Neuer Trainer für Union Berlin
Union Berlin: Bjelica statt Raul - Fischer-Nachfolger gefunden
- Aktualisiert: 26.11.2023
- 13:49 Uhr
Union Berlin atmet nach dem späten Punktgewinn gegen den FC Augsburg auf und klärt nach kurzem Wirbel die Trainerfrage. Nenad Bjelica übernimmt.
Weltstar Raul in der Alten Försterei?
Dieses wilde Gerücht hielt sich wacker einige Stunden, doch statt eines "Galaktischen" setzt Union Berlin bei der Nachfolge von Erfolgstrainer Urs Fischer auf eine irdische Lösung.
Der frühere Bundesliga-Profi Nenad Bjelica soll die strauchelnden Köpenicker vor dem Abstieg retten. "Union ist ein sehr gut geführter Klub in einer der Top-Ligen in Europa. Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft aus einer schwierigen Phase herauszuführen und ihre Stärken wieder zur Geltung zu bringen", sagte Bjelica.
Der 52-Jährige kommt mit einer bunten Trainer-Vita, nach seinen Anfängen in Österreich trainierte er unter anderem Dinamo Zagreb und zuletzt Trabzonspor in der Türkei, wo er sich jedoch nur sechs Monate im Amt hielt.
"Ich bin überzeugt, dass Nenad Bjelica mit seiner langjährigen Erfahrung als Spieler und Trainer gut zu unserer Mannschaft passt. Wir werden alles daransetzen, die sportliche Situation zu verbessern und die Mission Klassenerhalt erfolgreich zu meistern", sagte Geschäftsführer Oliver Ruhnert.
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Marie-Louise Eta bleibt bei den Profis
Während der bisherige Interimstrainer Marco Grote zur U19 zurückkehrt, wird Bjelica von seinem Co-Trainer Danijel Jumic unterstützt. Auch Marie-Louise Eta, eigentlich Grotes Co-Trainerin in der Jugend, bleibt dem Profiteam erhalten, bis Sebastian Bönig aus seiner Auszeit zurückkommt. Zusammen mit diesem Team will Bjelica von seiner Mannschaft "gut organisierten, aktiven und dominanten Fußball sehen und Spieler, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen."
Die Personalie Bjelica stieß mitten hinein in die Spekulationen über eine spektakuläre Verpflichtung Rauls, nachdem der kicker den früheren Weltklasse-Stürmer von Real Madrid und Schalke 04 als heißen Kandidaten gehandelt hatte. Doch bleibt der 46-Jährige, der mit Real dreimal die Champions League gewann, weiterhin bei der U23 der Königlichen. Auch weitere Namen wie Oliver Glasner, Alfred Schreuder oder Bo Svensson waren aus dem Rennen.
Auf den neuen Trainer wartet nun eine schwierige Aufgabe, nachdem Union seit 15 Pflichtspielen ohne Sieg ist und auf einem Abstiegsplatz steht. Vor den harten Aufgaben in der Champions League bei Sporting Braga am Mittwoch (21 Uhr) und drei Tage später in der Liga beim FC Bayern schöpften die Unioner mit dem 1:1 (0:1) gegen den FC Augsburg etwas Hoffnung auf der Mission Klassenerhalt - und dies unter Grote und Eta.
"Der erste Schritt ist getan und der Richtung muss und wird es weitergehen", sagte Grote, der am Samstagnachmittag noch davon ausging, "dass wir das Spiel gegen Braga auch begleiten".
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Das Wichtigste in Kürze zu Union Berlin
Fischer hinterlässt große Fußstapfen
In Portugal kann Union mit einem Sieg seine Chance auf die Europa League wahren, nachdem das Achtelfinale der Königsklasse bereits verpasst wurde. "Wir wollen den Schwung jetzt mitnehmen", sagte Kevin Volland, der Union mit seinem späten Tor in der 88. Minute den Punkt gegen Augsburg rettete.
In diesem Moment, als der Ball ins Netz rauschte, explodierte das Stadion An der Alten Försterei. Nach neun Liga-Pleiten in Folge wurde aus Frust in Sekundenbruchteilen pure Erleichterung.
Und ein bisschen widmeten die Spieler diesen Moment ihrem Ex-Trainer Urs Fischer. Der Punkt, so Robin Gosens in der ARD, "war auch noch für Urs heute."
Der Geist des Schweizers war beim ersten Spiel nach der einvernehmlichen Trennung am 15. November im Stadion allgegenwärtig, die Fans dankten ihm mit einer eindrucksvollen Choreo. "Letztlich haben wir die Tugenden auf den Platz gebracht", so Gosens, "die er der Mannschaft über die Jahre eingetrichtert hat."
Fischers Fußstapfen in Köpenick werden schwer zu füllen sein.