Glosse: Bundesliga Leaks – ran deckt auf
ran deckt auf: Aus dem Schneider - Perfider Plan mit Schalke 04 aufgedeckt
- Aktualisiert: 21.02.2021
- 17:13 Uhr
- ran.de / Alexander Rösner
Ein neuer Bundesliga-Skandal ist aufgedeckt. "ran.de" liegen vertrauliche Informationen, Gesprächsprotokolle und Chatverläufe vor, die belegen, dass der desaströse Niedergang des Traditionsvereins FC Schalke 04 das Ergebnis eines perfiden Planes zweier Konkurrenzvereine war.Eine Glosse von ran-Autor Alexander Rösner.
Januar 2016. Die Verantwortlichen von Borussia Dortmund und Red Bull Leipzig (formally known as RasenBallsport Leipzig) sitzen bei gutem Rotwein beisammen und sinnieren über die Zukunft des Fußballs in Deutschland. Schnell ist klar: der FC Bayern ist auf Jahre nicht zu stoppen. Aber wer übernimmt die Plätze danach und etabliert sich dauerhaft als Bayern-Jäger? Wer hat sonst in der deutschen Beletage noch Kohle auf der hohen Kante und könnte an der Tabellenspitze gefährlich werden?
Bayer Leverkusen wird nie mehr als Zweiter werden, der VfL Wolfsburg verbockt es im Erfolgsfall, Hoffenheim hatte seine Chance und ist mittlerweile im Mittelmaß versunken. Gefährlich sind die echten Traditionsvereine wie Gladbach, Schalke oder der HSV. Doch genau dieser HSV war schnell raus aus der Diskussion.
Watzke und Co. mit perfidem Plan
Und so kam es zu folgender Unterhaltung zwischen "Aki" Watzke, BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer, "Didi" Mateschitz und Oliver Mintzlaff:
Aki: "Es kann nur EINEN Traditionsverein geben."
Didi: "Und nur EINEN modernen Konzept-Verein."
Carsten: "Aber Marketing können wir auch."
Oliver: "Ja das stimmt, aber die anderen kriegen trotzdem immer ihre Stadien voll."
Didi: "Wir beide müssen DIE zwei Klubs der nächsten Jahre sein, das verleiht Flügel."
Aki: "Ok. Dann lass' bei Schalke anfangen, die nehmen uns die Champions-League-Plätze weg. Ich habe da eine Idee, aber ICH kann bei Clemens nicht anrufen."
Didi: "Kann ich machen. Ich spreche eh mit ihm über ein Barter-Geschäft Stadion-Wurst gegen Kurven-Brause. Was soll ich ihm vorschlagen?"
Aki: "Ich habe mit Kloppo gesprochen, wir schleusen seine Kumpels bei Schalke ein. Heidel wird Super-Vorstand, holt irgendeinen unterklassigen Konzept-Trainer und rockt den Laden richtig runter."
Didi: "I like! Ich sehe Clemens morgen beim ostwestfälischen Help-Afrika-Wirtschaftsgipfel und verkaufe es ihm als seine Idee."
Externer Inhalt
Heidel mit unglücklichem Händchen
Und so kam es: Christian Heidel wurde im Mai 2016 Sportvorstand auf Schalke, verpflichtete erst Markus Weinzierl, danach von Erzgebirge Aue den 31-jährigen Domenico Tedesco.
In der Zeit von 2016-2019 verkaufte Schalke bzw. trennte sich von folgenden Spielern: Leroy Sane, Joel Matip, Benedikt Höwedes, Sead Kolasinac, Eric Choupo-Moting, Leon Goretzka, Thilo Kehrer, Max Meyer und Naldo.
Dafür verpflichtete Heidel: Breel Embolo, Yevgen Konoplyanka, Nabil Bentaleb, Benjamin Stambouli, Armine Harit, Mark Uth, Salif Sane, Sebastian Rudy, Suat Serdar und Omar Mascarell.
Wer bei solchen Namen glaubt, die Transferbilanz sei positiv, irrt - sie fällt finanziell negativ aus.
