Der DFL-Supercup LIVE in SAT.1 und auf ran.de
Lewandowski und der FC Bayern vor dem Supercup gegen Dortmund: Plötzlich nicht mehr Hauptattraktion
- Aktualisiert: 16.08.2021
- 19:58 Uhr
- ran.de/Stefan Kumberger
Ungewohnte, ja seltsame Ausgangsposition für den FC Bayern kurz vor dem DFL-Supercup am Dienstag (ab 19 Uhr live in SAT.1 und im Livestream auf ran.de): Der Rekordmeister gilt erstmals seit langer Zeit nicht als glasklarer Favorit und Robert Lewandowski ist nicht die Hauptattraktion. Die heißt diesmal Erling Haaland.
München - Robert Lewandowski bot ein ambivalentes Bild nach dem Bundesliga-Auftakt in Mönchengladbach am Freitagabend. Am ran-Mikrofon schmunzelte der Pole, er war glücklich - trotz des 1:1-Unentschiedens. Für den FC Bayern, der unter Neu-Trainer Julian Nagelsmann bisher nicht einmal gewinnen konnte, eigentlich zu wenig.
Doch Lewandowski hatte im Borussia-Park getroffen und Tore sind nun mal die wichtigste Währung im Geschäft der Stürmer. Dass der Pole zudem endlich wieder vor einigermaßen gefüllten Rängen spielen durfte, bezeichnete er als "geil".
Für den Weltfußballer also ein guter Abend, doch der FCB spielte "keinen perfekten Fußball", wie es Lewandowski ausdrückte. Sein Trainer nannte es sogar "wild".
Haaland begeistert die Liga
Wild ging es auch keine 24 Stunden später nur wenige Kilometer weiter im Dortmunder "Signal Iduna Park" zu. Eine wahre Urgewalt war durchs Stadion gefegt, hatte zwei Tore selbst geschossen und drei vorgelegt: Erling Haaland.
Der junge Norweger zeigte sich gegen Eintracht Frankfurt von seiner besten Seite und gilt nun als die große Attraktion für das anstehende Duell seiner Borussen gegen den FC Bayern am Dienstag (ab 19 Uhr LIVE in SAT.1 und auf ran.de).
Haaland will dorthin, wo Lewandowski schon seit vielen Jahren ist: an die Spitze der Stürmer dieser Welt. Ein langer Weg, aber wohl niemand vorher hat den Status, den Haaland mit seinen erst 21 Jahren bereits hat, so schnell erreicht wie der der BVB-Stürmer.
62 Tore in 61 Pflichtspielen. Das schaffte Lewandowski nicht. Selbst der am Sonntag verstorbene Gerd Müller konnte ein solches Ausrufezeichen nicht setzen.
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Duell der Modell-Athleten
Haaland wirkt wie ein Brecher, bewegt sich aber trotzdem geschmeidig, seine unfassbare Geschwindigkeit von bis zu 36 km/h ist bekannt. So viel Qualität mit nur 21 Jahren. In diesem Alter kickte Lewandowski noch für Lech Posen und wirkte eher schmal. Seine Transformation zum Muskelpaket erfolgte erst vor wenigen Jahren. Beide sind sie Modell-Athleten.
Julian Nagelsmann sieht zwischen ihnen deutliche Parallelen und ist beeindruckt von Haalands Quote. Trotzdem gibt er zu bedenken, dass sein Stürmer der bessere sei.
"Lewy hat über mehrere Jahre in der Bundesliga bewiesen, auf welch hohem Niveau er spielt. Das ist ein ganz, ganz großer Unterschied", sagte der 34-Jährige am Montagvormittag auf der Abschluss-Pressekonferenz. Lewandowski sei "ein herausragender Spieler zwischen den Linien, der sich auch am Spiel mit Ball beteiligt, der extrem mitspielend ist".
Haaland zu Bayern? Unwahrscheinlich!
Trotzdem kein Wunder, dass sich die Bayern natürlich zumindest ein bisschen damit beschäftigen, Haaland irgendwann einmal an die Isar zu holen. "Da muss man hinschauen. Sonst wären wir ja Vollamateure", sagte Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic vor eineinhalb Wochen im "Sport1-Doppelpass".
