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Zu wenig Torgefahr im Hinspiel

Mit dem Rücken zur Wand - Was der 1. FC Köln für die Rettung ändern muss

  • Aktualisiert: 26.05.2021
  • 22:32 Uhr
  • ran.de/Timo Nicklaus
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© Imago Images

Der 1. FC Köln steht nach der 0:1-Niederlage gegen Holstein Kiel vor dem Abstieg. Zu ungefährlich in den Abschlüssen, zu harmlos bei den Standards. Für die Rettung muss der "Effzeh" vor allem Offensiv in Kiel ein anderes Gesicht zeigen. 

München/Köln - Mit weit aufgerissenen Augen blickte Jonas Hector in Richtung der Kameras. Der 1. FC Köln hatte soeben das Hinspiel der Relegation gegen Holstein Kiel mit 0:1 verloren. Der Abstieg ins Unterhaus droht - ein gebrauchter Tag für die Rheinländer. "DAZN"-Reporter Sebastian Benesch bat den 30-Jähriger daher, doch "einfach mal Dampf abzulassen". 

Ein wenig verdutzt zuckte der Mittelfeldspieler nur mit den Schultern, blaffte danach: "Was soll ich hier denn jetzt Dampf ablassen?" Gepaart mit einem "Immer diese Scheiß-Fragen" und einem "Darauf habe ich jetzt keine Antwort", unterstrich Hector unfreiwillig seinen Frust über die Leistung seiner Mannschaft. 

Die Kölner schafften es im eigenen Stadion nicht für die nötige Torgefahr zu sorgen. Immer wieder fehlte der letzte Pass, die Spielzüge endeten nach viel Ballbesitz im Mittelfeld so meist vor dem Kieler Strafraum. 

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Köln strahlt zu wenig Torgefahr aus

Dabei sprachen die Vorzeichen vor dem Duell eigentlich für die Kölner. Nicht nur, weil die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel als Bundesligist für gewöhnlich als Favorit in die Relegation geht, sondern auch, weil der "Effzeh" sich mit einer Willensleistung beim 1:0-Sieg über Schalke überhaupt erst den so wichtigen 16. Tabellenplatz gesichert hatte. 

Ganz anders die Störche, die nach zwei Niederlagen noch den bereits sicher geglaubten direkten Aufstieg am letzten Spieltag verdaddelten. 

Doch nach den 90 Minuten im Rhein-Energie-Stadion sind es nun die Rheinländer, die mit dem Rücken zur Wand stehen. Beim Rückspiel am Samstag (ab 18 Uhr im Liveticker auf ran.de) muss Köln ein Tor erzielen. Und das dürfte nach dem Hinspiel wohl die größte Sorge von Trainer Funkel sein. 

17:8 Torschüsse, 374 zu 264 angekommene Pässe, 57 Prozent Ballbesitz - nahezu alle Statistiken sprachen für den Gastgeber - Torgefahr sprang dabei aber viel zu selten heraus. Ellyes Skhiri hatte in der 65. Minute eine gute Gelegenheit, setzte den Ball aber zu unplatziert in die Arme von Kiel-Keeper Ioannis Gelios. Sechs Minuten vor dem Schlusspfiff blockte der Kieler Phil Neumann gleich doppelt gegen Hector und Sebastian Andersson. 

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Köln-Trainer Funkel: "Das darf nicht sein"

Auch neun Eckstöße verpufften oft ohne Gefahr - zu wenig für den Klassenerhalt. "Wir haben aus unserem Ballbesitz nicht genügend Tormöglichkeiten herausgespielt, haben die Bälle leichtfertig vergeben und waren auch bei den Standardsituationen relativ ungefährlich", bilanzierte Funkel nach dem Spiel bei "DAZN". 

Zugegeben: Auch die Gäste aus Kiel spulten kein offensives Feuerwerk auf den Rasen, konzentrierten sich stattdessen auf ihre Defensive und nutzten ihre erste echte Chance durch den wenige Sekunden zuvor eingewechselten Simon Lorenz in der 59. MInute eiskalt. 

Vor allem die Entstehung des Gegentreffers ärgerte Funkel: "Das Kopfballduell in der Mitte kann man verlieren, aber wir haben ausdrücklich davor gewarnt, dass Lee den Ball bei der Ecke am langen Pfosten bekommt und dann ins Zentrum bringt. Genau das ist passiert, und das darf nicht sein." 

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Der Abstieg in die 2. Liga droht

Wie der Bundesligist im hohen Norden die Partie noch drehen will, überlegt sich Funkel dann "ab morgen." Fakt sei: "Die Qualität haben wir und es ist erst Halbzeit. Jetzt werden wir Samstag noch einmal alles reinwerfen", so der 67-Jährige. 

Auch Spieler Marius Wolf merkte an: "Jeder weiß, worum es geht am Samstag. Da muss jeder hundert Prozent geben. Abgerechnet wird nach dem Rückspiel."

Statt Durchhalteparolen braucht der 1. FC Köln dann aber vor allem eines: Torgefahr. Ansonsten droht er doch. Der Abstieg in Liga zwei.

Timo Nicklaus 

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