Bundesliga
Union Berlin vs. VfL Bochum: Feuerzeug-Eklat - wie geht es weiter? Verfahren und mögliche Strafen
Bundesligist Union Berlin muss nach dem Skandalspiel gegen den VfL Bochum mit empfindlichen Strafen rechnen. ran beantwortet alle wichtigen Fragen zum Skandal von Berlin.
Diese Partie hat ein Nachspiel.
Nach dem Feuerzeugwurf gegen Patrick Drewes bei der Begegnung des 14. Bundesliga-Spieltags zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum ist klar, dass sich nun Justiziare mit den Vorkommnissen beschäftigen werden.
Und fest steht auch: Es wird Konsequenzen geben.
Wie die ausfallen, muss sich aber noch zeigen. Möglich ist einiges. Doch was genau? Und wie geht es konkret weiter? Und gibt es Präzedenzfälle?
ran beantwortet die wichtigsten Fragen zum Skandalspiel.
Union Berlin - VfL Bochum: Was ist passiert?
Am Samstag wurde im Rahmen des 14. Spieltags die Partie zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum beim Stand von 1:1 in der Nachspielzeit fast eine halbe Stunde lang unterbrochen, nachdem VfL-Keeper Patrick Drewes aus dem Union-Block von einem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde.
Das Wichtigste in Kürze
Das Spiel wurde anschließend mit einem Nichtangriffspakt zu Ende geführt. "Aus unserer Sicht hätte der Schiedsrichter das Spiel abbrechen müssen, das ist nicht geschehen. Aus diesem Grund haben wir unter Protest das Spiel zu Ende gebracht und werden am Montag Einspruch einlegen", sagte Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig.
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Union Berlin - VfL Bochum: Wie geht es jetzt weiter?
Laut der Rechts- und Verfahrensordnung des Deutschen Fußball-Bundes muss innerhalb von zwei Tagen nach dem betroffenen Spieltag ein Einspruch gegen die Wertung des Spiels schriftlich begründet eingereicht werden. Dazu muss der VfL innerhalb der Einspruchsfrist eine Gebühr von 500 Euro an den DFB zahlen.
In der Rechts- und Verfahrensordnung wird für einen Einspruch folgender Grund angeführt: "Schwächung der eigenen Mannschaft durch einen während des Spiels eingetretenen Umstand, der unabwendbar war und nicht mit dem Spiel und einer dabei erlittenen Verletzung im Zusammenhang steht."
Das war am Samstag der Fall, da Drewes nicht weiterspielen konnte und nach dem Spiel in ein Krankenhaus gebracht wurde.
Union Berlin - VfL Bochum: Was droht den Gastgebern?
Nach Paragraph 9a der Rechts- und Verfahrensordnung trägt Union als Gastgeber die Verantwortung für das Verhalten seiner Fans im Stadion. Dem Hauptstadtklub drohen daher einige Sanktionen.
Neben einer Niederlage am Grünen Tisch könnte es auch eine Geldstrafe sowie ein Teil- oder Komplettausschluss von Fans geben. Sollte der DFB den Vorfall als besonders schwer einstufen, kann es auch zu einem Punktabzug kommen.
Auch lediglich eine Verwarnung mit der Auflage, die Sicherheitsmaßnahmen im Stadion deutlich zu erhöhen, ist möglich.
Union Berlin - VfL Bochum: Gibt es ähnliche Fälle?
Ja, kurioserweise ebenfalls mit VfL-Beteiligung. 2022 hatte ein Zuschauer aus dem VfL-Block einen gefüllten Bierbecher aufs Feld geworfen, der Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann am Kopf traf.
Die Partie gegen Borussia Mönchengladbach war in der zweiten Halbzeit beim Stand von 0:2 abgebrochen und hinterher für die Fohlen gewertet worden.
Der DFB verurteile den VfL zudem zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro. Ein Drittel der Summe durfte der Klub für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen nutzen.
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Union Berlin - VfL Bochum: Was droht dem Täter?
Wahrscheinlich ist es, dass ein ziviles Gericht ein Ermittlungsverfahren gegen den mutmaßlichen Täter einleitet.
Im Fall aus 2022 verhängte das Amtsgericht Bochum eine Geldstrafe von 3200 Euro. Zudem musste er dem Schiedsrichter-Assistenten 800 Euro zahlen. Der VfL machte seinen Anspruch auf Schadensersatz geltend und ließ sich einen Teil der Strafe vom Täter erstatten.
Der Täter beim Spiel vom Samstag wurde laut Klub-Angaben unmittelbar nach dem Spiel von den Behörden im Block ausfindig gemacht und verhaftet.
Der Verein hat Anzeige erstattet.
Union Berlin - VfL Bochum: Wie geht es Patrick Drewes?
Besser. Er hatte nach dem Spiel über Kopfschmerzen und Übelkeit geklagt. In einem Berliner Krankenhaus wurde aber eine Gehirnerschütterung ausgeschlossen.
Wann er wieder in das Training einsteigt, ist unklar.