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Champions League

FC Bayern München: Vincent Kompany muss Abwehr-Harakiri beenden - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 24.10.2024
  • 01:13 Uhr
  • Christian Stüwe

Der FC Barcelona deckt die Abwehrprobleme des FC Bayern München in der Champions League einmal mehr schonunglos auf. Trainer Vincent Kompany muss darauf reagieren und sein System anpassen. Ein Kommentar.

Von Christian Stüwe

Der Treffer zum 4:1 des FC Barcelona steht sinnbildlich für die aktuellen Probleme des FC Bayern München.

Lamine Yamal spielte von kurz hinter der Mittellinie einen langen Ball hinter die Abwehrkette der Münchner. Der in die Tiefe startende Raphinha nahm den Ball gut mit, schüttelte die beiden Innenverteidiger Dayot Upamecano und Min-jae Kim ab und schob ein.

Man muss kein sonderlich ausgefuchster Taktik-Analytiker sein, um zu erkennen wie die Bayern-Abwehr derzeit zu knacken ist. Ein langer Ball, ein schneller Stürmer, das ist das Kryptonit des Rekordmeisters.

Beim 3:3 in Frankfurt bestraften Omar Marmoush und Hugo Ekitike gleich dreimal den risikoreichen Abwehransatz von Trainer Vincent Kompany. Beim 0:1 bei Aston Villa wurden die Bayern ebenfalls trotz dominanter Spielweise ausgekontert. Am Mittwochabend im Camp Nou schnürte dann der pfeilschnelle Raphinha ein Dreierpack.

"Barca spielt risikoreich, wir spielen risikoreich. Dass diese Dinge passieren können, bei Ballverlusten oder bei Bällen hinter die Kette, ist klar. Das haben wir in Frankfurt schon gesehen, dass uns das wehtun kann", sagte Manuel Neuer bei "DAZN". Joshua Kimmich sprach mit Blick auf Barcas Spielstil von "Harakiri". Der Begriff beschreibt aber auch das Abwehrverhalten des FC Bayern ganz gut.

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FC Bayern: Risiko-Spiel in der Abwehr funktioniert noch nicht

Spätestens seit Mittwochabend steht fest, dass der derzeitige Ansatz des FC Bayern mit der Hochrisiko-Abwehr (noch) nicht funktioniert. Der einzige Sieg in den letzten fünf Spielen war das 4:0 gegen den VfB Stuttgart am Wochenende. Also gegen eine Mannschaft, die in der Offensive weniger auf Umschaltmomente setzt und vielleicht nicht über das ganz große Tempo in der Spitze verfügt.

Unter Kompany steht die Bayern-Abwehr hoch, es wird Eins-gegen-Eins verteidigt. Eine zusätzliche Absicherung ist nicht eingeplant. Ein solcher Ansatz begünstigt spektakulären Offensivfußball, in der Defensive werden individuelle Fehler aber schnell bestraft.

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Vor allem rücken die Verteidiger in den Blickpunkt, bei denen jeder Schritt zu spät, jeder kleine Stellungsfehler, jede kleine Nachlässigkeit im Zweikampfverhalten mit einem Gegentor bestraft werden kann.

Ob Upamecano und Kim in diesem System funktionieren, darf zumindest im Moment bezweifelt werden.

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Beide Innenverteidiger wirkten mit Barcelonas Tempo überfordert, auch der als Rechtsverteidiger aufgebotene Raphael Guerreiro hatte große Mühe. Am Mittwoch stimmten auch die Basics wie Zweikampfverhalten und Einsatzbereitschaft nicht. Und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

Ein 1:4 in Barcelona ist ganz sicher nicht der Anspruch des FC Bayern, Platz 23 in der neuen Champions-League-Tabelle ebenfalls nicht.

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Benfica Lissabon und Paris Saint-Germain sind die nächsten Gegner in der "Königsklasse". Ganz sicher keine leichten Gegner, gegen die die Bayern nach zwei Niederlagen punkten müssen – sonst kann der Traum vom "Finale Dahoam" im kommenden Frühjahr ganz schnell ausgeträumt sein.

Trainer Kompany muss für diese Spiele von seinem riskanten Spiel in der Defensive, vom Abwehr-Harakiri, abrücken. Bleibt die Frage, ob der von seinem Risiko-Fußball so überzeugte Belgier pragmatisch genug ist, zu erkennen, dass es so nicht weitergehen kann.

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