Top 10: Die besten Jugendakademien Deutschlands
- Aktualisiert: 20.04.2017
- 10:06 Uhr
- ran.de / Mike Stiefelhagen
Gemessen an den Kadern dieser Saison: Welcher Verein betreibt die beste Jugend-Arbeit? Der Quantität nach stehen die Bayern nicht auf dem ersten Platz und der BVB ist in ganz anderen Sphären unterwegs. Wir haben eine Top-Ten zusammengestellt.
München - Der TSV 1860 München hat es geschafft: Die Relegation um den Erhalt in der Zweiten Liga gegen Holstein Kiel gewonnen.
Für den Verein war dies überlebenswichtig. Zu viel hängt am Verbleib im Bundesliga-Unterhaus. Insbesondere die Nachwuchsarbeit, mit der sich die Löwen in Deutschland einen Namen gemacht haben.
Zahlreiche Nationalspieler wie die Bender-Zwillinge oder Kevin Volland haben die Nachwuchsabteilungen der 60er durchlaufen. Als neuestes Beispiel dient U20-Nationalspieler Julian Weigl, der zu Borussia Dortmund wechselt.
Da stellt sich die Frage: Wer hat denn nun das beste Nachwuchszentrum in Deutschland?
ran.de hat unter festgelegten Kriterien eine Rangliste der besten zehn Ausbildungsstätten zusammengestellt.
Die Kriterien
Es wurden lediglich Spieler berücksichtigt, die in der Spielzeit 2014/2015 im Kader eines Erstligisten in Europa standen. Ausgenommen sind Ligen, die im internationalen Fußball nur wenig Relevanz haben. Des Weiteren wird nicht jeder Debütant gezählt.
Um einen Jugendspieler als "etabliert" zu betrachten, muss er in seiner Karriere mindestens zehn Spiele in der führenden Liga eines Landes absolviert haben. Es wird der Klub als "Ausbildungsverein" gewertet, bei dem der Kicker den Großteil seiner Jugend verbrachte. Sticht dort keine Akademie heraus, wird der Verein gezählt, bei dem der Spieler den endgültigen Durchbruch schaffte.
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Platz 10: 1. FC Köln (11 Spieler)
Mit elf ehemaligen Jugendspielern, die jetzt einen gültigen Vertrag in einer ersten Liga vorweisen können, belegen die "Domstädter" den zehnten Rang. Der bekannteste Schützling ist Lukas Podolski, der aktuell bei Arsenal einen Kontrakt besitzt.
Weitere Spieler aus Köln: Weiser (Bayern München), Uth (Heerenveen), Clemens (Schalke 04), Ndjeng (Hertha BSC), Zieler (Hannover 96) Horn, Kessler, Matuschyk, Gerhardt, Helmes (alle Köln).
Platz 9: SV Werder Bremen (12 Spieler)
Werders prominentester Jugendspieler der letzten Jahre: Max Kruse. Der Neuzugang des VfL Wolfsburg (Ablöse rund 12 Millionen Euro) spielte seit der A-Jugend in Bremen und durfte nach zwei Jahren als Bankwärmer der Profi-Mannschaft ablösefrei zu St. Pauli wechseln.
Weitere Spieler aus der Jugend: Hunt (Wolfsburg), Polenz (Brisbane Roar), Mielitz (Freiburg), C. Schulz (Hannover), Harnik (Stuttgart), Diekmeier (Hamburg) Brückner (Paderborn), Aycicek, Bargfrede, Wiedwald, Busch (alle Bremen).
Platz 8: Hamburger SV (13 Spieler)
Hätten die Hamburger den einen oder anderen Jugendspieler gehalten, so wäre die eigene Offensiv-Reihe stark besetzt. Aus der HSV-Jugend entstammen Eric-Maxim Choupo-Moting, Heung-Min Son, Sidney Sam und der amtierende Torschützenkönig Alexander Meier.
Weitere Jugendspieler: Mustafi (Valencia), Torun (Kasimpasa), Besic (Everton), R. Wolf, Sternberg, Öztunali (Bremen), Schahin (Mainz 05), Götz, Beister (beide HSV).
Platz 7: Borussia Mönchengladbach (14 Spieler)
Die "Fohlen" haben ihren Namen auch für ihre Jugend-Arbeit erhalten. So kommt beispielsweise der Torhüter des FC Barcelona, Marc-Andre ter Stegen, aus dem eigenen "Stall". Globetrotter und Ex-Nationalspieler Marko Marin verbrachte den wichtigsten Teil seiner Ausbildung ebenfalls in Gladbach.
Weitere Nachwuchsspieler vom Niederrhein: Sahan (Besiktas), Kirch (Dortmund), Polanski (Hoffenheim), Malli (Mainz 05), van den Bergh (Hertha BSC), Schlaudraff (Hannover), Jansen (HSV), Kachunga (Paderborn), Dorda (Westerlo), Korb, Herrmann, Jantschke (alle Gladbach).
Platz 6: SC Freiburg (15 Spieler)
Den Mega-Superstar haben sie zwar nicht ausgebildet, aber mit Matthias Ginter zumindest einen Weltmeister. Auch der für die italienische Nationalmannschaft nominierte Daniel Caligiuri stammt aus Freiburg. Ein weiteres Indiz für die herausragende Förderung der Jugend: Die Breisgauer sind fünfmaliger Gewinner des DFB-Junioren-Vereinpokals und damit Rekordsieger.
