Fußball Bundesliga
Vorbild NFL: Oliver Kahn findet Playoffs in der Bundesliga "spannend"
- Aktualisiert: 10.02.2022
- 14:03 Uhr
- ran.de / Oliver Jensen
Oliver Kahn und der FC Bayern München können sich Playoffs in der Bundesliga vorstellen. Doch es gibt auch Widerstand in der Bundesliga. Die DFL schließt die Einführung von Playoffs zumindest nicht aus.
München – Während in der NFL mit dem Super Bowl (am Sonntag live auf ProSieben und ran.de) das Endspiel im American Football bevorsteht, wird auch in der Bundesliga über eine mögliche Einführung von Playoffs diskutiert.
"Ich finde es spannend, über neue Modelle wie Playoffs für die Bundesliga nachzudenken", sagte Oliver Kahn, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, im Rahmen einer ligaweiten "kicker"-Umfrage. "Auch in der Champions League greift ab 2024 ja ein neues Format, von dem wir uns viel versprechen."
Kahn hat auch bereits eine Vorstellung davon, wie die Playoffs der Bundesliga aussehen könnten. "Ein Modus in der Bundesliga mit Halbfinale und Finale würde Spannung für die Fans bedeuten. Es macht also Sinn, so einen Gedanken durchzuspielen. Wir beim FC Bayern sind für neue Ideen immer offen."
Hans-Joachim Watzke: "Es darf keine Denkverbote geben"
Auch Hans-Joachim Watzke, der Geschäftsführer von Borussia Dortmund und Aufsichtsratschef der DFL, zeigt sich der Idee gegenüber mittlerweile offener: "Dass ich nie ein Freund von Playoffs war, ist bekannt. Aber es darf unter Berücksichtigung der jeweiligen Gesamtsituation mit Blick auf die Spielmodi keine grundsätzlichen Denkverbote geben."
Doch nicht alle Befragten sind von der Idee angetan. Rudi Völler, der Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, sagte: "Ein völlig falscher Ansatz, ich bin absolut dagegen."
Auch Sebastian Schindzielorz, der Vorstand Sport vom VfL Bochum, sprach sich dagegen aus: "Der VfL begreift Fußball als Volkssport, wie er war und wie er sein sollte."
Die Fanvereinigung "Unsere Kurve" sprach sich gegenüber dem SID ebenfalls gegen die Einführung von Playoffs aus: "Es ist bezeichnend, dass über ein neues Spielformat gesprochen wird, anstatt die tatsächlichen Probleme anzugehen, die zu einem fehlenden Wettbewerb an der Spitze führen. Wir brauchen keine neuen Formate und Wettbewerbe, die durch noch mehr Vermarktung mehr Geld in den Fußball spülen."
Auch zahlreiche Trainer können Play-offs kaum etwas abgewinnen. "Wäre es jedes Jahr eng, würden wir uns mit keinem Wort darüber unterhalten, weil wir alle diesen reinen Wettbewerb besser finden", äußerte Bo Svensson vom FSV Mainz 05. Ähnlich argumentieren Christian Streich (SC Freiburg) und Adi Hütter (Borussia Mönchengladbach).
"Ich kann die Gedanken nachvollziehen, wie man die Liga attraktiver machen will", sagte Streich: "Aber ich finde es, so wie es ist, am gerechtesten und mit der größten Aussagekraft." Hütter wirft die Frage auf, ob es "fair ist", wenn der "Vierte, der möglicherweise schon 15 Punkte hinter dem Ersten ist, die Chance hat, Meister zu werden."
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Die DFL möchte mit den Klubs über den Spielmodus diskutieren
Die DFL selbst erklärte gegenüber dem kicker: "Es gibt in der Liga unterschiedliche Ideen mit Blick auf den Spielmodus, die aber aktuell weit von einem Beschluss und erst recht einer Umsetzung entfernt sind." Grundsätzlich würde man aber den Diskussionsprozess mit offenem Ausgang "vorbereiten und in den kommenden Monaten mit den Klubs führen."
Die neue DFL-Chefin zeigte sich der Idee gegenüber bereits aufgeschlossen. "Es gibt für mich keine heiligen Kühe", hatte Donata Hopfen der Bild am Sonntag gesagt: "Wenn uns Playoffs helfen, dann reden wir über Playoffs." Ein neuer Modus wäre aufgrund der Rechtevergaben frühestens ab der Saison 2025/26 möglich.
Ein Endspiel um die deutsche Fußball-Meisterschaft wäre nicht gänzlich neu. Das letzte Finale fand 1963 statt, bevor die Fußball-Bundesliga eingeführt wurde.
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