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NRW-Vorstoß: Polizei-Gewerkschaften uneins

  • Aktualisiert: 05.08.2014
  • 13:31 Uhr
  • SID
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Die Sicherheitsdiskussion im Profifußball spaltet die Polizei weiterhin. Am Dienstag kritisierte Oliver Malchow den NRW-Vorstoß für - und widersprach damit seinem Amtskollegen.

Frankfurt/Main - Die Sicherheitsdiskussion im Profifußball spaltet die Polizei weiterhin in zwei Lager. Am Dienstag kritisierte Oliver Malchow, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), den NRW-Vorstoß für weniger Polizeipräsenz bei Spielen der Fußball-Bundesliga - und widersprach damit seinem Amtskollegen Rainer Wendt von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG).

"Das NRW-Projekt ist ein Spiel mit dem Feuer, denn es geht letztlich, wie allen bekannt, um reisende Gewalttäter", sagte Malchow: "Viele Spiele blieben davor und danach friedlich, weil genügend Polizistinnen und Polizisten – auch zur Abschreckung möglicher Gewalttäter – im Einsatz waren."

In dem Pilotprojekt Nordrhein-Westfalens sollen an den ersten vier Spieltagen bei ausgewählten Partien weniger Polizisten zum Einsatz kommen, zudem soll sie sich aus den Stadien zurückziehen und zunächst auf die Begleitung der Zuschauer vom Bahnhof zum Stadion verzichten. Wendt bewertete den Vorstoß als "mutig und richtig".

Der GdP-Vorsitzende Malchow forderte hingegen ein "bundesweit abgestimmtes Konzept aller Innenminister und Senatoren der Länder". Er sei zudem "nicht überzeugt, dass mit dem jetzigen NRW-Vorstoß wirklich Kosten gespart werden", sagte Malchow: "Die Zahl sogenannter Risikospiele, wo viele Polizeikräfte, ob aus den Ländern oder von der Bundespolizei wegen möglicher Ausschreitungen, auch wegen verfeindeter Fangruppierungen, im Einsatz sein müssen, nimmt zu. Gerade diese Einsätze sind aber personalintensiv."

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