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Großer Sport ohne Seele: Lehren aus den Viertelfinals der Champions League in Lissabon

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                <strong>Champions League: Die Lehren aus dem Viertelfinale</strong><br>
                Mit den Viertelfinal-Partien ist die Champions League mit Licht und Schatten in ihr noch nie dagewesenes Finalturnier in Lissabon gestartet. Während auf dem Platz großer Sport geboten wurde, versprüht selbst die Regionalliga auf den Rängen mehr Wettkampf-Flair. ran.de zeigt die Lehren aus den ersten vier Spielen in Portugals Hauptstadt.
© imago

Champions League: Die Lehren aus dem Viertelfinale
Mit den Viertelfinal-Partien ist die Champions League mit Licht und Schatten in ihr noch nie dagewesenes Finalturnier in Lissabon gestartet. Während auf dem Platz großer Sport geboten wurde, versprüht selbst die Regionalliga auf den Rängen mehr Wettkampf-Flair. ran.de zeigt die Lehren aus den ersten vier Spielen in Portugals Hauptstadt.


                <strong>Der Modus sorgt für Spannung</strong><br>
                Vor dem Start des Finalturniers gab es die Befürchtung, dass der Wegfall von Hin- und Rückspiel langweilige Partien mit defensiv eingestellten Teams zur Folge hätte. Doch die Viertelfinals boten Tore satt: In jedem Spiel fielen mindestens drei Treffer. Der Schnitt lag - natürlich nicht zuletzt dank der Bayern - bei fünf Toren pro Partie. Und: Mit dem Einzelspielmodus ist die müßige Diskussion über Sinn und Unsinn der Auswärtstorregel hinfällig.
© 2020 Getty Images

Der Modus sorgt für Spannung
Vor dem Start des Finalturniers gab es die Befürchtung, dass der Wegfall von Hin- und Rückspiel langweilige Partien mit defensiv eingestellten Teams zur Folge hätte. Doch die Viertelfinals boten Tore satt: In jedem Spiel fielen mindestens drei Treffer. Der Schnitt lag - natürlich nicht zuletzt dank der Bayern - bei fünf Toren pro Partie. Und: Mit dem Einzelspielmodus ist die müßige Diskussion über Sinn und Unsinn der Auswärtstorregel hinfällig.


                <strong>Ohne Fans gibt es trotz Drama kaum Emotionen</strong><br>
                In den vergangenen drei Monaten haben wir uns an leere Stadien und Trainingsatmosphäre bei Fußballspielen gewöhnen müssen. Doch das Finalturnier mit seinen Do-or-Die-Spielen zeigt deutlich wie nie, wie sehr die Fans fehlen. Ob nach einer Sensation wie von Lyon gegen Manchester City oder dem Jahrhundertsieg von Bayern gegen Barca: Wo Fans sonst die Emotionen verstärken - wer erinnert sich nicht die Bilder der brasilianischen Fans beim 1:7 gegen Deutschland - erdrückt nun gähnende Leere das Flair. Da kommt sogar in der gerade gestarteten Regionalliga mit wenigen hundert zugelassenen Zuschauern im Stadion mehr Emotion auf.
© 2020 Pool

Ohne Fans gibt es trotz Drama kaum Emotionen
In den vergangenen drei Monaten haben wir uns an leere Stadien und Trainingsatmosphäre bei Fußballspielen gewöhnen müssen. Doch das Finalturnier mit seinen Do-or-Die-Spielen zeigt deutlich wie nie, wie sehr die Fans fehlen. Ob nach einer Sensation wie von Lyon gegen Manchester City oder dem Jahrhundertsieg von Bayern gegen Barca: Wo Fans sonst die Emotionen verstärken - wer erinnert sich nicht die Bilder der brasilianischen Fans beim 1:7 gegen Deutschland - erdrückt nun gähnende Leere das Flair. Da kommt sogar in der gerade gestarteten Regionalliga mit wenigen hundert zugelassenen Zuschauern im Stadion mehr Emotion auf.


                <strong>Teams mit kürzerer Pause sind raus</strong><br>
                Erstmals seit 1991 findet das Halbfinale der Champions League ohne ein Team aus Spanien, England oder Italien statt. Besonders auffällig: In allen vier Viertelfinals setzten sich die Teams durch, die im Juli keinen Ligabetrieb mehr hatten. Die Bundesligisten hatten seit Ende Juni Pause. In Frankreich war die Saison sogar bereits Ende April abgebrochen worden. Lediglich PSG hatte zwei Pokalfinals zu absolvieren.
© 2020 Pool

Teams mit kürzerer Pause sind raus
Erstmals seit 1991 findet das Halbfinale der Champions League ohne ein Team aus Spanien, England oder Italien statt. Besonders auffällig: In allen vier Viertelfinals setzten sich die Teams durch, die im Juli keinen Ligabetrieb mehr hatten. Die Bundesligisten hatten seit Ende Juni Pause. In Frankreich war die Saison sogar bereits Ende April abgebrochen worden. Lediglich PSG hatte zwei Pokalfinals zu absolvieren.


