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Relegations-Drama im Elfmeterschießen: VfL Bochum stürzt Fortuna Düsseldorf ins Tal der Tränen
- Aktualisiert: 28.05.2024
- 00:01 Uhr
- SID
Der VfL Bochum bleibt nach einem dramatischen Relegations-Rückspiel Bundesligist. Im Elfmeterschießen ringt Bochum Fortuna Düsseldorf nieder.
In Tränen aufgelöst vergrub Pechvogel Takashi Uchino sein Gesicht im Trikot von Fortuna Düsseldorf, ein paar Meter weiter stürmten die Profis des VfL Bochum nach einem nicht mehr für möglich gehaltenen Comeback zu ihren mitgereisten Fans. Der VfL bleibt dank einer historischen Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga - und stürzt die Düsseldorfer in tiefe Trauer.
"Wir haben so gut vorgelegt, wir waren so dicht dran, und deswegen tut es umso mehr weh - das ist nachzuvollziehen", sagte Düsseldorfs Sportvorstand Klaus Allofs bei Sat.1: "Ich habe es gesagt: Wir brauchen zwei gute Spiele, und heute war es kein gutes Spiel. Alle, die einen Haken dran gemacht haben: Die haben keine Ahnung."
Die scheinbar geschlagene Mannschaft von Trainer Heiko Butscher gewann das Relegations-Rückspiel beim Zweitligisten mit 6:5 im Elfmeterschießen und schaffte nach dem 0:3 im Hinspiel am vergangenen Donnerstag tatsächlich das Wunder. Nach 120 Minuten hatte es 3:0 (3:0, 1:0) gestanden.
Das Wichtigste in Kürze
"Unfassbar, das hat dem Ganzen nochmal die Krone aufgesetzt, was die Saison betrifft", sagte Bochums Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian bei Sky. Er sei "unheimlich stolz auf die Jungs", fügte er an.
"Auf ein Neues 24/25", leuchtete auf der Anzeigetafel des Düsseldorfer Stadions auf. Fortuna-Trainer Daniel Thioune versuchte derweil, Uchino zu trösten. Der Japaner hatte den entscheidenden Elfmeter über das Tor geschossen.
VfL Bochum: Historische Aufholjagd
Bis Montagabend hatte noch nie ein Team in der Bundesliga-Relegation einen 0:3-Rückstand nach dem Hinspiel drehen können. Doch Philipp Hofmann (18./66.) und der Ex-Düsseldorfer Kevin Stöger (70., Handelfmeter) retteten die Bochumer in die Verlängerung. Im Elfmeterschießen versagten schließlich den Düsseldorfern die Nerven.
Die Düsseldorfer, denen nach dem klaren Hinspiel-Ergebnis offenbar die eigenen Nerven zum Verhängnis wurden, müssen einen neuen Anlauf im Kampf um die Rückkehr ins deutsche Oberhaus nehmen. Letztmals spielte der zweimalige Pokalsieger in der Saison 2019/20 erstklassig.
Der VfL nahm die Jägerrolle nach dem Anpfiff durch Deniz Aytekin gern an, ohne sofort volles Risiko zu gehen. Die erste Gelegenheit hatte vielmehr die Fortuna, Ao Tanakas Schuss nach knapp einer Minute trudelte jedoch abgefälscht ins Aus. In der Folge übernahm Bochum die Spielkontrolle, die Gastgeber setzten auf Konter über ihren Hinspiel-Helden Christos Tzolis.
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Zunächst sprang für die Gäste nur ein halbherziger Schuss von Stöger (7.) heraus, die erste gute Bochumer Gelegenheit aber saß. Stöger fand mit einem Freistoß Hofmanns Kopf.
Den Düsseldorfern war anzumerken, dass sie nach dem deutlichen Hinspiel plötzlich etwas zu verlieren hatten. Immer wieder unterliefen der Thioune-Elf Fehlpässe vor dem eigenen Sechzehner. Bochum wurde immer mutiger - und war insbesondere nach Standards gefährlich.
Erst verfehlte ein Stöger-Freistoß knapp das Tor (34.), dann kam Keven Schlotterbeck (44.) - ebenfalls nach einem ruhenden Ball - einen Schritt zu spät bei seinem Kopfball. Auch bei Lukas Daschners (44.) abgefälschtem Abschluss fehlte nicht viel.
Fortuna verunsichert
Nach der Pause bestimmte der Bundesligist weiterhin die Partie und hätte durch den guten Daschner treffen können (50.). Es folgten viel Hektik und binnen vier Minuten zwei Tore des VfL, der am Boden liegend den Klassenerhalt wieder vor Augen hatte. Zunächst köpfte Hofmann (66.) ein, dann verwandelte Stöger einen Elfmeter nach Handspiel von Matthias Zimmermann (70.).
Die Fortuna war nun verunsichert, Bochum hatte das Momentum auf seiner Seite. Düsseldorfer Torwart Florian Kastenmeier verhinderte mit einer Glanztat das 0:4 (72.). In der Verlängerung scheuten beide Teams das große Risiko, im Elfmeterschießen hatten die Bochumer das besser Ende für sich.