Schiedsrichter Daniel Siebert spricht über WM-Zoff mit Cavani
- Aktualisiert: 17.01.2023
- 13:16 Uhr
- ran.de
Bundesliga- und WM-Schiedsrichter Daniel Siebert spricht über die kontroverse Szene mit Edinson Cavani während der Weltmeisterschaft in Katar, die zu Tumulten führte. Diese sieht er als Lehrbeispiel für die Bundesliga.
Bundesliga- und WM-Schiedsrichter Daniel Siebert hatte während des Turniers in Katar eine hitzige Begegnung mit dem Uruguayer Edinson Cavani.
Aufgrund der Konstellation am letzten Gruppenspieltag fehlte Uruguay ein Tor im Spiel gegen Ghana, um das Weiterkommen perfekt zu machen. Siebert entschied in zwei strittigen Szenen nicht auf Elfmeter, Uruguay schied aus und Cavani witterte Betrug durch den deutschen Schiedsrichter.
"Wenn man sich an den FIFA-Richtlinien orientiert, dann sind das keine Elfmeter. Ich würde es im Nachhinein wieder so machen", erklärte Siebert nun im "Kicker meets DAZN"-Podcast.
Die Elfmeterszene mit Cavani könne sicher als Lehrbeispiel für den DFB gelten, erklärte Siebert weiter.
Bundesliga-Schiri Daniel Siebert: Cavani-Szene gab es in der Bundesliga noch nicht
"So eine Szene wie mit Cavani hatten wir in der Bundesliga noch nicht, weil das kein typisches deutsches Stürmerverhalten ist", sagte der Bundesliga-Schiedsrichter über die strittige Elfmeter-Entscheidungen: "Bewusst in die Laufbahn des Gegners gehen und den Ball außen vor lassen, da fällt mir persönlich keine Szene ein"
Für die Bundesliga haben man sich beim DFB-Schiedsrichterlehrgang dafür ausgesprochen, bei ähnlichen Szenen keinen Elfmeter zu geben.
"Wir wollen den Stürmer dafür nicht belohnen", sagte der 38-Jährige mit Blick auf Cavanis Verhalten.
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WM 2022: Bundesliga-Schiedsrichter Siebert war auf Tumulte vorbereitet
Am Ende fehlte Uruguay im WM-Spiel ein Tor, Cavani und Co. schieden trotz eines 2:0-Sieges in der Gruppenphase aus.
Nach Abpfiff kam es zu Tumulten, Siebert und sein Schiedsrichter-Team wurden von den wütenden Südamerikanern bedrängt.
Eine Situation, auf die Siebert laut eigener Aussage vorbereitet war: "Ich habe schon befürchtet, dass so etwas passiert. Ich habe versucht, relativ nah am Tunnel abzupfeifen, weil ich eine gewisse Konfrontation schon erwartet habe."
Vermeiden konnten er und seine Gespann die Auseinandersetzungen aber nicht. Glücklicherweise blieben alle Beteiligten unverletzt.