Champions League
RB Leipzig verpasst Überraschung bei Real Madrid - Ärger wegen möglichem Platzverweis
RB Leipzig hat sich bei Real Madrid achtbar aus der Affäre gezogen, ist aber letztlich im Achtelfinale der Champions League ausgeschieden. Nach dem Rückspiel dreht sich viel um eine Szene mit Vinicius Junior.
Großer Kampf, gute Chancen - doch keine Belohnung: RB Leipzig hat trotz eines mutigen Auftritts die Sensation beim Giganten Real Madrid knapp verpasst und ist im Achtelfinale der Champions League ausgeschieden.
Die Sachsen kamen gegen den über weite Strecken harmlosen Rekordsieger nur zu einem 1:1 (0:0) und konnten das 0:1 aus dem Hinspiel nicht drehen. RB muss in der Königsklasse damit weiter auf den ersten Viertelfinaleinzug seit 2020 warten.
Nach dem Aus mischte sich unter die Enttäuschung auch Frust über den italienischen Schiedsrichter Davide Massa. "Es ist ein klarer Griff zum Hals, der Ball war ganz woanders. Da kann man schon Rot geben", beurteilte Kapitän Willi Orban bei "DAZN" die Szene, die Vinicius Junior die Gelbe Karte einbrachte.
"In beiden Spielen waren die Schiris jetzt nicht für uns. Dennoch hatten wir Riesenchancen, deswegen müssen wir selbst Verantwortung übernehmen. Wir hatten heute so viele 100-prozentige Chancen, die wir hätten nutzen müssen", zeigte sich der Kapitän aber auch selbstkritisch.
Und weiter: "Deswegen müssen wir uns schon auch an die eigene Nase fassen. Aber die Szenen waren jetzt nicht für uns gepfiffen." Auch Nationalspieler Benjamin Henrichs zeigte sich enttäuscht: "Wir hatten genug Chancen, um das Spiel für uns zu entscheiden."
Das Wichtigste in Kürze
Orban gleicht Real-Führung durch Vinicius Junior aus
Orban war es auch, der Reals Führung durch Vinicius Junior (65.) drei Minuten später ausglich, dennoch ist für die Leipziger durch das Ausscheiden die letzte Titelchance dahin. Für das Team von Trainer Marco Rose geht es im restlichen Saisonverlauf nun nur noch um die erneute Qualifikation für die lukrative Champions League - als Tabellenfünfter lauern die Sachsen einen Zähler hinter Borussia Dortmund.
Real peilt mit Rio-Weltmeister Toni Kroos und Antonio Rüdiger weiter den insgesamt 15. Königsklassen-Titel an und zog zum vierten Mal in Folge in die Runde der letzten Acht ein.
Nach der unglücklichen Niederlage im Hinspiel inklusive Schiedsrichter-Pech und Tor-Klau hatte Rose im Bernabeu einen mutigen Auftritt und "kein Hintenreinstellen" angekündigt - und seine Mannschaft folgte ihm. Die Leipziger versteckten sich zu Beginn keinesfalls, schalteten bei Ballgewinnen immer wieder schnell um.
Lois Openda hatte die ersten Leipziger Chancen, der Torjäger verzog einen Abschluss aus guter Position erst kläglich (12.), wenig später knapp (15.). Vor allem Spielmacher Dani Olmo verteilte den Ball im Leipziger Offensivspiel gut, Real wirkte in der Anfangsphase defensiv nicht sattelfest.
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Kroos dirigiert bei Real - Leipzig vergibt Chancen
Die Königlichen bekamen in der Folge etwas mehr Ruhe in ihre Aktionen, Kroos lenkte das Spiel der Madrilenen gewohnt souverän. Großchancen für die Gastgeber blieben zunächst aber aus, RB stand kompakt und lauerte auf Konter. Das Spiel verflachte merklich, Real riskierte wenig und verschleppte das Tempo.
Dafür erhöhte RB kurz vor der Pause den Druck, Xavi Simons scheiterte mit einem Schlenzer an Real-Keeper Andrij Lunin (41.) - nach der anschließenden Ecke schoss Openda nur knapp am Tor vorbei (42.). Der Glaube an die Sensation wuchs bei den Gästen, die heimischen Fans im Bernabeu verabschiedeten ihre Mannschaft mit Pfiffen in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel waren die Leipziger das aktivere Team, häufig fehlte beim letzten Pass die Präzision. Real verlor langsam die Nerven.
Die Partie blieb in der Folge dennoch offen, einen Abschluss vom eingewechselten Rodrygo parierte Leipzigs Peter Gulacsi im kurzen Eck (63.). Vinicius Junior machte es wenig später bei einem Konter und nach Pass von Jude Bellingham besser. Doch bei RB kam nach dem Treffer von Orban die Hoffnung zurück. Dani Olmo (90.+2) verpasste mit einem Heber an die Latte den späten Ausgleich ganz knapp.