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Suspendierung bis zum Saisonende

 Naby Keita bei Werder Bremen: Das unrühmliche Ende eines Transferflops

  • Aktualisiert: 16.04.2024
  • 14:55 Uhr
  • Jörg Runde

Nach dem Eklat von Leverkusen zog Werder Bremen die Reißleine und suspendierte Naby Keita. Seine Bilanz erinnert an den größten Flop der Werder-Geschichte.

Von Jörg Runde

Die Zeit von Naby Keita bei Werder Bremen dürfte endgültig beendet sein. Am Dienstagmittag gab der Bundesligist bekannt, dass der 29-Jährige bis zum Saisonende suspendiert wurde und "eine erhebliche Geldstrafe" zahlen muss. Eine weitere Zusammenarbeit ab der neuen Spielzeit bis zum Vertragsende 2026 scheint angesichts der Vorkommnisse kaum möglich.   

Was im vergangenen Sommer als "Transferhammer" begann, dürfte spätestens jetzt als eines der größten "Missverständnisse" in den Werder-Geschichtsbüchern notiert werden.

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Keita hatte sich am Sonntag geweigert, beim Auswärtsspiel in Leverkusen zum Kader zu gehören, nachdem er erfahren hatte, dass er trotz zahlreicher Ausfälle nicht in der Startelf steht. Keita war daraufhin nicht mit nach Leverkusen gereist und lieber nach Hause gefahren.

"Ich habe so eine Situation noch nie erlebt, da bin ich ehrlich", sagte Keitas Teamkollege Marvin Ducksch im Podcast "kicker meets DAZN".  "Seine Sachen lagen noch auf dem Platz. Irgendwann in der Dusche kamen Leute rein und haben gesagt, dass er mit Privatklamotten abgehauen ist." 

Auch die Verantwortlichen reagierten mit Fassungslosigkeit: "Die Aktion sagt alles, da muss ich nicht mehr viel zu sagen", kommentierte Werder-Coach Ole Werner den Vorfall nach dem 0:5 bei der Werkself. "Da kann sich jeder sein Bild machen, meins habe ich mir gebildet. Natürlich ist das nichts, was mit Teamsport zu tun hat."

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Über seinen Instagram-Kanal versuchte Keita am Sonntag Schadensbegrenzung zu betreiben – für seinen Ruf als Fußballprofi: "Seit Beginn meiner Karriere hatte ich überall, wo ich war, nie Probleme mit der Disziplin und habe immer versucht, ein Vorbild zu sein. Ich werde daher nicht akzeptieren, dass jemand dieses Bild trübt", schrieb Keita. Er habe immer "selbstlos und professionell" gearbeitet.

Zur Aufklärung des Vorfalls trug Keita damit in etwa so viel bei, wie zu den Werder-Erfolgen in dieser Saison. Dabei hatte der 29-jährige Mittelfeldspieler, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere im Sommer 2018 für rund 60 Millionen Euro von RB Leipzig zum FC Liverpool gewechselt war, an der Weser die Fans zu Beginn geradezu euphorisiert.

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Naby Keita auf einer Stufe mit Carlos Alberto

Der ablösefreie "Königstransfer" war im Werder-Spiel vor allem für die spielerischen Glanzmomente vorgesehen. Verletzungen machten ihm aber bereits zu Saisonstart zu schaffen. Auch deshalb konnte der Nationalspieler von Guinea die hoch gesteckten Erwartungen nie erfüllen. Ein einziges Mal stand Keita in dieser Saison in der Werder-Startelf, vier Mal wurde er eingewechselt. 

Keitas Bilanz von 106 Spielminuten erinnert insgesamt stark an die des bisher größten Flops unter den Werder-Transfers. Der Brasilianer Carlos Alberto kam in der Saison 2007/08 auch nur auf fünf Einsätze und gerade einmal 41 Spielminuten. Seinen größten Auftritt an der Weser hatte Alberto bei einer Rauferei mit Teamkollege Boubacar Sanogo.

Die Gelegenheit zu einer Auseinandersetzung mit Ducksch und Co. bekommt Keita nicht mehr. Er darf nicht mehr mit dem Team trainieren und sich auch nicht mehr in der Werder-Kabine aufhalten. Eine Entscheidung, wie es nach Saisonende weitergeht, soll es in den kommenden Wochen geben.

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