FC Bayern München
Rummenigge: Wollten schon vor Jahren ein Salary Cap einführen
- Aktualisiert: 09.08.2017
- 15:01 Uhr
- SID
Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wollte schon vor Jahren eine Gehaltsobergrenze im Fußball auf europäischer Ebene einführen.
München - Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sieht die immens hohen Summen auf dem Transfermarkt mit dem 222-Millionen-Euro-Transfer von Fußball-Superstar Neymar vom FC Barcelona zu Paris St. Germain an der Spitze kritisch.
Mittlerweile seien Dimensionen erreicht, in denen ein Spieler mehr koste als der Bau eines Stadions, sagte Rummenigge: "Ich habe mir im Zuge der Neymar-Verpflichtung einmal die Frage gestellt, was wichtiger wäre: Neymar oder eine Allianz Arena? Da muss ich klar sagen, dass uns die Allianz Arena lieber und wichtiger ist. Wobei der Neymar-Transfer im Gesamtvolumen sogar noch teurer war."
"Wir als FC Bayern müssen eine andere Philosophie fahren", sagte er der "Sport Bild": "Wir wollen das nicht, wir können das auch nicht. Das ist auch in Ordnung so. Das wird auch von der Öffentlichkeit und unseren Fans, so denke ich, für richtig empfunden."
Mehr Chancengleichheit durch Salary Cap?
Rummenigge plädiert zudem für die Einführung einer Gehaltsobergrenze nach US-Vorbild, dem sogenannten Salary Cap. Beispielsweise wird in der NFL so geregelt, wie viel Geld Mannschaften für Spielergehälter ausgeben dürfen. "Bevor 2011 Financial Fairplay eingeführt wurde, war ich diverse Male mit dem damaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini in Brüssel bei der EU-Kommission. Es gab ein Ziel: Die Einführung eines Salary Caps auf europäischer Ebene. Das ist immer abgelehnt worden. Ich frage mich, warum die Politik vor 2011 nicht den gemeinsamen Wunsch der UEFA sowie der Klubs unterstützt hat."
Mit einem Salary Cap könnte im Fußball wieder mehr Chancegleichheit hergestellt und Erfolge durch finanzielle Vorteile verhindert werden.
Ohne eine solche Regelung befürchtet der 61-Jährige, dass sich der Spitzenfußball immer mehr von der Basis entfernt. "Das Ziel muss sein, wieder mehr Rationalität in den Fußball zu bringen. Das gilt es innerhalb der Fußball-Szene, zwischen FIFA (Weltverband, d. Red), UEFA (Europäische Fußball-Union), ECA (Europäische Klubvereinigung), Ligen und Spieler-Vereinigung FIFPro, zu diskutieren. So könnten wir rationalere Regularien finden für den Fußball als Ganzes. Die Öffentlichkeit versteht das sonst nicht mehr, die Fans verlieren den Bezug."
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