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Nur Leverkusen direkt im Achtelfinale

Champions League: Die Bundesliga enttäuscht in der Vorrunde - das war einer Top-5-Liga nicht würdig - ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 30.01.2025
  • 08:16 Uhr
  • Chris Lugert

Die Ligaphase der Champions League ist beendet - und für die Bundesliga ist das Ergebnis ernüchternd. Mit dem eigenen Anspruch hat das nur wenig zu tun. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

Das war sie also, die reformierte Vorrunde der Champions League. 36 Mannschaften, acht Spieltage, eine Tabelle - Spannung bis zum Schluss. Den Fans wurde auf jeden Fall mehr geboten als die teils extreme Langeweile, die in den Gruppenphasen immer wieder am letzten Spieltag zu spüren war, wenn es sportlich um nichts mehr ging.

Das war dieses Jahr anders. Doch was auch anders war: das Abschneiden der deutschen Mannschaften. Denn so erfolgreich der Modus aus neutraler Sicht war, so schwach fällt die Bilanz der Bundesliga aus.

Die deutsche Eliteliga sieht sich eigentlich zu Recht im Kreis der europäischen Top-Nationen. Immerhin war die Bundesliga in der Vorsaison die zweitbeste Liga im Europapokal, was dem deutschen Oberhaus einen fünften Startplatz in der Champions League verschaffte.

Der FC Bayern München als einer der größten europäischen Klubs, Borussia Dortmund als Vorjahresfinalist, Bayer Leverkusen als amtierender deutscher Double-Sieger, RB Leipzig mit all den Ambitionen im Verein und der VfB Stuttgart als spannender Underdog mit einer gewaltigen Kulisse im Rücken - dieses Starterfeld machte Hoffnung und weckte Vorfreude.

Nach acht Spieltagen jedoch hat das sportliche Image der Bundesliga einen Kratzer abbekommen. Nur Leverkusen hat es direkt ins Achtelfinale geschafft, der BVB und Bayern müssen in die Playoffs - und Leipzig sowie Stuttgart haben bereits Feierabend im europäischen Wettbewerb.

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Nun ist der Blick auf das Endergebnis und auf die nackten Zahlen immer nur ein Teil der Wahrheit - aber es ist eine Wahrheit. Und die ist nicht gerade positiv.

Die Bundesliga ist neben der namensgleichen österreichischen Liga die einzige, die gleich zwei Vereine nicht wenigstens in die Playoffs gebracht, sondern schon nach Abschluss der Ligaphase verloren hat.

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Bundesliga: Kaum etwas zu holen gegen Topteams

Die fünf deutschen Bundesligisten kommen kumuliert auf 19 Siege und 19 Niederlagen. Zum Vergleich: Die Premier League, die gleich drei Mannschaften direkt ins Achtelfinale gebracht hat, steht bei 21 Siegen - und das mit nur vier Teilnehmern. Gerade einmal sieben Niederlagen kassierten die englischen Teams an acht Spieltagen. Ein Klassenunterschied.

Die italienische Serie A, die als einzige Liga neben der Bundesliga ebenfalls fünf Vereine stellte, kommt zwar auch nur auf 19 Siege, aber ging lediglich elfmal als Verlierer vom Platz.

Vor allem in den direkten Duellen mit Teams auf europäischem Spitzenniveau zogen die Bundesligisten zu oft den Kürzeren. Leverkusen war in Liverpool chancenlos und verlor trotz langer Überzahl bei Atletico Madrid. Der BVB holte gegen Real Madrid und den FC Barcelona null Punkte.

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Leipzig hatte zwar zweifellos den härtesten Spielplan mit Partien bei Atletico, gegen Liverpool, bei Inter Mailand und gegen Juventus, schaffte es aber ebenfalls nicht, zumindest mal einen Großen zu schlagen oder überhaupt einen Punkt zu holen.

Und selbst die Bayern bekleckerten sich nicht gerade mit Ruhm. Das Auswärtsspiel in Barcelona wurde zu einer Blamage, außerdem verlor der Rekordmeister auswärts bei Aston Villa. Der VfB Stuttgart bekam zudem am letzten Spieltag von Paris Saint-Germain die Grenzen aufgezeigt, wobei den Schwaben dafür noch die geringsten Vorwürfe zu machen sind. Zumal Stuttgart ja immerhin sogar überraschend bei Juve gewann.

Zu viele Aussetzer gegen die "Kleinen"

Insgesamt könnte man mit (knappen) Niederlagen gegen die europäische Elite aber ohnehin leben, wenn man wenigstens die eigenen Pflichtaufgaben gelöst hätte. Doch zu häufig blamierten sich die Bundesligisten gegen vermeintlich kleinere Gegner.

Stuttgart verlor 1:5 beim bis dato punktlosen serbischen Meister Roter Stern Belgrad - eine Niederlage, die letztendlich die Playoff-Teilnahme kostete. Die Bayern gingen mit 0:3 bei Feyenoord Rotterdam unter und müssen deshalb in die Zwischenrunde, wo womöglich Manchester City wartet. Auch der BVB verspielte in Bologna letztlich das direkte Achtelfinale.

Fehlende Kaltschnäuzigkeit und teils auch schlicht mangelnde Qualität gegen die Topteams, zu viele Aussetzer und Inkonstanz gegen kleinere Mannschaften - in der Gesamtbilanz war die Ligaphase für die Bundesliga nicht zufriedenstellend.

Und so ist der Status als eine der Top-3-Ligen, wenn nicht gar als beste Liga nach der Premier League, erheblich ins Wanken geraten. Sollten die Bayern und der BVB auch noch in der Zwischenrunde hängen bleiben, wäre das Fiasko perfekt.

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