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Thomas Müller beim FC Bayern München: Für Uli Hoeneß stellt sich die Sinnfrage - "Das würde ich ihm gerne ersparen"

  • Aktualisiert: 26.02.2025
  • 16:52 Uhr
  • Martin Volkmar

Auf die Frage, ob Thomas Müller beim FC Bayern verlängern soll, antwortet Uli Hoeneß äußerst abwartend. Gut möglich, dass es der 35-Jährige sogar genauso sieht wie der Klubpatron.

Vom FC Bayern berichtet Martin Volkmar

Das altehrwürdige ARRI Kino im Münchner Universitätsviertel war voll besetzt, trotzdem stand auch noch ein Elefant im Raum.

Nämlich die über allem stehende Frage, ob Thomas Müller seine erfolgreiche Karriere beim FC Bayern München im Sommer beenden wird oder nicht.

Spoiler: In der ab 4. März ausgestrahlten "Amazon"-Doku "Einer wie keiner" wird das nicht beantwortet.

"Das seht ihr dann in Teil zwei", witzelte Müller auf der Bühne des Kinosaals. "Ganz entspannt. Jetzt spielen wir Freitag erstmal Fußball und dann schauen wir mal."

Doch der Tag der Entscheidung rückt näher. Und wenn es nach Klubpatron Uli Hoeneß geht, wird die Vereinsikone keineswegs alleine über seine Zukunft beim Rekordmeister entscheiden.

"Ich glaube schon, dass der FC Bayern und Thomas Müller gemeinsam eine Entscheidung treffen müssen, denn wir sind ja nicht auf dem Basar, wo jeder machen kann, was er will", sagte der Ehrenpräsident über die Vereinsikone, die mit geschätzt bis zu 20 Millionen Euro Jahresgehalt noch immer zu den Topverdienern gehört.

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Auf die Nachfrage von ran, ob er an eine Vertragsverlängerung von Müller glaube und sich diese wünsche, antwortete Hoeneß dann äußerst abwartend:

"Das werden wir sehen, das wird der Verein mit ihm besprechen müssen Das muss man mal im Laufe der Saison beobachten."

Worauf der langjährige Manager offenbar hinauswollte: Wenn Müller sportlich keine entscheidende Rolle mehr spiele, stelle sich die Sinnfrage.

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Hoeneß über Ersatzspieler Müller: "Einer großen Karriere nicht würdig"

"Als Mensch und Mitglied der Mannschaft würde ich jederzeit mit ihm verlängern", ergänzte Hoeneß.

"Aber wenn die Situation so ist, dass er immer nur Einwechselspieler ist, würde ich ihm raten aufzuhören. Das ist einer großen Karriere nicht würdig, wenn man auf der Bank sitzt. Das würde ich ihm gerne ersparen."

Ein relativ eindeutiges Urteil - und wenn man die Fakten zugrunde legt, müsste Müller demnach eigentlich im Sommer die Schuhe an den Nagel hängen.

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Müller: Nur in sieben von 35 Spielen erste Wahl

Nur sieben Mal in den bislang 35 Pflichtspielen, also gerade mal einem Fünftel, stand der 35-Jährige in dieser Saison in der Startelf und ist bislang nur Backup für die gesetzten Jamal Musiala und Harry Kane.

Wobei er nach dem Ausfall des Engländers gegen Celtic Glasgow und trotz Rückstands bis zur Nachspielzeit auf der Ersatzbank schmoren musste, ehe er noch für wenige Sekunden zum Einsatz kam.

Lothar Matthäus hatte danach von einer Demütigung gesprochen, Müller dies nach dem 4:0 gegen Frankfurt zurückgewiesen.

"Er kann einer Mannschaft unheimlich viel geben, auch und gerade in der Kabine", sagte Ex-Bundestrainer Jogi Löw bei der Premiere. "Von daher würde ich es mir wünschen, dass er weitermacht, aber er muss selber den Zeitpunkt rausfinden."

