Relegation
VfL Bochum - Nach Klassenerhalt: Andreas Luthe beendet seine Karriere
Nach dem dramatischen Klassenerhalt in der Relegation hat Andreas Luthe seine Karriere für beendet erklärt.
"Das war mein letztes Spiel im Profifußball, wenn man das so sieht, das ist auch nichts mehr für mein Herz", sagte der Torhüter des VfL Bochum nach dem Rückspiel bei Fortuna Düsseldorf am ran-Mikrofon: "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um aufzuhören - bei meinem Verein."
Der 37-Jährige war im Januar vom 1. FC Kaiserslautern zum VfL zurückgekehrt, er sollte zunächst Vertreter des Stammtorhüters Manuel Riemann sein.
Doch zur Relegation tauschte der VfL den Keeper aus, Riemann wurde nicht berücksichtigt, Luthe rückte ins Tor. Beim Hinspiel hatte der VfL ein 0:3 kassiert, doch diese Hypothek glich der Bundesligist im Rückspiel aus. Im Elfmeterschießen parierte Luthe dann einen Düsseldorfer Versuch, am Ende stand ein 6:5 für den VfL und damit der Klassenerhalt.
"Heute werden wir gebührend feiern und die Nacht zum Tag machen", kündigte Luthe an. Sein Vertrag läuft Ende Juni aus. Er hatte bereits in der Jugend für den VfL gespielt, war dann zum FC Augsburg gewechselt. Über die Stationen Union Berlin und Kaiserslautern kehrte er schließlich zum VfL zurück - und wurde spät noch zum Helden.
Die weiteren Stimmen (alle bei ran):
Keven Schlotterbeck
... über das Spiel: "Im Endeffekt haben wir heute eine wirklich gute Leistung gezeigt und Düsseldorf das Leben schwer gemacht. In der heutigen Zeit, mit Social Media und allem bekommt man so viel ab, das gehört dazu. Aber darum gehen jetzt liebe Grüße raus, wir haben es doch noch geschafft."
... über seine Eltern, die derzeit im Urlaub sind: "Sie wären heute da gewesen, aber so ist es. Jetzt sind sie auf Ischia, eine schöne Insel. Aber es wäre schöner gewesen, wenn sie hier gewesen wären. Aber wenn man zu viel bucht, ist man selbst Schuld."
... über seinen Bruder Nico und das BVB-Finale: "Jeder weiß: Wir sind dick und dünn, ich wohne gerade auch bei ihm. Jetzt können wir feiern und am Freitag gehts dann nach London, um dem kleinen Bruder die Daumen zu drücken."
Kevin Stöger:
"Es ist unbeschreiblich. Einfach unfassbar geil. Ich glaube, es war nicht einfach in den letzten Tagen. Es wurde viel auf uns draufgehauen, aber der interne Kreis hat bewiesen, dass wir Kampfgeist und Qualität haben. Wir haben für Stadt und Verein gekämpft. Wir sind verdient in der Liga geblieben."
"Wir haben jetzt bewiesen, dass auch die Relegation Spaß machen kann. Wir haben zwar weniger Urlaub gehabt, aber das nimmt jeder in Kauf. Vielleicht hängen wir ja ein paar Tage mehr dran."
Stöger nach Klassenerhalt: Der interne Kreis hat es bewiesen
Maximilian Wittek:
"Wir haben von Anfang an dran geglaubt. Schon vor dem Spiel. Wir sind mit dem klaren Ziel hergefahren und unser Motto war: Wir haben gegen Union drei Tore in einer Halbzeit geschossen, wir haben gegen Hoffenheim drei Tore in einer Halbzeit geschossen - warum nicht auch in Düsseldorf."
Daniel Thioune:
„Die Fallhöhe nach diesem 3:0 im Hinspiel war schon sehr groß. Wir wähnten uns sicherlich noch nicht in der ersten Liga, aber es hatte uns ein Gefühl der Stärke vermittelt. [...] Ich glaube, dass wir heute defintiv die drei Tore schlechter waren, als Bochum und verdientermaßen das Spiel verloren haben. Die Mannschaft wirkte nach den Gegentoren schon ein wenig gelähmt. Aber die Jungs haben es nicht verdient, was gerade in uns vorgeht. Es ist schwer, sehr viel Leere und die Trauer, dass wir es nicht geschafft haben, erdrückt.