Borussia Dortmund vs. Real Madrid: Die Schlüsselduelle im Finale der Champions League
BVB ohne Chance? Die Schlüsselduelle gegen Real
Borussia Dortmund hat auf dem Papier keine Chance im Finale der Champions League gegen Real Madrid - und genau die müssen sie nutzen. ran zeigt die Schlüsselduelle, auf die es vermutlich ankommen wird.
Gregor Kobel vs. Andriy Lunin/Thibaut Courtois
Wer bei Real Madrid im Tor stehen wird, ist derzeit unklar. Carlo Ancelotti erklärte jüngst, dass seine Entscheidung noch nicht gefallen sei. Klar ist: Beide haben den Königlichen bereits Spiele gewonnen. Lunin spielt eine starke Saison, zeigte unter anderem gegen Manchester City, was er draufhat. Courtois überragte 2022 im Finale gegen Liverpool.
Gregor Kobel vs. Andriy Lunin/Thibaut Courtois
Für Kobel ist es das erste Spiel in dieser Größenordnung. Verstecken muss sich der Schweizer aber keinesfalls. Auch er hat in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass er dem BVB Spiele gewinnen kann, die er aus statistischer Perspektive nicht hätte gewinnen dürfen. Beide Teams tendieren zu defensiven Fehlern. Umso wichtiger sind die Torhüter.
Mats Hummels vs. Vinicius Junior und Rodrygo
An Erfahrung mangelt es Hummels gewiss nicht - dafür aber ganz sicher an Tempo. Ausgerechnet davon haben Rodrygo und Vinicius Junior eine Menge. Wie vor allem Vinicius Junior die FCB-Abwehr mitunter herspielte, war beeindruckend. Der Brasilianer lockt seine Gegenspieler gern heraus, um dann in die Tiefe zu gehen - wie im Hinspiel gegen Minjae Kim.
Mats Hummels vs. Vinicius Junior und Rodrygo
Auch Rodrygo ist sehr flink auf den Beinen und sucht stets die Schnittstellen in der gegnerischen Abwehr. Natürlich wird Hummels nicht allein gefordert sein. Auch Nico Schlotterbeck und die Außenverteidiger müssen wachsam sein. Doch es ist wahrscheinlich, dass Ancelotti darauf aus ist, Laufduelle gegen den Weltmeister von 2014 zu erzwingen.
Mats Hummels vs. Vinicius Junior und Rodrygo
Doch Tempo ist natürlich nicht alles. So naiv wie Kim wird sich Hummels vermutlich nicht anstellen. Gefühlt hat der 35-Jährige in seiner Karriere bereits jede Situation erlebt. Dass er sowohl ein WM-Finale als auch ein Champions-League-Finale gespielt hat, wird der gesamten Defensive des BVB helfen. Performt er gut, hat Dortmund gute Karten.
Ian Maatsen vs. Federico Valverde
Real Madrid wird voraussichtlich versuchen, dem BVB im Aufbauspiel Probleme zu bereiten. So wie es Stadtrivale Atlético beispielsweise in vielen Phasen erfolgreich getan hat. Gut möglich, dass sich Rodrygo und Vinicius Junior um die Innenverteidiger kümmern, während sich die vier Mittelfeldspieler auf das BVB-Mittelfeld konzentrieren.
Ian Maatsen vs. Federico Valverde
Hier kommt Maatsen ins Spiel, obwohl er Außenverteidiger ist. Halbrechts ist bei Real mit Valverde zu rechnen. Maatsen tendiert dazu, das Zentrum zu überladen und mit seinen einrückenden Bewegungen eine Option für die Befreiung aus Drucksituationen zu bieten. Der Niederländer ist technisch stark und hat eine gute Übersicht.
Emre Can und Marcel Sabitzer vs. Jude Bellingham
Bellingham ist der Dreh- und Angelpunkt in der Offensive von Real Madrid. Can und Sabitzer werden defensiv auch deshalb gefordert sein, weil der Engländer viel zwischen den Linien unterwegs ist. Es wird darum gehen, ihn nicht in die vertikalen Läufe kommen zu lassen und möglichst schnell auf seinen Füßen zu stehen.
