BVB – So ist Mats Hummels für Borussia Dortmund unverzichtbar – ein Kommentar
Aktualisiert: 08.05.2024
09:17 Uhr
Andreas Reiners
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Auf seine alten Tage legt Mats Hummels noch einmal ein bemerkenswertes Niveau an den Tag. Deshalb sollte der BVB alles versuchen, um ihn zu halten. Ein Kommentar.
Zuvor hatte er noch ein wenig gescherzt. Über die "miese Bundesliga-Saison" des BVB, die man mit der Champions League "kaschieren und auch ein bisschen retten" konnte.
Er hatte in dem Moment ganz gut lachen, denn Platz fünf reicht jetzt für das Königsklassen-Ticket für die kommende Saison. Haben die Dortmunder stilecht mit dem 1:0-Sieg gegen Paris St. Germain im Halbfinal-Hinspiel höchstselbst eingetütet. Von der Möglichkeit, die diesjährige Ausgabe zu gewinnen, ganz zu schweigen. Das Finale in London ist zumindest ganz nah.
Und dass ihm nicht nur der Henkelpott in seiner Sammlung fehlt, wie Laura Wontorra meinte, sondern sogar zwei Trophäen, merkte Hummels auch mit einem dicken Grinsen an.
"Es sind sogar zwei", sagte er bei DAZN, "Champions League und Europameisterschaft". Hummels lachte. Und schob hinterher: "Einfach mal so gedroppt." Mit ganz lieben Grüßen an Julian Nagelsmann.
Doch als die Sprache auf seine Zukunft kam, war erstmal Schluss mit lustig.
Ja, "die Möglichkeit besteht", so Hummels, dass es möglicherweise sein letztes CL-Spiel in Dortmund war: "Es ist tatsächlich nichts entschieden, in keinerlei Hinsicht." Sein Vertrag läuft aus in Dortmund, und auch der BVB hat sich noch nicht dazu geäußert, ob man den Routinier halten möchte.
Falls sie in Dortmund tatsächlich noch in der Findungsphase stecken oder gar zweifeln, sollten sie sich beeilen. Denn auf seine alten Tage legt Hummels immer noch ein bemerkenswertes Niveau an den Tag, was sich gegen PSG einmal mehr deutlich zeigte.
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison.
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Hummels: Führungsspieler und Abwehrchef
Der 35-Jährige ist verlässlicher Abwehrchef, abgeklärter Dirigent, Fels in der Brandung. Eines der Gesichter des Klubs. Keine Frage: Die spritzige Schnelligkeit kehrt im Herbst seiner Karriere nicht mehr zurück, doch das Auge bleibt, die Übersicht, die Souveränität, auch das Faible für besondere Momente im Spielaufbau.
Hummels ist aber vor allem jemand, der den Mund aufmacht, Kritik übt, den Finger in die Wunde legt, dabei aber auch positiv antreibt. Es gibt genug Vereine, die Führungsspieler wie ihn sofort mit Kusshand nehmen würden, weil sie in einer Mannschaft für die nötige Balance sorgen, für Stabilität und dabei eine Richtung vorgeben und gewisse Werte vorleben. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine. Oftmals merkt man erst, wie wichtig jemand ist, wenn er nicht mehr zur Mannschaft gehört.
Der BVB ohne Hummels?
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Hummels: Späte Entscheidung
Das liegt weiterhin im Bereich des Möglichen. Er habe sich bereits ein paar Gedanken gemacht, wie es weitergehen könne, sagte er. "Entschieden wird es aber zum letzten Saisonspiel, aber vielleicht sogar erst danach."
Es schien so, als wolle er mit seinen Worten auch ein wenig den Druck auf den Verein erhöhen. Denn es ist alles andere als abwegig, dass er noch einmal für ein letztes Abenteuer den Klub wechselt. Dass er immer noch das Format hat, um auf einem entsprechenden Niveau zu wechseln, hat er zuletzt oft genug bewiesen.
Es könne in alle Richtungen gehen, betonte Hummels. "Ich genieße es gerade, mir das freizuhalten. Ich möchte mir einfach anschauen, welche Optionen es wo gibt, auch wie es hier aussieht. Man muss einfach schauen, was am Ende als Möglichkeit dasteht und worauf ich Lust habe".
Die Verantwortlichen im Klub sollten schauen, dass Dortmund am Ende die einzige Möglichkeit ist, auf die er Lust hat. Denn in der PSG-Form ist Hummels für den BVB unverzichtbar.