoeneß' vermeintlicher Wunschtrainer Julian Nagelsmann ist noch an Hoffenheim gebunden. Und Jürgen Klopp besitzt noch einen Vertrag in Liverpool.
Wer auch immer die Mannschaft im Sommer übernimmt, für die Bayern ist der "Freundschaftsdienst" von Jupp Heynckes in der momentanen Situation wohl der logische Schritt. Sowohl was den sofortigen Erfolg als auch eine entspannte Trainersuche angeht.
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