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Lewandowski will nicht mehr für Bayern spielen

ranSicht zum FC Bayern München: Die Causa Robert Lewandowski kennt nur Verlierer

  • Aktualisiert: 30.05.2022
  • 23:00 Uhr
  • ran.de/Tobias Wiltschek
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© Getty

Nach seiner öffentlichen Ansage, er werde nicht mehr für den FC Bayern spielen, ist das Verhältnis zwischen Robert Lewandowski und dem Klub nicht mehr zu reparieren. Die Bayern tun gut daran, die Schlammschlacht zu beenden - auch wenn sie dadurch an Glaubwürdigkeit verlieren. Ein Kommentar von ran-Autor Tobias Wiltschek.

München - Das Kapitel Robert Lewandowski beim FC Bayern München ist Geschichte!

Das muss spätestens seit Montag jedem klar sein - auch den Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters.

Der Stürmer gab sich nicht einmal mehr die Mühe, diplomatisch zu klingen, als er vor dem Nations-League-Spiel der Polen gegen Wales am Mittwoch öffentlich verkündete: "Heute ist sicher, dass meine Geschichte bei den Bayern ein Ende gefunden hat."

Der Widerhall dieser Worte in München war enorm. Vorstandsboss Oliver Kahn reagierte via "Sport1" prompt und warf dem Weltfußballer schlechte Manieren in der Öffentlichkeitsarbeit vor.

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FC Bayern vs. Robert Lewandowski: Das letzte Gefecht

Es ist das letzte Gefecht einer Schlammschlacht, die schon lange andauert und nun endgültig den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat.

Unbeschadet kommen aus der Nummer beide Parteien nicht mehr heraus. Lewandowski nicht, weil er die Abschiedsworte öffentlich und dann auch noch weit weg von München gesprochen hat.

Man muss ihm deswegen nicht nur den Tabubruch vorwerfen, Verhandlungsdetails einseitig öffentlich gemacht zu machen. Es zeugt auch von Feigheit, diese verbale Bombe nicht im Umfeld seines Vereins, sondern in seiner polnischen Heimat platzen zu lassen.

Beides zeugt nicht von Wertschätzung gegenüber dem Verein, der ihn zu einem Weltstar gemacht hat. Da hat Kahn recht.

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Wobei man ihm die Entscheidung an sich, den Klub nach acht geradezu wahnwitzig erfolgreichen Jahren zu verlassen, nicht verübeln kann.

Auch die schönste Zeit geht einmal zu Ende – selbst, wenn sie gespickt ist mit Titeln und persönlichen Ehrungen.

Was in den vergangenen Monaten genau dazu geführt hat, dass sich beide Partner dermaßen auseinandergelebt haben, kann und muss hier nicht weiter thematisiert werden. Auch nicht, wie sich ein kolossal verschuldeter Klub wie der FC Barcelona die im Raum stehende Ablösesumme von bis zu 40 Millionen Euro leisten kann.

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FC Bayern verliert an Glaubwürdigkeit

Fakt ist aber, dass auch die Bayern im Zuge dieses Pokers verloren haben – nicht zuletzt an Glaubwürdigkeit.

Als sich die Anzeichen immer weiter verdichteten, dass ihr Superstar schon vor Ende seines Vertrages den Klub verlassen wolle, schickten ihm die Bayern-Bosse eine klare Botschaft: Du hältst dich an Verträge und bleibst bis 2023, basta!

Es war der altbekannte Reflex aus der Münchner Machtzentrale, mit dem sie auch schon David Alaba im vergangenen Jahr bis zum Vertragsende im Verein gehalten hatten.

Die Entscheidung folgte dem Selbstverständnis des Klubs, lieber mit einem Leistungsträger noch den einen oder anderen Titel zu holen als ihn gegen eine hohe Ablösesumme einzutauschen. Geld war ja ohnehin vorhanden auf dem Festgeldkonto der "Mia san mia Bank" in München Giesing.

Haben die Bayern ihr Wort damals noch gehalten, werden sie in der Causa Lewandowski wortbrüchig – auch das steht seit diesem Montag fest.

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FC Bayern wird Zahavi endlich los

Die Vorstandsriege um Kahn und Hasan Salihamidzic kann nun noch so vehement auf die Einhaltung des Vertrages pochen: Sie wird damit keinen Erfolg haben.

Und so bleibt aus dieser am Ende vorzeitig in die Brüche gegangenen Beziehung für die Bayern nur eine positive Erkenntnis: Sie müssen sich fortan nicht mehr mit Pini Zahavi herumschlagen.

Der Israeli, der die Münchner schon im Alaba-Poker zur Weißglut brachte und den Uli Hoeneß als "geldgierigen Piranha" bezeichnet, hat nach Lewandowski zumindest vorerst keinen Klienten mehr bei den Bayern.

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