Julian Brandt und Niclas Füllkrug vs. Toni Kroos
Wenn Bellingham der hohe Dreh- und Angelpunkt ist, ist Kroos der tiefe. Gegen den FC Bayern hat er abermals bewiesen, dass er den Rhythmus eines Spiels diktieren kann. Für den BVB wird es extrem schwer, seinen Aktionsradius einzuschränken. Zumal Dortmund nicht sehr hoch pressen wird. Man wird eher aus einer tieferen Formation heraus agieren wollen.
Julian Brandt und Niclas Füllkrug vs. Toni Kroos
Hier kommen aber Brandt und Füllkrug ins Spiel. Die beiden werden wohl in der offensiven Zentrale des BVB auflaufen. Damit ist es ihre Aufgabe, Kroos immer mal wieder zu stressen und zumindest zu versuchen, seine Optionen einzuschränken. Je cleverer die beiden sich positionieren, desto schwieriger wird es für den 34-Jährigen.
Jadon Sancho und Julian Brandt vs. Dani Carvajal und Nacho
Kommt der BVB in gute Angriffssituationen, könnte es ein Mittel sein, Sancho möglichst viel Raum auf dem linken Flügel zu verschaffen. Dort spielt mit Carvajal zwar ein theoretisch defensivstarker Außenverteidiger, doch der Spanier ist auch viel in die Offensivarbeit eingebunden. Kommt Sancho an ihm vorbei, wartet voraussichtlich Nacho.
Jadon Sancho und Julian Brandt vs. Dani Carvajal und Nacho
Dass Nacho mit Tempo seine Schwierigkeiten hat, war in den vergangenen Monaten immer mal wieder zu beobachten. Damit Sancho bestmöglich in diese Situationen kommt, wird er Unterstützung von Brandt benötigen. Der 28-Jährige hat eine hohe Spielintelligenz und ist gut darin, seinen Mitspielern Räume zu öffnen. Das Mittel zum Torerfolg?
Niclas Füllkrug vs. Antonio Rüdiger
Im Zentrum wird sich wohl Rüdiger um Füllkrug kümmern. Der Innenverteidiger hat bereits Erling Haaland und auch Harry Kane zur Verzweiflung bringen können. Es ist absehbar, dass auch der BVB-Stürmer eine schwere Zeit haben wird. Umso wichtiger ist es, dass er den Fokus nicht verliert und geduldig auf seine Aktionen wartet. Verliert er die Nerven, wäre das fatal.
Edin Terzic vs. Carlo Ancelotti
Natürlich spielen auch die beiden Trainer eine große Rolle. Ancelotti hat die stärkere Bank und kann zudem auf immense Erfahrung zurückgreifen. Der Italiener bestritt als Spieler und als Trainer mehrere Finals, weiß genau, worauf es ankommt. Seine Ruhe und Geduld könnte am Ende ein Faktor sein.
Edin Terzic vs. Carlo Ancelotti
Terzic wiederum ist gut darin, sein Team in großen Spielen auf einen Gegner einzustellen. Immer wieder hat der BVB unter ihm überraschen können - auch Spieler, die nicht über die höchste individuelle Qualität verfügten, wuchsen über sich hinaus. Terzics Schwäche hingegen ist das Ingame-Coaching. Seine taktischen und personellen Wechsel gehen oft nicht auf.
Die Fans
Natürlich wird auch die Atmosphäre eine Rolle spielen. Hier hat der BVB vielleicht die größten Vorteile. Zwar ist zu erwarten, dass das Stadion ungefähr gleichmäßig aufgeteilt sein wird, doch während es für die Real-Fans das x-te Champions-League-Finale ist, ist es für Dortmund ein Ereignis, das nicht allzu oft vorkommt.
Die Fans
Schaffen die BVB-Fans es, ihre Emotionen und ihre Gefühle lautstark auf die Mannschaft zu übertragen, geht vielleicht etwas. Auch wenn der Gegner übermächtig scheint und die Chancen auf dem Papier eher schlecht stehen.