Kommentar zu Riberys Ausraster
ranSicht zu Franck Riberys Hasstirade: Bayern-Bosse müssen jetzt durchgreifen
- Aktualisiert: 05.01.2019
- 19:54 Uhr
- ran.de / Marcus Giebel
Am Anfang war Franck Riberys Post mit einem vergoldeten Steak. Darauf folgten heftige Vorwürfe in Richtung des Franzosen - vor allem aus seiner Heimat. Die krasse Reaktion des Bayern-Profis via Social Media ist töricht - und muss Konsequenzen haben.
München - Echt jetzt, Franck Ribery? Als ich erstmals auf den jüngsten Fehltritt des Franzosen aufmerksam gemacht wurde, habe ich zunächst an einen schlechten Scherz geglaubt. Der natürlich nicht einmal im entferntesten witzig gewesen wäre.
Der Bayern-Star, seit mehr als einem Jahrzehnt eines der bekanntesten Gesichter des größten Klubs in Deutschland, soll über die sozialen Medien auf vulgärste Weise ausgeteilt haben? Niemals!
Riberys Ausraster entstand nicht im Affekt
Doch schnell wurde mir bewusst: Er hat es tatsächlich getan. Als Reaktion auf die heftige Kritik an einem von ihm selbst verbreiteten Clip, in dem er sich ein vergoldetes Steak kredenzen lässt.
Unfassbar! Und auch fast schon unentschuldbar! Denn im Gegensatz zu vielen anderen Ausrastern, die Riberys Weg pflastern, wurden diese vor Hass nur so triefenden Posts keinesfalls im Affekt produziert. Nein, der 35-Jährige hatte die Schimpftirade am Tag zuvor sogar angekündigt. In einer Instagram-Story schrieb er, dass er "Mütter beleidigen" müsse.
Externer Inhalt
Als Vorbild disqualifiziert
Nun lässt sich konstatieren: Ribery hat Wort gehalten. Und sich damit disqualifiziert für die Rolle, die er als Prominenter und vor allem von Kindern und Jugendlichen rund um den Globus angehimmelter Star ausfüllt. Vorbilder sollen die kickenden Millionäre sein - und müssen das auch angesichts ihrer Ausnahmestellung in der Öffentlichkeit, in der sie nicht selten sogar Politiker überstrahlen.
Dessen scheint Ribery jedoch nicht fähig zu sein. Fußball-Deutschland hat ihn längst als impulsiven Menschen kennengelernt, der sich schnell provozieren lässt. Bislang haben die Bayern-Bosse den Fan-Liebling gegen jedwede Kritik verteidigt. Nach der Watschn gegen einen französischen Journalisten im Anschluss an das Dortmund-Spiel im November etwa kam er mit einer öffentlichen Entschuldigung davon.
Ribery lernt nicht aus seinen Fehlern
Dabei kann es diesmal nicht bleiben. Denn Riberys neuester Fehltritt zeigt: Er lernt nicht aus seinen Fehlern. Egal, ob aus purer Ignoranz oder weil die Personen in seinem Umfeld - also auch die Bayern-Bosse - ihm nie wirklich ins Gewissen reden.
Jetzt müssen Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic rigoros durchgreifen. Sonst verlieren sie endgültig die Kontrolle über den Routinier, der in seine letzten sechs Vertragsmonate gestartet ist. Eine Verlängerung der Zusammenarbeit wäre der Öffentlichkeit gegenüber nun ohnehin nur noch schwer vermittelbar.
Bayern und die Menschenwürde
Aber auch die legendäre Wut-PK droht der Bayern-Spitze einmal mehr auf die Füße zu fallen. Damals propagierte Rummenigge schließlich die Unantastbarkeit der Menschenwürde.
Davon ließ sich Ribery bei seinem schäbigen Rundumschlag keineswegs beirren. Mit einer weiteren - womöglich nur halbherzigen - Entschuldigung darf er dafür nicht davonkommen. Denn das wäre ein fatales Signal - und zwar weit über den Fußball hinaus.
Marcus Giebel
Du willst die wichtigsten Fußball-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein unter http://tiny.cc/ran-whatsapp