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FC Bayern München in der Krise

Zwei Gesichter: Die Analyse der Sagnol-Bayern

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:13 Uhr
  • ran.de / Andreas Buchmann
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© imago/Bernd König

Die Ansage war eindeutig: "Ich erwarte ganz klar eine Reaktion der Mannschaft", forderte Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic vor der Partie bei Hertha BSC. Wer jetzt einen klaren Sieg erwartet hat, sieht sich getäuscht. Die Analyse eines ungewöhnlichen Bayern-Spiels.

Berlin - Der FC Bayern liefert im ersten Spiel nach Ancelotti eine ziemlich durchwachsene Vorstellung ab. Oder mit den Worten von Thomas Müller: "Wir liefern nicht das ab, was von uns erwartet wird." ran.de sagt, was gut gelaufen ist und wo noch viel Verbesserungsbedarf herrscht.

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Positiv: Das mannschaftstaktische Verhalten in der ersten Hälfte

In den ersten 45 Minuten ist gut zu erkennen, dass die Bayern-Spieler die Forderung ihres Sportdirektors umsetzen wollen. Das Team steht größtenteils kompakt und schiebt geschlossen nach vorne und hinten. Dieses Verhalten war zuletzt nicht selbstverständlich. Oft liefen nur drei, vier Spieler nach einer Balleroberung mit nach vorne, der Rest wünschte viel Glück.

Auch die Defensive steht zunächst gut. Das liegt größtenteils an der Aufstellung von Javi Martinez. Mit ihm kommt ein Spieler auf der Sechs zum Einsatz, der eindeutig eine defensive Ausrichtung hat und sich nicht als verkappter Achter zwischen den Strafräumen hin- und herbewegen will. Das läuft zunächst sehr gut. Der Spanier erobert durch geschicktes Zweikampfverhalten viele Bälle.

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Positiv: Das Aufbauspiel

Auffällig ist der Versuch, den Ball schnell nach vorne zu spielen. Vor allem Jerome Boateng fällt hier positiv auf.

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Negativ: Die Disziplin

Vier Minuten nach Wiederanpfiff fällt das 2:0 - zum berühmten psychologisch wichtigen Zeitpunkt. Doch was macht Bayern? Benimmt sich nicht wie ein Spitzenteam und kassiert binnen acht Minuten den Ausgleich. Die Abstände zwischen Verteidigung und Mittelfeld stimmen plötzlich nicht mehr und die Abwehr verfällt in totale Hektik. Bezeichnend, wie sich Kimmich und Boateng beim Haraguchi-Solo vor dem 1:2 beinahe umrennen.
Willy Sagnol fordert deshalb nach dem Spiel: "Wir müssen mit mehr Konzentration und Disziplin spielen, dafür haben wir schwer bezahlt. Ohne Konzentration sind wir nicht mehr die stärkste Mannschaft Deutschlands."

Egal, wer der neue Bayern-Trainer wird: Seine größte Aufgabe wird sein, dass der FC Bayern wieder eine 90 Minuten konzentrierte Mannschaft aufs Feld schickt, die füreinander arbeitet.

Negativ: Defensiv-Verhalten in Hälfte zwei

Sowohl Linksverteidiger Alaba als auch Rechtsverteidiger Kimmich rücken immer wieder nach innen und stehen sehr hoch. Dadurch ermöglichen sie dem Gegner viele Spielzüge über die Außen. Wenn dann auch noch der eine nicht für den anderen arbeitet, entstehen die Gegentore fast zwangsläufig.

Oft scheint es, als wolle der FC Bayern wieder Pep-Fußball spielen - aber ohne vorher das nötige Positionsspiel trainiert zu haben.

Hier muss der künftige Bayern-Trainer dringend für Stabilität sorgen.

Ob Tuchel, Nagelsmann, Scholl, Sagnol oder der große Unbekannte - es wartet überraschend viel Arbeit auf den neuen Bayern-Trainer.

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