Bundesliga
Diskussionen um den VAR: Trainer um Marco Rose fordern wohl Entmachtung
- Veröffentlicht: 16.10.2023
- 10:16 Uhr
- Chris Lugert
Der Videobeweis sorgt im Fußball weiter für große Diskussionen. Eine Gruppe um Leipzigs Trainer Marco Rose fordert nun offenbar eine drastische Entmachtung des VAR.
Von Chris Lugert
Auch mehr als sechs Jahre nach Einführung des Video Assistant Referees (VAR) in Deutschland spaltet das als Hilfsmittel gedachte Element die Fanszenen. Größter Kritikpunkt: Der VAR beschränke sich nicht auf seine eigentliche Rolle bei klaren Fehlentscheidungen, sondern greife zu oft auch bei strittigen Entscheidungen ein.
Nun kommt es in der Bundesliga offenbar zu einem Aufstand gegen die aktuelle Praxis rund um den "Kölner Keller". Wie die "Bild" berichtet, kam es in der vergangenen Woche zu einem Treffen des "Bundes deutscher Fußballlehrer", bei dem sich eine Gruppe unter Führung von Leipzigs Trainer Marco Rose für eine deutliche Beschränkung der Befugnisse des VAR ausgesprochen haben soll.
Demnach sollen nur noch objektiv messbare Entscheidungen überprüft werden, konkret soll der Videoassistent nach Vorstellung der Gruppe künftig nur noch bei Abseits und der Frage, ob der Ball bei einem Torschuss hinter der Linie ist, eingreifen.
"Ich bin grundsätzlich ein Freund des VAR, so wie er ursprünglich gedacht war. Jetzt wird der zu Deutsch, zu präzise interpretiert. Keine Fehler machen. Das Spiel wird dadurch aber völlig zersägt und in dieser Form unzumutbar", sagte etwa der ehemalige "ZDF"-Kommentator Bela Rethy bei "Bild TV".
Das Wichtigste zur Bundesliga
Chancen auf Erfolg haben die Pläne allerdings kaum. "Es gibt internationale Vorgaben für den VAR. Da kann nicht jeder Nationalverband sein eigenes Ding machen", sagte DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich der "Bild".
Eine Abschaffung des VAR, wie sie von einigen Seiten gefordert wird, sei "kein Thema. Natürlich bemühen wir uns um Verbesserungen. Aber man wird nie das Niveau erreichen, dass alle zufrieden sind", stellte er klar.