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HSV gibt dem Nachwuchs eine Chance

Tatsuya Ito: Die neue Wunderwaffe des HSV

  • Veröffentlicht: 03.10.2017
  • 18:41 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© Imago Sportfoto

Er ist der wohl kleinste Spieler der Bundesliga-Geschichte, zugleich aber die größte Hoffnung des Hamburger SV. Der Japaner Tatsuya Ito hat sich in die Herzen der HSV-Fans gespielt und steht möglicherweise für den neuen Weg des Bundesliga-Dinos.

Hamburg - Wer ist Tatsuya Ito? Diese Frage geisterte vor dem Nord-Derby zwischen dem Hamburger SV und dem SV Werder Bremen durch das Volksparkstadion, als die Aufstellung bekanntgegeben wurde. Mittlerweile weiß ganz Hamburg, wer dieser 20-Jährige ist: Er ist die neue Wunderwaffe des HSV auf dem linken Flügel.

Der Japaner dribbelte die Verteidigung der Bremer fast schwindelig. Wie er in die Eins-gegen-Eins-Duelle ging, wie er Chancen einleitete, wie er Gegenspieler einfach stehen ließ – so etwas hatten die (nicht gerade erfolgsverwöhnten) Fans des Hamburger SV schon lange nicht mehr gesehen.

"Hinterher finden es fast alle klasse, wenn solche Jungs reinkommen. Vorher wirst du für verrückt erklärt", stellte HSV-Trainer Markus Gisdol fest, der mit seiner Aufstellung durchaus ein Risiko einging. "Man weiß vorher nie, wie junge Spieler in Stresssituationen vor 50 000 Zuschauer reagieren."

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In die Herzen der Fans gespielt

Zwei Wochen zuvor spielte Ito noch vor 200 Zuschauern für die zweite Mannschaft in der Regionalliga. Am 6. Spieltag gab er gegen Bayer Leverkusen mit einem Kurzeinsatz sein Bundesliga-Debüt. Gegen Bremen musste er zwar nach 53 Minuten mit Krämpfen ausgewechselt werden. Das änderte allerdings nichts daran, dass Ito ein neuer Hoffnungsträger des HSV ist. "Er hat sich in die Herzen der Zuschauer gespielt", sagt Gisdol.

Der HSV entdeckte ihn im Jahre 2014 bei einem Turnier in Dubai. Auch Manchester City und Inter Mailand sollen damals Interesse bekundet haben. Der Japaner entschied sich jedoch für Hamburg, spielte erst für die A-Junioren und dann für die U 21 des HSV. Möglicherweise wäre er noch schneller in der Bundesliga gelandet, hätte er nicht anfangs mit Verletzungsproblemen zu kämpfen gehabt.

Klein, aber oho: Auf niemanden trifft dieses Sprichwort besser zu als auf Tatsuya Ito. Laut Vereinsangaben ist er mit einer Größe von 163 cm der kleinste Bundesligaspieler der Geschichte. Er selbst behauptet allerdings, er wäre 168 cm groß. "Aber nur wenn ich Stollenschuhe trage", fügt er lachend hinzu.

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Standing Ovations für das Startelf-Debüt

Auch die Mitspieler zeigten sich von dem jungen Wirbelwind begeistert. "Er ist sehr wendig, sehr quirlig und sehr schnell", sagt Offensiv-Partner Andre Hahn. Torwart Christian Mathenia ergänzt: "Ito war auch schon im Training sehr auffällig. Nun wurde er mit Standing Ovations aus dem Stadion verabschiedet. Ein größeres Kompliment kann es für einen jungen Fußballer nicht geben."

Nachdem der HSV dem eigenen Nachwuchs jahrelang keine Chance gab, sodass Talente wie Jonathan Tah oder Sidney Sam früh den Verein verließen und woanders den Aufstieg schafften, hat nun ein Umdenken stattgefunden. "Wenn man nicht so viel Geld hat, muss man selber Spieler hervorbringen. Dieser Weg steht uns gut zu Gesicht", sagt Gisdol.

Arp, Knöll und Janjicic: Die Talente des HSV

Tatsächlich verfügt der HSV momentan über eine ordentliche Anzahl an Talenten. Der 17-jährige Jann-Fiete Arp gilt als einer der talentiertesten Stürmer Europas und gab gegen Bremen ebenfalls sein (kurzes) Bundesligadebüt. Er unterschrieb beim HSV bis Sommer 2019, obwohl auch Top-Vereine wie der FC Chelsea ein Auge auf ihn geworden haben sollen.

In dem 20-jährigen Mittelstürmer Törles Knöll und dem 18-jährigen Mittelfeldspieler Vasilije Janjicic gibt es weitere Talente, die ihr Bundesligadebüt bereits hinter sich gebracht haben. Auch Janjicic stand gegen Werder in der Startelf. "Wir haben unseren Kader klein gehalten, um solchen Spielern eine Chance geben zu können", erklärte Sportchef Jens Todt.

Es scheint so, als hätte der HSV nach den Jahren der überteuerten Transfers nun eine andere Philosophie gefunden.  

Oliver Jensen

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