Bundesliga Live in SAt.1 und auf ran.de
Marco Reus verlässt Borussia Dortmund: Die unvollendete BVB-Legende – ein Kommentar
- Veröffentlicht: 03.05.2024
- 18:33 Uhr
- Martin Volkmar
Marco Reus verlässt Borussia Dortmund als einer der größten Spieler der BVB-Geschichte – doch Titel holte der verhinderte Weltmeister viel zu wenige angesichts seiner Qualität. Ein Kommentar.
Von Martin Volkmar
Es war ein Abschied, der sich angedeutet hat: Marco Reus war seit längerem nicht mehr erste Wahl bei Borussia Dortmund, sondern nur noch Joker.
Zudem wird der Routinier Ende Mai 35 Jahre alt, was gerade als Offensivspieler ein guter Zeitpunkt für das Karriereende sein kann.
Zwar will Reus weiterspielen – Angebote soll es aus den USA geben - aber bei seinem Heimat- und Lieblingsverein BVB hört er auf, nachdem ihr trotz hochkarätiger Angebote wie dem des FC Barcelona immer die Treue gehalten hat.
Blickt man allein auf die Zahlen, so verlässt eine Legende die Schwarz-Gelben:
Viertmeiste Pflichtspiele (424) hinter den Klubikonen nach Michael Zorc (572) und Mats Hummels (505) und Roman Weidenfeller (453), zweitmeiste Tore (168) nach Urgestein Adi Preißler (177) in der langen und ruhmreichen Geschichte des 1909 gegründeten Traditionsvereins.
Reus beim BVB: Rekordverdächtige Ausfallzeiten
Und wäre Reus nicht immer wieder von Verletzungspech geplagt worden, stünde er vermutlich in beiden Rekordlisten ganz vorne: 203 (!) Pflichtspiele verpasste der langjährige Kapitän in seinen zwölf Jahren in Dortmund - ebenfalls rekordverdächtig, wenn auch leider im negativen Sinne.
Das Wichtigste zur Bundesliga in Kürze
Deshalb musste der Nationalspieler auch 2014 nach einem im letzten Vorbereitungsspiel erlittenen Syndesmosebandriss bei der WM-Endrunde zuschauen statt als Stammkraft mit dem DFB-Team in Rio Weltmeister zu werden.
Auch den ersehnten Meistertitel konnte Reus nie gewinnen, weil der BVB den etwas schmächtigen Flügelspieler in der Jugend aussortierte.
Zwar wurde er nach den Anfängen als Profi beim Zweitligisten LR Ahlen bei Borussia Mönchengladbach zum Bundesliga-Star, der schon 2012 mit gerade mal 23 Jahren zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt wurde.
Externer Inhalt
Rückkehr zum BVB zu spät für Meistertitel
Zur gleichen Zeit allerdings gewannen die Dortmunder unter Jürgen Klopp ihre zweite Meisterschaft in Folge, ehe sie den verlorenen Sohn zurückholten.
Im Jahr darauf verlor der BVB das Champions-League-Finale gegen Bayern München, denen Reus im Jahr zuvor zugunsten "seines" BVB abgesagt hatte.
Marco Reus: Mögliche Landing Spots nach Aus beim BVB - Los Angeles Galaxy wohl kurz vor der Verpflichtung
Auch danach erlebte Reus in seiner Geburtsstadt sportlich mehr Enttäuschungen als Erfolge, neben dem WM-Titel verpasste er auch zweimal, 2019 und 2023, äußerst knapp die Meisterschaft.
Am Ende stehen gerade mal zwei DFB-Pokalsiege in Reus‘ Vita – viel zu wenig für einen Profi seiner Qualität.
Somit wird Reus als einer der größten Spieler der BVB-Historie in Erinnerung bleiben, aber eben auch als Unvollendeter.