Müller uncoachbar? Löw: "Hat mich auch mal genervt"

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Thomas Müller will immer spielen

Allerdings zeigt die "Amazon" Doku, dass der Weltmeister von 2014 überhaupt nicht mit einer Rolle als Edelreservist und Stimmungsmacher abseits des Platzes zufrieden ist.

Zwar geht es als roter Faden des Films um die vergangene Saison unter Thomas Tuchel, doch an Müllers Einstellung, immer spielen zu wollen, wird sich auch unter Vincent Kompany nichts geändert haben.

Er sei nicht mehr im Alter, wo man auf seine Chancen lauere, sagt er im Film. Wettkampf und vor allem die damit verbundenen Emotionen seien für ihn nach wie vor wesentlich.

Müller dachte über Wechsel nach Saudi-Arabien nach

Daher werden auch Gespräche mit seinen Beratern aus dem Spätsommer 2023 gezeigt, wo wegen der mangelnden Chancen unter Tuchel über einen Wechsel nach Saudi-Arabien nachdenkt.

"Finanzstark sind die schon", erklärt Müller da. "Aber die Euro ist dann natürlich definitiv weg. Ich muss jetzt mal schauen, wie es mit dem Tuchel weitergeht."

Weil das Heim-Turnier aber sein großes Ziel war, entschied er sich damals gegen den Bayern-Abschied und schaffte den Sprung in den DFB-Kader, war aber bei der EM meist nur Ersatz.

Danach beendet er seine Laufbahn in der Nationalmannschaft und sinniert beim Golfspielen mit dem Vater darüber, was ihm ohne Fußball fehlen wird.

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Rummenigge über Müller: "Äußerst durchschnittlich"

"Irgendwann ist für jeden das letzte Mal der Ball gespielt", sagte der frühere Klubboss und ehemalige Nationalspieler Karl-Heinz Rummenigge dazu auf ran-Nachfrage: "Egal, ob das jetzt in diesem oder im nächsten Jahr der Fall wäre."

Müller: Kein Ersatz "für Adrenalin im Stadion"

Doch obwohl Müller kein Problem sieht, seinem Leben eine Struktur zu geben, fürchtet er offensichtlich die Zeit nach dem Karriereende, denn es gebe "keinen Ersatz für das Adrenalin im Stadion".

Das macht die anstehende Entscheidung über seine Zukunft für ihn offenbar so schwierig, weshalb er sich zumindest öffentlich nicht festgelegt hat.

Vielleicht will er wie im Vorjahr unter Tuchel noch abwarten, ob er im Saisonendspurt nicht doch noch eine wichtigere Rolle bei Bayern spielen wird.

Oder er verlässt München, macht aber noch als Profi in der Wüste oder in den USA weiter.

Seine Frau Lisa, die mehrfach im Film die permanente Beobachtung in der deutschen Öffentlichkeit beklagt, hätte sicher nichts gegen die relative Anonymität in den Staaten.

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Müller über Doku: Abschiedsgeschenk für die Fans?

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Hoeneß: "Müller kann fast jeden Job bei Bayern machen"

Hoeneß riet dem Publikumsliebling jedenfalls, nach dem endgültigen Ende "erstmal eine Pause zu machen, um Distanz zu bekommen".

Dann aber könne er jederzeit und in nahezu jeder Funktion wieder im Verein einsteigen, ergänzte er.

"Er ist ein Glücksfall für den FC Bayern. Thomas weiß genau, dass wir ihn gerne in irgendeiner Form behalten würden. Er ist in der Lage, fast jeden Job beim FC Bayern mit einer gewissen Anlaufzeit zu machen", meinte Hoeneß.

Ansonsten aber sieht der 73-Jährige auch ein ganz anderes Betätigungsfeld für Müller.

"Ich denke, unsere Politik könnte ein paar von diesen Typen gebrauchen. Denn genau das fehlt in unsere Gesellschaft", erklärte Hoeneß.

Und auf die Nachfrage "Also lieber aufhören und in die Politik?", antwortete Hoeneß:

"Ich glaube, Thomas könnte in der Politik große Karriere machen."

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