Robert Lewandowski vs. Mario Mandzukic: Ist neu immer besser?
- Aktualisiert: 05.12.2014
- 09:41 Uhr
- ran.de / Christian Leukel
Der FC Bayern München dominiert die Liga. Einen großen Anteil am Erfolg des Meisters hat auch Neuzugang Robert Lewandowski. Doch hat sich der Austausch mit Mario Mandzukic überhaupt gelohnt?
München - Robert Lewandowskis Wechsel von Borussia Dortmund zu Bayern München schlug hohe Wellen vor der Saison.
Dass Mario Mandzukic bei den Bayern nicht mehr erwünscht ist, machte Coach Pep Guardiola dem Kroaten schnell klar. In den letzten vier Spielen der Vor-Saison gab er ihm nur 81 Minuten Spielzeit und strich ihn zwei Mal sogar komplett aus dem Kader. Die Torjägerkanone ging durch Peps Maßnahmen folglich an seinen neuen Spieler aus Dortmund. Doch ist Robert Lewandowski wirklich besser als der Ex-Bayern-Stürmer? ran.de macht den Check.
Torquoten fast identisch
Betrachtet man die Trefferquote der beiden Bayern-Stürmer aus der jetzigen und vorherigen Saison, findet man kaum Unterschiede. Wettbewerbsübergreifend traf Mandzukic bis zum 13. Spieltag zehn mal ins gegnerische Tor, Lewandowski neun Mal. Auch wenn die Torquote somit minimal für den Kroaten spricht, in Sachen Vorlagen eilt Lewandowski seinem Vorgänger davon.
Bereits sechs Vorlagen gab Bayerns Stürmer bislang, Mandzukic trug dagegen nur zu zwei Toren als Vorlagengeber bei. Sollte Robert Lewandowski seine Form halten, dürfte er Mandzukics Marke von 26 Toren und 10 Vorlagen aus der Vor-Saison mindestens einstellen. Der Austausch der beiden Stürmer darf jedoch nicht nur auf die Torquote bezogen werden.
Mandzukic passt nicht zu Peps flexiblem System
Mandzukic ist in Guardiolas Augen technisch nicht stark genug für das neue Bayern-System. Lewandowski dagegen scheint geeigneter als Ballverteiler in der Mitte. Der Pole verwertet Bälle auch auf engstem Raum, bringt diese passsicher zu seinen Mitspielern und lässt sich oft als Anspielstation ins Mittelfeld zurückfallen. Durch die entstehende Dominanz in der Mitte des Spielfelds bilden sich so mehr Lücken für die Außenverteidiger der Münchner.
Als klassischer Stoßstürmer arbeitete Mario Mandzukic viel für die Defensive. Obwohl er sich ungewohnt oft auf die Außenbahnen fallen ließ, war er dennoch in den entscheidenden Situationen im Strafraum zu finden. Nach dem Systemwechsel der Bayern wirkte Mandzukic jedoch immer mehr als Störfaktor. Als Überbleibsel der Heynckes-Ära schien sich der Kroate nie wirklich an die flexible Spielidee Guardiolas gewöhnen zu können.
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Die beiden Pressing-Stürmer
Unter Guardiola sind zudem die Defensiv-Qualitäten eines Stürmers gefragt. Lewandowski läuft bei gegnerischem Ballbesitz den Gegner nicht direkt an, sondern fällt durch sein Raumpressing auf. Die Aufbauspieler werden so mangels Anspielstationen zu Fehlpässen gezwungen, wodurch die eigene Mannschaft schnell wieder in Ballbesitz gelangt.
Mandzukic zeichnete sich dagegen besonders durch sein Gegenpressen aus. Sprich: Der Kroate ging seine Gegenspieler aggressiv an, um so den Ball zurückzuerobern. Eine Aggressivität, die vor allem in besonderen Spielen wichtig war.
Wille vs. Technik
Während der aktuelle Atletico-Stürmer sich über ein laufstarkes und kämpferisches Spiel auszeichnet, bringt Lewandowski eine überragende Technik mit auf den Platz. Doch ob sich das Ballgefühl des neuen Bayern-Stars auch in wichtigen Spielen durchsetzt, bleibt abzuwarten. Mandzukic fiel besonders gegen starke Gegner wie Real Madrid und FC Chelsea durch seinen unbändigen Willen auf.
Egal ob David Luiz oder Pepe, Mandzukic scheute keine Konfrontation und ging in einzelnen Spielen oftmals an seine Grenzen. Er besitzt Führungsqualitäten, die Lewandowski im Laufe der Champions-League-Saison gegen die wichtigen Gegner erst noch beweisen muss. Lewandowskis Vorteil: Noch ist Guardiola ein Fan des Polen.