Plan ging zunächst nicht auf: Stevens rettet Schalke 2019
Als das so langsam auffiel, Schalke abzusteigen drohte, musste Heidel im März 2019 gehen, Tedesco auch. Aber es kam Huub Stevens und rettete S04 mal wieder. So hatten sich Watzke und Co. das aber nicht vorgestellt.
Was nun? Die BVB- und RB-Macher trafen sich erneut.
Aki: "Jetzt hatten wir es fast geschafft. Jetzt lasst es uns zu Ende bringen."
Didi: "Aber wie?"
Oliver: "Ich habe da eine Idee. Ich schicke Jochen."
Didi: "Jochen? Aber den kennt doch keiner. Der ist seit fünf Jahren bei uns und den kennen noch nicht mal unsere Fans."
Oliver: "Ja eben drum. Das passt überhaupt nicht. Der ist Schwabe, Bankkaufmann, BWLer, immer im Hintergrund und Medienerfahrung hat er auch, er hat als 17-jähriger mal bei "Wetten Dass" fünf neue Tennisbälle unter 100 anderen erkannt und eine Wette gewonnen."
Aki: "HAHAHA. Und dann soll dein Jochen Kloppos Trauzeugen David holen, der ist gerade bei Huddersfield rausgeflogen. Fällt denen gar nicht auf, dass der Borusse ist, er war doch 1997 bei Schalke auf dem UEFA-Cup Siegerfoto in Mailand."
Oliver: "HAHAHA. Ich verkaufe denen unseren Jochen als Mega-Checker, sage dass er bei uns alle Transfers der letzten Jahre gestemmt hat. Und wenn das mit David auffällt, will der wahrscheinlich wieder diesen Schweizer Rentner aus Saudi-Arabien holen, der vor zehn Jahren mal zehn Monate mit ihm beim VfB war. So viele andere Trainer kennt er nämlich nicht."
Didi: "HAHAHA. I like!"
Schneider fängt auf Schalke an
Und so kam es. Im März 2019 trat Jochen Schneider seinen Job als Vorstand Sport an, später kam tatsächlich noch das Ressort Kommunikation hinzu. Schalke verpflichtete den Ex-Dortmund und Huddersfield-Trainer David Wagner, Schneider hielt trotz historisch schlechter Rückrunde an ihm fest, holte dann für elf Spiele U20-DFB-Trainer Manuel Baum - und als dieser kein Spiel gewinnen konnte, tatsächlich den 66-jährigen Schweizer Christian Groß, der nach vielen Jahren in Saudi-Arabien und Ägypten eigentlich bereits in Rente war.
Schalke holte unter Schneider die mit ihren Vereinen abgestiegenen Ozan Kabak und Benito Raman, Michael Gregoritsch, den langfristig verletzten Goncalo Paciencia sowie als Tabellenletzter in der Winterpause 2020/21 Shkodran Mustafi, Sead Kolasinac, Klaas Jan Huntelaar und William. Allesamt quasi ohne Spielpraxis.
Plan scheint endlich aufzugehen
Unter Jochen Schneider trennte sich Schalke (wieder) von folgenden Spielern: Breel Embolo, Sebastian Rudy, Yevgen Konyplyanka, Ozan Kabak, Weston McKennie, Alexander Nübel - die meisten mit erheblichen finanziellen Verlusten, die restlichen Spieler wurden per Leihe oder ablösefrei abgegeben.
Am 22. Spieltag der Corona Saison 2020/21 verliert Schalke 04 zu Hause gegen Borussia Dortmund mit – na klar - 0:4, hat neun Punkte auf dem Konto, eine Torbilanz von 15:56 Toren und wird aller Voraussicht nach nach 30 Jahren aus der Bundesliga absteigen.
Abgefangene WhatsApp nach dem Derby:
Aki: "Mission completed."
Antwort Didi: "I like!"
In der nächsten Woche lesen sie Teil 2 unserer großen investigativen Aufdeckungsstory "Bundesliga Leaks": Wie Aki Kloppo-Kumpel Marco Rose zunächst bei Borussia Mönchengladbach parkte, ihn dann zur wahren Borussia nach Dortmund holte um endlich die Bayern abzufangen. Und dafür darf RB Leipzig Julian Nagelsmann behalten – was Didi mag.
Alexander Rösner
Du willst die wichtigsten Fußball-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.