Champions League
FC Bayern: Jetzt muss Harry Kane endlich in einem großen Spiel liefern
- Veröffentlicht: 04.03.2025
- 23:49 Uhr
- Carolin Blüchel
Er ist Toptorjäger der Bundesliga und trotzdem plagt Harry Kane in dieser Saison gerade in den großen Spielen eine unerklärliche Ladehemmung. Ungünstige Voraussetzungen für den Champions-League-Kracher gegen Bayer Leverkusen.
von Carolin Blüchel
Okay, es ist Meckern auf hohem Niveau. 29 Treffer hat Harry Kane in der laufenden Saison wettbewerbsübergreifend erzielt. In der Bundesliga ist er Toptorjäger und Topscorer in Personalunion.
Dem Engländer vorzuwerfen, er habe ein wenig seinen Torinstinkt verloren, ist beim Blick auf die Zahlen schwer zu argumentieren. Einen Versuch ist es trotzdem wert. Denn der zweite Blick auf die Statistik unterstreicht die provokante These.
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Von seinen 29 Toren verwandelte der 31-Jährige zwölf vom Punkt und eben "nur" 17 aus dem Spielgeschehen heraus. In der Bundesliga waren gar neun von 21 Treffern Elfmeter.
Zum Vergleich: Leverkusens Patrik Schick liegt bei 16 Toren, ohne Strafstöße und bei einem Spiel weniger.
Das Wichtigste in Kürze
Kane zuletzt häufig abgemeldet
Vor allem in den letzten Wochen war Kane häufig abgemeldet. Kein Torschuss beim 0:0 in Leverkusen. Blass beim 4:0 gegen Eintracht Frankfurt und auch ohne Torerfolg beim 3:1 in Stuttgart.
Ein Erklärungsversuch wäre, dass Kane zwischendurch angeschlagen war, nachdem er im Playoff-Rückspiel der Champions League gegen Celtic Glasgow verletzt ausgewechselt werden musste.
Zur Fairness gehört dazu: Der Stürmer ist nicht komplett abgetaucht. In Stuttgart fungierte er eher als Ballverteiler, zog Gegenspieler auf sich, wodurch Räume entstanden. Notfalls half er auch in der Defensive aus, wie zum Beispiel beim Schuss von Nick Woltemade in der 18. Minute.
Doch offensiv bleibt er eben hinter den Erwartungen zurück. Noch eine Zahl: Im Jahr 2025 gelangen Kane magere fünf Tore in 13 Partien nach Abzug der Elfmeter.
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Kane in großen Spielen oft mit Ladehemmung
Auch die Tatsache, dass er vor allem gegen die starken Gegner in dieser Saison weniger ausrichtet als noch im Vorjahr, ist für einen Topstürmer nicht zufriedenstellend.
Bei allem Respekt, Tore gegen Werder Bremen, Holstein Kiel, TSG Hoffenheim oder den VfL Bochum gehören beim FC Bayern zum Pflichtprogramm. Ein Kaliber wie Kane soll vor allem gegen die dicken Brocken wie Bayer Leverkusen, in dieser Saison auch Eintracht Frankfurt oder eben auf internationaler Bühne glänzen.
In der Königsklasse aber kristallisiert sich ein ähnliches Muster heraus. Von sieben Treffern erzielte Kane drei per Elfmeter. Allein vier Tore fielen beim 9:2 im ersten Gruppenspiel gegen Dinamo Zagreb. Selbst hier: drei davon vom Punkt.
Gegen Aston Villa, Benfica Lissabon, PSG oder Feyenoord Rotterdam blieb er dagegen torlos. In Barcelona traf er zwar einmal, konnte den bayerischen Untergang aber auch nicht verhindern. Es scheint, als plage Kane in den großen Spielen eine unerklärliche Ladehemmung.
Wenn auch sein bis dato letztes Tor wohl das wichtigste der Saison gewesen sein dürfte. Das zwischenzeitliche 2:0 im Playoff-Hinspiel im Celtic Park buchte den Bayern unter dem Strich das Achtelfinal-Ticket.
Kane mit schlechter Bilanz gegen Leverkusen
Seitdem herrscht Flaute. Das soll sich am Mittwochabend im Achtelfinal-Hinspiel gegen Leverkusen (ab 21 Uhr im Liveticker) aus Bayern-Sicht dringend ändern.
Allerdings gibt es noch eine Bilanz, die vor dem Champions-League-Kracher Sorgen bereitet: Die Werkself zählt nicht unbedingt zu Kanes Lieblingsgegnern.
In vier Spielen im Bayern-Trikot sprang bislang nur ein einziger Treffer heraus, beim 2:2 in der Hinrunde der Bundesliga in der vergangenen Saison. Insgesamt stehen drei Unentschieden und eine Niederlage zu Buche.
Ein Dilemma. Denn um gegen formstarke Leverkusener zu bestehen, sind die Bayern schon auf einen treffsicheren Kane angewiesen. Zugegeben: Am Ende ist es dann auch egal, ob vom Punkt oder aus dem Spiel heraus.