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Drogba vs. Mourinho: Orangen, Maschinen, Sieger-Gen

  • Aktualisiert: 26.02.2014
  • 16:47 Uhr
  • SID
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© Getty

Stürmerstar Didier Drogba feiert ein Wiedersehen mit seiner Ex-Mannschaft FC Chelsea in der Champions League. Am Mittwoch trifft Galatasaray auf die Blues von Teammanager Jose Mourinho.

Istanbul - Manchmal hat "The Special One" auch einen ganz speziellen Humor. Einst sendete Jose Mourinho seinem Ziehsohn Didier Drogba eine SMS mit folgendem Inhalt von Mailand nach London: "Wenn du ins Gefängnis musst, dann schicke ich dir ein paar Orangen dorthin." Drogba (35) kann heute noch über das Angebot lachen. Der ivorische Nationalstürmer kam 2009 natürlich nicht in den Bau, sondern musste nur eine Sperre wegen Schiedsrichter-Beleidigung absitzen.

Doch die Geste von Mourinho dokumentierte schon damals seine tiefe Verbundenheit zu Drogba, den er 2004 von Olympique Marseille zum FC Chelsea holte und zu einem der weltbesten Angreifer formte. Knapp zehn Jahre später kommt es am Mittwoch im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen Galatasaray Istanbul mit Superstar Drogba und dem FC Chelsea (ab 20:15 Uhr im Liveticker - zum Ticker) mit Supertrainer Mourinho zu einem "Familien-Treffen" der besonderen Art.

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Mourinho: "Wir müssen ihn stoppen"

Das Wiedersehen löst beim Blues-Coach, der voraussichtlich den deutschen Nationalspieler Andre Schürrle zunächst wieder auf der Bank lassen wird, dann auch zwiespältige Gefühle aus. "Es ist schon komisch, gegen Didier zu spielen. Doch während des Matches sind wir keine Freunde", sagte der 51-jährige Mourinho und forderte unmissverständlich: "Wir müssen ihn stoppen."

Es ist genau dieses Sieger-Gen, das auch Drogba seit den vier gemeinsamen Jahren mit Mourinho an der Stamford Bridge in sich trägt. Die Combo feierte zusammen unter anderem zwei englische Meisterschaften (2005 und 2006) und einen Pokaltriumph (2007). "Der Coach hat uns gelehrt, das Verlieren zu hassen", berichtete Drogba: "Wir waren wie Maschinen, immer exzellent vorbereitet und wussten, wir würden gewinnen."

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Drogba schwärmt über Mourinho

Kein Wunder, dass Mourinho für ihn nicht nur "The Special One" ist. "Er ist einfach der allerbeste Trainer der Welt", schwärmte der bald 36 Jahre alte Drogba und ist dem Portugiesen dankbar dafür, "dass er mir vertraut und mich in die Weltspitze geführt hat".

Bereits als Mourinho den FC Porto trainierte, wollte der den bulligen Stürmer verpflichten. Das erste Treffen mit dem charismatischen Coach im Spielertunnel lässt Drogba noch heute schmunzeln. "Er tippte mir auf die Schulter und fragte, ob ich noch Brüder hätte, die ähnlich gut seien wie ich."

Doch erst als Chelsea-Trainer gelang Mourinho der Drogba-Coup. Während seines insgesamt acht Jahre in London gelangen dem Rekordtorschützen der Elfenbeinküste in 341 Spielen 157 Treffer. Sein letzter Erfolg im Chelsea-Trikot war wohl auch sein wichtigster: Am 19. Mai 2012 schoss Drogba die Blues im Champions-League-Finale gegen Gastgeber Bayern München (4:3 i.E.) mit seinem Tor im Elfmeterschießen zum Titel.

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Zurück zu Chelsea?

Damals stand schon fest, dass Afrikas zweimaliger Fußballer des Jahres die Insel in Richtung China verlassen wird. Chelsea blieb aber eine Herzens-Angelegenheit. Seinen früheren Weggefährten überreichte Drogba ein paar Monate nach dem Triumph von München personalisierte Champions-League-Ringe - mit Namen, Konterfei und dem Datum des Finales. Die Schmuckstücke waren insgesamt rund eine Million Euro wert.

Nach einem halbjährigen Engagement bei Shanghai Shenhua ist Drogba seit Januar 2013 das Gesicht des 19-maligen türkischen Meisters Galatasaray Istanbul. Doch ein Comeback bei den Blues scheint nicht nur wegen des im Juni 2014 auslaufenden Kontraktes möglich. Nach Informationen der Times soll Drogba ab Sommer als Offensiv-Coach die Chelsea-Stürmer um Schürrle und Co. auf Trab bringen. Die Rückkehr seines "Ziehsohnes" würde sicher auch Mourinho freuen. Allein schon wegen der Handy-Kosten.