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ran Bundesliga Webshow

Toni Polster exklusiv: Warum er nie beim FC Bayern gelandet ist

  • Veröffentlicht: 27.11.2023
  • 18:23 Uhr
  • ran.de

In der ran Bundesliga Webshow spricht Kölns Stürmer-Legende Toni Polster über die Situation beim Effzeh, über die deutsche Nationalmannschaft und warum er nie beim FC Bayern gelandet ist.

Am Montag war die österreichische Torjäger-Legende Toni Polster zu Gast bei der ran Bundesliga Webshow. Dabei analysierte der heute 59-Jährige sie sportliche Situation bei "seinem" 1. FC Köln.

Er sprach aber auch über die Nationalmannschaft und plauderte aus dem Nähkästchen, warum er nie beim FC Bayern gelandet ist und warum er um drei Tore kämpft.

Toni Polster über...

... Österreichs Teamchef Ralf Rangnick: Er macht einen guten Job, er identifiziert sich voll und ganz mit der Mannschaft. Er liebt die Mannschaft, und sie folgt ihm und seinen Ideen von Fußball. Es ist schön zu sehen, wie wir gegen Deutschland gespielt haben. Das war eines unserer besten Spiele unter Rangnick.

... die Frage, ob Rangnick für den DFB besser gewesen wäre als Julian Nagelsmann: Das kann ich nicht beurteilen. Aber ich war von der deutschen Nationalmannschaft schwer enttäuscht. Es war klar, wie Österreich spielen wird. Aber scheinbar waren die Spieler vollkommen überrascht, dass wir den typischen RB-Fußball spielen. Sie fanden keine Lösung, und ich weiß nicht, warum nicht. Stattdessen haben die Deutschen so gespielt, wie wir es gerne haben wollten. Das war taktisch richtig schlecht.

... die DFB-Elf bei der EM: Ich bin davon überzeugt, dass die Deutschen ein gutes Turnier spielen werden. Meine Freunde halten mich für bekloppt und verrückt, weil die großen Spieler fehlen, die Ausnahmeerscheinungen. Vor allem in der Abwehr. Deutschland war immer bekannt für richtig gute Verteidiger und eine richtige gute Achse. Die scheint es nicht mehr zu geben. Hinten macht man große Fehler, dieses Konstrukt ist inzwischen sehr, sehr brüchig.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Spielplan

  • Der Tabellenstand

  • Schwere Vorwürfe nach Ausschreitungen in Frankfurt

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... die Situation beim Effzeh: Ich beobachte das mit großer Sorge. Neun Tore sind viel zu wenig. Wenn du keinen Torjäger hast, dann müssen sich mehrere Spieler die Tore aufteilen. Wenn das nicht passiert, hast du ein Problem. Der fehlende Torjäger ist das Problem des Effzeh. Dann läuft man der Musik hinterher.

... das Auseinanderfallen innerhalb einer Saison: Es ist nicht immer so einfach, weil das große Geld fehlt. Man darf sich nicht in Schulden stürzen, und dann verliert man ein, zwei Spieler, die herausragend waren. Das Geld für die Ausnahmeerscheinungen fehlt, und dann geht es sehr schnell. Ich hoffe, dass sie nicht zur Fahrstuhlmannschaft werden.

... das Standing von Steffen Baumgart: Man kennt ja das Geschäft. Man hat es bei Union Berlin gesehen. Wenn du einen Negativlauf hast, dann musst du als Trainer damit rechnen, dass du gehen musst.

... die Tatsache, dass er nie beim FC Bayern gespielt hat: Es ist eine lustige Geschichte. Ich habe mit Austria Wien vier Mal hintereinander gegen die Bayern gespielt, im Europapokal der Landesmeister. In den vier Spielen habe ich vier Tore gemacht. Lothar Matthäus und Andi Brehme haben immer gesagt: 'Der würde zu uns passen.' Ich glaube, dass ich gut zu den Bayern gepasst hätte und viele Tore hätte schießen können. Ich habe zu Udo Lattek mal gesagt: 'Du warst ein großartiger Trainer. Aber hättest du mich geholt, hättest du noch mehr Titel gewonnen.' Er hat geantwortet: 'Der Hoeneß wollte dich nicht.' Später habe ich dann mal zu Uli gesagt: 'Du bist ein großartiger Manager, aber du hast leider einen großen Fehler gemacht: Du hast mich nicht geholt.' Hat er gesagt: 'Ich wollte dich immer holen, aber der Lattek wollte dich nicht.' Dann habe ich gesagt: 'Ihr seid zwei Trottel'. (lacht) Damals hat ein Österreicher in Deutschland nichts gezählt. Wir waren Skifahrer. Als ich Erfolg hatte, habe ich aber die Türen für viele andere geöffnet.

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"Rückschläge werden kommen" - Polster zum Leverkusen-Lauf

... den Höhenflug von Bayer Leverkusen: Da muss man abwarten. Da werden noch Rückschläge kommen. Sie haben Lösungen und Schnelligkeit, sie sind taktisch sehr weit. Da hat sich Xabi Alonso sehr viel von Pep Guardiola abgeschaut. Wenn sie so weiterspielen, wird es auch für die Bayern schwer. Man muss sehen, wie sie einen Rückschlag verkraften, wenn er kommt. Unmöglich ist es nicht, die Qualität ist vorhanden.

... seine aktuelle Karriere: Ich bin Trainer in der 3. Liga bei der Wiener Viktoria. Ich habe eine riesige Freude, zu schauen, dass wir uns mit der Truppe weiterentwickeln. Ich habe sie in der 5. Liga übernommen und jetzt in der 3. Liga konsolidiert. Ich bin froh, dass ich immer noch einen Beliebtheitsgrad habe, der mir sagt, dass ich viel richtig gemacht habe. Ich selbst schnüre meine Schuhe aber nicht mehr. Das würde nicht positiv für mich ausfallen.

... seinen Kampf um drei Tore für die Nationalmannschaft: Es waren drei Spiele dabei mit drei Toren, bei denen der ÖFB gesagt hat, dass es inoffizielle Länderspiele waren. Diese drei Tore hätte ich gerne, weil es für mich normale Länderspiele waren. Ich habe das immer als ungerecht empfunden, und ein befreundeter Anwalt hält das auch für einen schlechten Witz. Wir werden jetzt um diese drei Tore kämpfen. Denn eigentlich habe ich 47 Tore geschossen. UEFA, ÖFB und FIFA schieben sich den Ball hin und her, und mein Anwalt wird jetzt versuchen, diesen gordischen Knoten aufzumachen.

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