Das klingt allerdings konkreter, als es in Wahrheit ist. Was hätte "Brazzo" denn schon sagen sollen? Fakt ist: Die Wahrscheinlichkeit, dass Haaland in naher Zukunft für die Münchner spielt, ist gering.
Robert Lewandowskis Vertrag läuft noch bis Sommer 2023. Bis dahin ist die Position des Mittelstürmers also besetzt. Außerdem ist es nicht anzunehmen, dass die Bayern ihren besten Mann mit einer Verpflichtung Haalands in irgendeiner Weise verprellen wollen würden.
Dass ein solches Risiko besteht, bemerkt man gerade in Paris, wo sich Kilian Mbappe so gar nicht über den spektakulären Wechsel von Lionel Messi zu PSG freuen mag. Stürmer teilen nicht gerne das Rampenlicht. Das ist beim selbstbewussten Lewandowski besonders der Fall.
Die Münchner müssten also warten, bis Lewandowski keine Lust mehr verspürt, für den FC Bayern auf Torejagd zu gehen. Doch sieht es erstens nicht danach aus, zweitens hat der 32-Jährige noch viele Jahre auf Top-Niveau vor sich und drittens will in München niemand ein solches Ende. Er soll am besten seine Karriere beim deutschen Vorzeigeklub beenden. "Ich bin sehr froh, dass ich Lewy habe", sagt Nagelsmann.
Eine Aufstellung, in der der Weltfußballer und der Norweger gemeinsam stehen, kann es also nur im ran Bundesliga Manager (jetzt unter bundesligamanager.ran.de mitmachen und tolle Preise gewinnen) geben, aber nicht im realen Leben.
Der wichtigste Grund: Zum Zeitpunkt, an dem sich Bayern-Vorstandboss Oliver Kahn und Salihamidzic ernsthaft mit der Personalie Haaland befassen können, dürfte der Norweger mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits bei Real Madrid oder einem anderen europäischen Top-Klub unter Vertrag stehen.
Der BVB, der einst ja auch Lewandowski für die heute lächerlich wirkende Ablösesumme von 4,75 Millionen Euro nach Dortmund lotste, wird ihn nach menschlichem Ermessen nicht halten können.
Haaland und die Bayern - das wird also nichts. Beim Branchen-Primus müssen sie sich also in Zukunft weiterhin eher darüber Gedanken machen, wie man Haaland stoppt, nicht wie man ihn verpflichtet.
Nagelsmann hat ein Rezept gegen Haaland
Am Dienstagabend soll das laut Nagelsmann so gelingen: "Es ist eine Mischung aus mehreren Dingen. Dass wir natürlich hinten in der Kette extrem konzentriert sein müssen, dass er wenig Raum kriegen darf, um seine Tiefenläufe zu machen. Als Innenverteidiger musst du immer den Druck auf den Ball beobachten, andererseits ihn aber auch gut körperlich kontrollieren."
Doch Haaland "nur" am Toreschießen zu hindern, wird nicht reichen. Gegen Eintracht Frankfurt glänzte er zudem als Vorlagengeber (u.a. für Marco Reus, der seinen 100. Treffer für den BVB erzielte) und bewies erneut, wie er eine ganze Mannschaft mitreißen kann. Seine zehn Mitspieler werden automatisch ein paar Prozentpunkte besser, wenn Haaland auf dem Platz steht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Dortmunder also diesmal den Supercup gewinnen, ist so hoch wie lange nicht. Die Gastgeber hatten zwar einen Tag weniger Pause als die Bayern, doch diese wirken nach einer kurzen Vorbereitung noch lange nicht eingespielt und ihnen steckt noch eine lange Saison 2020/21 inklusive EM in den Beinen.
Auf der anderen Seite konnten sich Haaland, der sich mit Norwegen nicht für die EM qualifiziert hatte, und Reus, der freiwillig auf eine Teilnahme verzichtete, umfassend erholen und auf die neue Spielzeit vorbereiten.
Alle Augen und sogar eine spezielle Star-Cam auf ran.de sind auf Lewandowski und Haaland gerichtet - und der Youngster hat das Momentum und die Mehrheit der Fans im Stadion auf seiner Seite. Gut möglich also, dass Robert Lewandowski nach dem Spiel nicht so fröhlich ist, wie nach der Partie in Gladbach - selbst wenn er treffen sollte.
Stefan Kumberger
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