                <strong>Die Bankspieler machen den Unterschied</strong><br>
                Die Viertelfinals wurden zur großen Bühne für die Joker: Bei Bayern traf der eingewechselte Philippe Coutinho per Doppelpack. Alle anderen drei Partien wurden sogar durch Einwechselspieler entschieden: Eric-Maxim Choupo-Moting schoss PSG ins Halbfinale, Tyler Adams (Foto) RB Leipzig, nachdem zuvor Joker Joao Felix für Atletico ausgeglichen hatte. Die entscheidenden Tore zum 2:1 und 3:1 für Lyon gegen City schoss mit Moussa Dembele ebenfalls ein Mann von der Bank.
© Peter Schatz / Pool

Die Bankspieler machen den Unterschied
Die Viertelfinals wurden zur großen Bühne für die Joker: Bei Bayern traf der eingewechselte Philippe Coutinho per Doppelpack. Alle anderen drei Partien wurden sogar durch Einwechselspieler entschieden: Eric-Maxim Choupo-Moting schoss PSG ins Halbfinale, Tyler Adams (Foto) RB Leipzig, nachdem zuvor Joker Joao Felix für Atletico ausgeglichen hatte. Die entscheidenden Tore zum 2:1 und 3:1 für Lyon gegen City schoss mit Moussa Dembele ebenfalls ein Mann von der Bank.


                <strong>An Lewandowski führt kein Weg vorbei</strong><br>
                Auch wenn die Fachzeitschrift France Football 2020 keinen Weltfußballer küren möchte, will Karl-Heinz Rummenigge die FIFA dennoch zu einer solchen Auszeichnung bewegen. Auch mit dem Wissen, dass die Chancen für Robert Lewandowski spätestens nach dem Viertelfinale blendend stehen: Mit nun 14 Toren ist ihm die Torjägerkrone in der Champions League nur noch theoretisch zu nehmen. Erstmals seit 2005 findet ein Champions-League-Halbfinale ohne Lionel Messi und Cristiano Ronaldo statt. Und angesichts des frühen Ausscheidens von Real Madrid und des FC Barcelona würde erstmals seit 2008 wieder ein Spieler Weltfußballer werden, der nicht für eines der beiden spanischen Topteams spielt.
© 2020 Pool

An Lewandowski führt kein Weg vorbei
Auch wenn die Fachzeitschrift France Football 2020 keinen Weltfußballer küren möchte, will Karl-Heinz Rummenigge die FIFA dennoch zu einer solchen Auszeichnung bewegen. Auch mit dem Wissen, dass die Chancen für Robert Lewandowski spätestens nach dem Viertelfinale blendend stehen: Mit nun 14 Toren ist ihm die Torjägerkrone in der Champions League nur noch theoretisch zu nehmen. Erstmals seit 2005 findet ein Champions-League-Halbfinale ohne Lionel Messi und Cristiano Ronaldo statt. Und angesichts des frühen Ausscheidens von Real Madrid und des FC Barcelona würde erstmals seit 2008 wieder ein Spieler Weltfußballer werden, der nicht für eines der beiden spanischen Topteams spielt.


                <strong>Corona war ein Wettbewerbsfaktor</strong><br>
                So einwandfrei der Ablauf der eigentlichen Spiele in Lissabon lief, bleibt zumindest bei einer Partie ein fader Beigeschmack: Atletico Madrid musste gegen Leipzig nach den positiven Corona-Tests von Angel Correa und Sime Vrsaljko auf zwei Stammkräfte verzichten und konnte wegen einer zusätzlich nötigen Testreihe erst mit einem Tag Verspätung anreisen. Barcelonas Samuel Umtiti, der ebenfalls positiv getestet wurde, stand wegen einer Verletzung glücklicherweise ohnehin nicht im Kader. Dennoch war das Virus zumindest in einem Spiel ein Faktor. Es bleibt zu hoffen, dass die Halbfinals und das Finale ohne neue Fälle stattfinden können.
© 2020 Pool

Corona war ein Wettbewerbsfaktor
So einwandfrei der Ablauf der eigentlichen Spiele in Lissabon lief, bleibt zumindest bei einer Partie ein fader Beigeschmack: Atletico Madrid musste gegen Leipzig nach den positiven Corona-Tests von Angel Correa und Sime Vrsaljko auf zwei Stammkräfte verzichten und konnte wegen einer zusätzlich nötigen Testreihe erst mit einem Tag Verspätung anreisen. Barcelonas Samuel Umtiti, der ebenfalls positiv getestet wurde, stand wegen einer Verletzung glücklicherweise ohnehin nicht im Kader. Dennoch war das Virus zumindest in einem Spiel ein Faktor. Es bleibt zu hoffen, dass die Halbfinals und das Finale ohne neue Fälle stattfinden können.