Aus der eigenen Jugend: Toprak (Leverkusen), Aogo (Schalke), Baumann (Hoffenheim), F. Roth (Altach), Flum (Frankfurt), Gouaida (Hamburg), Schwaab (Stuttgart), Schmid, Höhn, Höfler, Günter, Sorg, Riether (alle Freiburg).
Platz 5: Hertha BSC (16 Spieler)
Das stolzeste Produkt der Hauptstadt sind mit Sicherheit die Boateng-Brüder. Jerome Boateng ist einer der besten Innenverteidiger weltweit und auch Kevin-Prince Boateng hat schon die eine oder andere bemerkenswerte Station hinter sich gebracht. Auch in Berlin den Durchbruch vollbracht: HSV-Hoffnungsträger Pierre-Michel Lasogga.
Sonstige Spieler: Marx, I. Traore (Gladbach), Ebert (Sp. Moskau), Lukimya (Bremen), Salihovic (Hoffenheim), Philipp (Freiburg), Schmiedebach (Hannover) Madlung (Frankfurt), H. Mukhtar (Benfica Lissabon), Chinedu Ede (Famagusta), N. Schulz, Ben-Hatira, Brooks (alle Berlin).
Platz 4: TSV 1860 München (18 Spieler)
Der einzige Verein in der Top-Ten, der nicht aus der ersten Bundesliga stammt: Die Löwen haben zwar 18 Spieler erfolgreich ausgebildet. Würden diese alle noch bei den 60ern spielen, hätten die Münchner kaum um den Klassenerhalt in der Zweiten Liga zittern müssen.
Ebenfalls aus der Löwen-Jugend: M. Schäfer, Träsch (Wolfsburg), Aigner (Frankfurt), Saller, Baumgartlinger (Mainz 05), F. Johnson, Stranzl (Gladbach), Janker (Hertha BSC), D. Baier (Augsburg), Holebas (AS Rom), Strobl (Hoffenheim), B. Lauth (F. Budapest), D. Paljic (Perth), Leitner (Dortmund), Camdal (Galatasaray).
Platz 3: FC Bayern München (19 Spieler)
Was die Quantität betrifft, findet sich der Rekordmeister für seine Ansprüche "nur" auf dem dritten Platz wieder. Allerdings sind qualitativ Jugendspieler wie David Alaba, Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder Thomas Müller kaum zu übertreffen. In diesem Ranking stehen die Bayern jedoch nur knapp vor dem Rivalen 1860 München.
Aus der Bayern-Jugend: Feulner (Augsburg), S. Hofmann (Rapid Wien), L. Raeder (Vitoria Setubal), Ekici (Trabzonspor), Emre Can (Liverpool), Hummels (Dortmund), Kraft, S. Wagner (Hertha BSC), Niedermeier (Stuttgart), Grün (Wolfsburg), T. Kroos (Real Madrid), D. Contento (G. Bordeaux), Badstuber, Gaudino, Höjbjerg (alle Bayern)
Platz 2: VfB Stuttgart (20 Spieler)
Die Stuttgarter sind bekannt für ihre sagenumworbene Leistung in der Ausbildung von Jugendspielern. So kommen Mario Gomez, Sami Khedira oder Bernd Leno allesamt aus der Stadt am Neckar. Nichtsdestotrotz haben die Schwaben in den vergangenen paar Jahren sich den Schneid abkaufen lassen, was die Spitze dieser Rangliste betrifft.
Aus dem Stuttgarter Nachwuchszentrum: P. Bauer (CS Maritimo), Gnabry (Arsenal), Holzhauser (Austria Wien), Kuranyi (Dynamo Moskau), Bicakcic, Rudy, Beck (Hoffenheim), Karius (Mainz 05), Merkel (Udinese Calcio), Mandjeck (Erciyesspor), Miller (Hannover), Ulreich, Rüdiger, Baumgartl, Gentner, Didavi, Werner (alle Stuttgart)
Platz 1: FC Schalke 04 (21 Spieler)
Die "Knappenschmiede" hat einen großen Anteil daran, dass die Schalker Saison nicht noch schlimmer gelaufen ist. Und auch die A-Jugendmeisterschaft in dieser Saison bestätigt die Schalker Top-Position. Als sich das Lazarett mit Stammspielern füllte, rückten Nachwuchsspieler nach, die ihren Wert unter Beweis stellen konnten. Des Weiteren kommen Weltmeister Manuel Neuer und Mesut Özil auch aus Gelsenkirchen.
Sonstige Produkte von den "Königsblauen": Heimeroth (Gladbach), Pander (Hannover), Boenisch (Leverkusen), Bungert (Mainz 05), Zambrano (Frankfurt), Avdijaj (Sturm Graz), T. Brauer (SV Grödig), Baumjohann (Hertha BSC), M. Pourie (Sönderjyske), Wetklo, Fährmann, Wellenreuther, Ayhan, Matip, Höwedes, Sane, Meyer, Draxler, Kolasinac (alle Schalke)
BVB, Bayer 04 und Wolfsburg
Dortmund, Leverkusen und Wolfsburg gehören zur Spitze des deutschen Fußballs. In die Top-Ten der besten Jugendakademien haben sie es bemerkenswerterweise nicht geschafft.
Während Leverkusen noch auf dem elften Rang mit zehn Jugendspielern liegt, die derzeit in ersten Ligen aktiv sind, rangiert der BVB direkt dahinter auf dem zwölften Platz (9). Wolfsburg verpasst mit nur sechs Kickern aus den eigenen Reihen sogar die Top-20.
Von Mike Stiefelhagen