Paulo Dybala stellt Lionel Messi in den Schatten
Paulo Dybala: Vom Lego-Bastler zu Barcas größtem Albtraum
- Aktualisiert: 12.04.2017
- 14:01 Uhr
- ran.de / Martin Jahns
Paulo Dybala macht bei seiner Gala gegen den FC Barcelona seinem kuriosen Spitznamen alle Ehre. Der Argentinier mausert sich bei Juventus Turin zum Weltstar und stellt inzwischen selbst Lionel Messi in den Schatten.
Turin/München - "Quadrat/R2", da war es wieder.
Einst benannte Paul Pogba seinen früheren Teamkollegen Paulo Dybala nach der Kombination auf dem Controller, die im Videospiel zu besonders platzierten Schüssen mit viel Effet führt. Bei gemeinsamen Abenden an der PlayStation brachte der leidenschaftliche Gamer Dybala seine Gegner mit den Schlenzern regelmäßig zur Verzweiflung und erspielte sich so seinen sperrigen Spitznamen.
In der 7. Minute beim Viertelfinalkracher der Champions League zwischen Juventus Turin und dem FC Barcelona war es dann wieder Zeit für "Quadrat/R2": Dybala kam im Barca-Strafraum an den Ball, drehte sich im Stand zum Tor und schlenzte den Ball mit der Innenseite seines starken linken Fußes perfekt ins lange Eck. Nichts zu machen für Barca-Keeper Marc-Andre ter Stegen, ebenso wie bei Dybalas zweitem Streich in der 22. Minute. Natürlich wieder klinisch genau mit dem linken Innenrist - "Quadrat/R2", Tor.
Buffon: Dybala gut genug für Top 3 der Welt
Bei Juventus Turin hat sich der Argentinier so binnen nicht einmal zwei Jahren zu einem der begehrtesten Stürmer der Welt gemausert. Torwart-Ikone Gianluigi Buffon lobte Dybala nach seiner Gala gegen Barca in höchsten Tönen: "Er ist gut genug, um zu den Top 5 in der Welt zu gehören, und auch in den Top 3 wäre er nicht deplatziert."
Real Madrid buhlt angeblich an dem 23-Jährigen. Aussichtsreichster Kandidat soll aber Barca sein. Nicht zuletzt, weil mit Lionel Messi dort Dybalas großes Idol spielt.
Vergleiche mit seinem Landsmann verbieten sich für Dybala jedoch. "Ich verstehe die Vergleiche und Erwartungen, aber ich will nicht der neue Messi oder der Messi der Zukunft sein", stellte der Juve-Goalgetter vor dem Duell mit Barca klar: "Die Leute müssen verstehen, dass ich Paulo Dybala bin und dass ich das auch bleiben will."
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Lego statt Wembley
Zumal beide Karrieren unterschiedlicher kaum hätten beginnen können: Lionel Messi war mit 17 Jahren schon beim FC Barcelona und galt als eines der größten Talente, das die Katalanen je hatten. Im gleichen Alter kickte Dybala in der zweiten argentinischen Liga bei Instituto Cordoba und hatte den Sprung nach Europa 2012 vor allem dem furiosen Scouting des damaligen italienischen Zweitligisten US Palermo zu verdanken.
"Als ich bei Palermo in der Serie B unter Vertrag stand, habe ich nicht daran gedacht, dass ich einmal bei Juve landen könnte", blickt Dybala heute zurück. Die Champions-League-Heldentaten Messis waren für ihn weit weg.
Statt FC Bayern oder Real Madrid hießen seine Gegner AS Bari oder Pro Vercelli. Während Messi im Wembley-Stadion schon die Champions-League-Trophäe gestemmt hat, war Dybalas größter London-Moment das Basteln der Tower Bridge aus Legosteinen mit seiner Freundin.
"Keine großartige Beziehung" zu Messi
Auch persönlich sieht Dybala wenige Gemeinsamkeiten mit dem Barca-Star, mit dem er in der argentinischen Nationalmannschaft spielt: "Messi redet nicht viel, er bleibt eher für sich und wir haben keine großartige Beziehung zueinander."
Viel redseliger dürfte der in Turin über weite Strecken abgemeldete Messi nach dem 0:3 nicht geworden sein. Doch das spektakuläre Scheitern von Paris Saint-Germain in Barcelona ist Dybala Warnung genug: "Das ist sicherlich einer der besten Abende meiner Karriere, aber wir können es uns nicht leisten, ihn am nächsten Mittwoch zu zerstören."
Martin Jahns
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