Champions League
FC Bayern München: Charaktertest bestanden dank Kingsley Coman
Der FC Bayern hat den kniffligen Charaktertest im "Theater der Träume" mit Bravour bestanden und scheint für den anspruchsvollen Liga-Schlussspurt vor Weihnachten gewappnet.
Thomas Tuchel sparte sich große Jubelgesten.
Der FC Bayern hat den Charaktertest im "Theater der Träume" zwar bestanden, muss sich für den anspruchsvollen Liga-Schlussspurt vor Weihnachten aber weiter steigern. Das wusste auch der Trainer.
Doch ein Anfang ist gemacht: Die Münchner erkämpften im Gruppenfinale der Champions League bei Manchester United ein 1:0 (0:0) und zeigten nach dem Desaster von Frankfurt ein anderes, besseres Gesicht.
"Wir haben vor dem Spiel darüber gesprochen, dass wir hier mehr Leidenschaft, mehr Feuer, mehr Energie zeigen müssen", sagte Harry Kane, der Kingsley Coman den Siegtreffer (70.) aufgelegt hatte. "Es tut gut, einen Sieg zu holen. Wir sind sehr glücklich, wie die Gruppenphase gelaufen ist", sagte der Kapitän der englischen Nationalmannschaft bei seiner Rückkehr auf die Insel.
Während sich die Red Devils sang- und klanglos aus der Königsklasse verabschiedeten, zogen die Münchner mit der Empfehlung von 40 Vorrunden-Partien ohne Niederlage in die K.o.-Runde ein. Dort muss der Sieger der Gruppe A im Februar und März gegen einen Zweitplatzierten allerdings eine weitere Schippe drauflegen.
Die Auslosung findet am Montag (18. Dezember, 12 Uhr) statt.
Tuchel mit intensivem Coaching
Tuchel hatte seiner Mannschaft am Vorabend unter dem Eindruck des Debakels bei der Eintracht (1:5) einen Mangel an Führung bescheinigt - und nahm die Sache selbst in die Hand. Er coachte sehr intensiv, litt und haderte. Seinen Kaugummi bearbeitete er ausdauernd im Stile des großen Sir Alex Ferguson, bei Fehlpässen bog er seinen Rücken nach hinten durch.
Als Uniteds Abwehrchef Harry Maguire vor seiner verletzungsbedingten Auswechslung (40.) länger behandelt wurde, holte Tuchel seinen Mittelfeldchef Joshua Kimmich zu einem ausführlichen Gespräch zu sich. Dabei hatte seine Elf, die er mit Jamal Musiala anstelle von Eric Maxim Choupo-Moting nur auf einer Position veränderte, bis dahin alles im Griff.
FC Bayern München bei Manchester United: Die Noten der FCB-Stars
Konzentriert, griffig, sicher - diese Bayern schienen verstanden zu haben und bereit für die letzten Aufgaben des Jahres gegen Stuttgart und beim VfL Wolfsburg. Allerdings mangelte es im Umschaltspiel nach vorne an Tempo, die Durchschlagskraft fehlte.
Heimkehrer Kane, der sich wie gewohnt oft tief fallen ließ, besaß die erste Gelegenheit (10.). Während Tuchel von außen zu ordnen versuchte, war Kimmich bemüht, das Spiel an sich zu reißen. Sein Distanzschuss (14.) war jedoch zu unplatziert. Kurz darauf kam Musiala im Duell mit Maguire im Strafraum zu Fall (17.) - zu wenig für einen Strafstoß.
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Sane lässt Chance liegen
Manchester war im Bayern-Sechzehner wenig präsent, den Weitschuss von Luke Shaw faustete Kapitän Manuel Neuer in seinem 700. Pflichtspiel auf Vereinsebene sicher weg (24.). Die beste Gelegenheit der Bayern ließ Leroy Sane liegen, als er nach tollem Solo den Abschluss verpasste (26.).
Mit Wiederbeginn agierten die Red Devils strukturierter und setzten die Bayern erstmals über einen längeren Zeitraum unter Druck. Doch die Münchner hielten dagegen und ließen sich nie hängen.